Kapitel 58

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Fassungslos starre ich das Foto in meinen Händen an. Das kann nicht sein.

Das Foto, welches mir meine Informanten übergeben haben, zeigt Jade mit einem Jungen, in einem Auto, fest umschlungen. Ich kann durch die Dunkelheit zwar kaum ihr Gesicht erkennen, dennoch sehe ich das es zu ihm gedreht ist. Und genau diese Faktoren lassen das Blut in meinen Adern hochkochen.

Sie würde sowas nie tun..

Es ist mittlerweile halb zwei, sie müsste jetzt schon im Flieger sitzen und auf dem Weg zurück sein.

Mach dich auf was gefasst Dixion.

Meine zu Fäusten geballten Hände versuchte ich zu entspannen, vergeblich. Ich leerte mein Whiskey Glas und stand von dem Sofa auf und lief schnurstracks in mein Schlafzimmer und packte meine Schuhe und die Bandagen zu den Boxhandschuhen.

Ich schnappte mir den Schlüssel fürs Gym und verlies meine Wohnung. Ein langjähriger Freund, dem das Gym gehört, hatte mir diesen für Notfälle anvertraut, und das hier ist ein verdammt ernster Notfall.

Geladen und mit einem Anmaß an Wut das man sich nicht mal erträumen könnte fuhr ich ins besagte Box-und Fitnessstudio. Angekommen sperre ich die schwere Metalltür auf und schalte alle Lichter an. Schnell hatte sich auch mein Handy mit den Boxen verbunden und mein Anti-Aggressions-Training konnte beginnen.

Vor den Augen immer Sie, wie sie diesen Bastard küsste...

Auch wenn ich nicht 100% wusste das Sie sich überhaupt geküsst haben es mich rasend sie so vertraut mit einem anderen Jungen zu sehen, wieso das so ist kann ich mir selbst nicht erklären...

Ich werde der Sache nachgehen, direkt morgen.

Jade's Sicht

Müde lehne ich mich an die kühle Fensterscheibe des Taxis das mich nach Hause fahren würde. Es ist schon hell draußen und auch das Wetter hatte sich aufgehellt, anders wie in Polen.

Kacper und der Fahrer verstauten noch die Koffer und dann konnte es los gehen. So sehr ich meine Oma auch jetzt schon vermisse, ich bin froh wieder hier zu sein.

Die mehr als 14 Stunden Flug machten mir allmählich zu schaffen und ich konnte kaum meine Augen offen halten. Ich merkte nur noch wage wie der Fahrer den Motor startete und Kacper neben mir Platz nahm.

...

Ich wachte auf und kniff stöhnend meine Augen zusammen. Verdammt ist das hell.
Ich hatte wohl vergessen die Schalosien runter zu machen. Warte.. wie bin ich überhaupt in mein Bett gekommen??
Verwirrt setzte ich mich auf und blickte panisch neben mich, ok niemand, gut.

, Guten Morgen' hörte ich plötzlich jemanden sagen, erschrocken werfe ich mein Kissen in die Richtung aus dem die Stimme kam. Erst jetzt realisiere ich Kacper im Türrahmen und mein Kopf schließt jetzt alles Fragen ab. , Unser erster gemeinsamer Tag und ich werde so begrüßt.' lachte er gespielt traurig. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. , Heul halt' erwiderte ich worauf er mir das Kissen in das Gesicht warf.

Er drehte sich um und lief in die Küche. Ich striff mir die Decke von den Beinen und die Haare aus dem Gesicht als ich bemerkte das ich noch immer meine Jogginghose und das Shirt von gestern trug. Nur meine Schuhe wurden mir ausgezogen.
Ich bin froh das Kacper das für mich getan hatte und auch das er es nicht als nötig empfand mich komplett umzuziehen. Schließlich sind die Sachen ja bequem und es wäre einfach unnötig gewesen wenn.

Ich schnappte mir meinen Bademantel und ging ins Bad um mich frisch zu machen.

Mit nassen Haaren verlies ich dieses wenig später und zog mir dann eine schwarze Shorts an und mein viel zu großes Shirt drüber. Und ich schwöre euch das ist dass bequemste Outfit, und daher ich heute alles etwas langsamer angehen werde, aufgrund des mordsmäßigen Jetlags.

In der Küche empfängt mich ein herrlicher Duft von Rührei und frischen Brötchen. Während ich duschen war muss mein neuer Mitbewohner wohl einkaufen gewesen sein. Ich goss mir ein Glas Orangensaft ein und setzte mich an die Kücheninsel, auf der alles stand.

Ich beschloss zu warten bis Kacper im Bad fertig sei also vertrieb ich mir die Zeit mit den Sozialen Netzwerken als es plötzlich an der Tür klingelte.
Ich schaute auf die Uhr und bemerkte die untypische Uhrzeit.

Es ist erst 10:30 nicht 11:25 Uhr?!

Tara hatte die Woche auf mein Haus aufgepasst und sich um die Blumen und so weiter gekümmert, anscheinend hat die Süzze auch alle Rosen eingesammelt und in die mittlerweile 4. Vase gesteckt. Langsam muss ich mir was für die Rosen überlegen..

Doch lange konnte ich nicht darüber nachdenken den es ertönte immer wieder das Leuten meiner Klingel.

Angesäuert und interessiert, wer so früh störte, riss ich die Tür auf.

Ein kalt drein blickender Elijah stand vor mir und würdigte mich keines Blickes bevor er sich an mir vorbei schob. Verwirrt schließe ich die Tür.

, em.. dir auch einen schönen guten Morgen?!' fragte ich um die unangenehmen Stille aufzulösen.

Er drehte sich zu mir und ich müsste lügen wenn ich sagen würde das mir dieser Anblick nicht gefehlt hatte, verdammt schaut er heiß aus wenn er vor Wut kocht... ok warte was?!

Er griff in seine Jackentasche und zog etwas heraus, eine Karte.. oder eher ein Foto.

Er schmiss es mir vor die Füße und schaute mich abwartend an. Mein Herz schmerzte bei seiner Umgehensweise mir gegen über. Ich ging in die Knie und drehte es vorsichtig um.

Zu sehen sind ich und Kacper in seinem Auto, genau als ich ihn Umarme.

, Ich verstehe nicht? Warum..' setzte ich an doch wurde harsch unterbrochen. Er riss es mir aus der Hand und hob es mir vors Gesicht.

, Mh was verstehst du nicht! Ich solle mich an die Regeln halten aber du machst mit dem nächst besten rum?! Fliegst weg und plötzlich ist alles vergessen? Jedes Versprechen?!'rief er wütend und ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen. , Wie siehst du überhaupt aus? Bete zu Gott das du eine Hose drunter an hast!' fügte er angespannt hinzu.

, Spinnst du?! Ich darf in MEINEM HAUS anziehen was ICH will!' rief ich angepisst.

, Vielleicht spinne ich ja aber ich hintergehe wenigstens niemand !' erwiderte er.

Mein Herz zog sich um ein gutes Stück weiter zusammen. , Du verstehst das falsch!' flechte ich ebenso laut doch er schüttelte nur den Kopf. , Nein du verstehst das falsch! Ich würde alles für dich tun und das weißt du verdammt wieso spielst du mit mir!' rief er und kam mir ein Stück näher.
, Ich spiele nicht mit dir. Da war nichts wir haben uns nur Umarmt weil er..' wieder wurde ich unterbrochen aber diesmal nicht von Elijah.

, Ey Jadusz wo ist dein Föhn?' kam ein grinsender Kacper mit einem Handtuch um die Hüfte und als er die Lage registrierte verschwand dieses Grinsen schneller als es gekommen war.

, Oh oh..' fügte er hinzu.

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