Kapitel 102

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Das Klingeln der Haustür lies mich aufschrecken. Viktor und ich hatten uns ganz entspannt vor seinem Fernseher niedergelassen und schauten irgendeinen schlecht verfilmten Horrorfilm. Er raffte sich auf und lief zur Tür.
Ich konnte Stimmengewirr wahr nehmen und ein Blick auf meinen Handybildschirm verriet mir, das es wohl Elijah sei. Dieser hatte mir nämlich einige Nachrichten hinterlassen.

Scheiße er ist jetzt bestimmt mega angepisst...

Ich kletterte über die Sofalehne und schnappte mir im Vorbeigehen meine Sachen und stolperte auf die Tür zu.

Doch anstatt einen vernichtenden Blick von Elijah zu bekommen, lächelte er mich an.

Bevor ich mich fragen konnte was hier schief liefe, fiel mir ein das er meinte sich verändert zu haben so ganz hat er mich noch nicht überzeugt aber ich werde ihn ganz genau beobachten.

Ich drückte Vik noch feste bevor ich dann auch schon Elijah in seinen Wagen folgte.

, Was habt ihr so gemacht?'

, Eigentlich nur Netflix geschaut und du so?'

, War kurz bei Thomasz wegen den neuen Arbeitszeiten und dann stand auch schon Vaditim vor meiner Tür. Man was hat der wieder für einen Müll gelabert.' lachte er zum Ende hin.

Ich stimmte ihm ein.

, Hast du heute noch was vor?'

Ich schüttelte den Kopf und schaute aus dem Fenster in die dunkle Nacht.

, Wie wärs wenn du dann heute bei mir bleibst wir könnten was zum Essen bestellen und einfach bisschen chillen.'

, Klar können wir machen.'

Doch dann fiel mir etwas ein.

, Warte was ist eigentlich mit Diabeł?!'

, Mach dir kein Kopf, der ist in professionellen Händen.'

Bevor ich fiel drüber nachdenken konnte waren wir auch schon bei ihm zu Hause angekommen. Er schloss die Haustüre auf und konnte direkt ein freudiges Bellen wahrnehmen. Bereit umgerannt zu werden, blieb ich im Flur stehen. Doch Diabeł lies sich ungewöhnlich viel Zeit, also lief ich ins Wohnzimmer um der Sache auf den Grund zu gehen. Dort fand ich nicht nur Vaditim sondern auch Diabeł, vor. Die beiden tollten miteinander herum und kämpften um Diabełs Kauspielzeug, wobei ich mich frage woher Elijah dieses hat weil ich ihm keines mitgegeben hatte. Unteranderem konnte ich auch ein Hundekörbchen und etliche weitere Spielzeuge oder Decken entdecken.

Ich drehte mich mit einem leichten Grinsen zu Elijah der mich von der Küchenzeile her beäugte, er hatte das alles tatsächlich gekauft nur für den Fall das er auf mein Baby aufpassen müsse. Schließlich beschloss ich, mich zu ihm zu gesellen.

' Du weißt das dass nicht hätte sein müssen.'

' Jap.'

' Wie viel Geld hast du dafür ausgegeben?'

'Sag ich dir bestimmt nicht. '

'Wieso nicht?'

'Weil du mir das Geld sonst auf den letzten Penny zurück geben willst.'

'Ja und? '

' Ich habe das zwar für deinen Hund gekauft aber aus eigenem Willen. Ich habe es für uns gekauft.

' Dich davon umzustimmen ist keine Option, richtig?'

Er nickte bestimmt und stellte sich dann direkt vor mich.

Die Nähe seinerseits machte mir leichte Beschwerden, ich konnte nicht anders als ihm in seine Augen zu schauen. So verweilten wir einige Momente. Den letzten Monat hat er sich von einer ganz anderen Seite mir und allgemein seinem Umfeld gegenüber präsentiert, er ist viel geduldiger und bedachter. Es scheint als hätte er tatsächlich mal angefangen zu denken bevor er etwas tut. Ich hätte niemals erwartet wirklich eine Veränderung nach so langer Zeit zu spüren. Dieses Mal war es ihm wirklich ernst um uns. Er fing an Viktor zu akzeptieren, mögen tut er ihm zwar trotzdem nicht doch er ging wenigstens nicht auf ihn los so wie auf Kacper. Dann hatte er auch sein Verhalten im beruflichen Zusammenspiel verändert, von dem rechthaberischen Arschlochs ist nichts mehr übrig. Und der wahrscheinlich interessanteste Teil für euch ist was zwischen uns während dieser Zeit lief... nämlich nichts, tatsächlich schafften wir es auf unsere Verlangen zu verzichten und behandelten uns wie normale Freunde. Kein Kuss oder irgendetwas das über eine Umarmung hinaus ginge. Ich bin sher stolz auf uns.
Alles in einem hatte er mich sehr überrascht und ich glaube ich sollte ihm dafür ein kleines Dankeschön schenken.

'Was denkst du nach Jade?'

Alleine wie er meinen Namen aussprach lies mich kurz alles vergessen.

'Nichts.'

'Lüge meine Liebste.'

'Weißt du was, wie wärs wenn wir jetzt noch einen kleinen Ausflug machen.'

Er musterte mich nun verwirrt aber auch interessiert.

Ich steckte meinen Kopf an seinen Schulter vorbei.

'Vadi! Wie ich sehe hast du eine Menge Spaß mit dem Kleinen, hättest du ein Problem damit wenn du heute ein paar Überstunden des Babysittings leistest?'

Der genannte schaute nun auf und nickte eifrig.

Diabeł hatte wohl sein Herz ganz schnell erobert.

'Was macht ihr zwei Hübschen heute noch so kurzfristig?' fragte er nun grinsend.

'Das verrate ich noch nicht, wird eine Überraschung.' erwiderte ich lachend.

'Uhh, ich ahne eine heiße und lange Nacht, ihr Perversen!' rief Vaditim grinsend aus.

'Du spinnst doch!' sagte ich.

'Ich hätte da nichts dagegen.' meldete sich nun Elijah zu Wort.

Ich doch auch nicht... aber es ist noch zu früh für so etwas.

Während Elijah für diese Aussage einen kleinen Schlag in seine Rippen bekam, kam Vadi gar nicht mehr aus der Euphorie raus.

'Ihr könnt ja jetzt schon kaum die Hände von einander lassen, ich sage es euch, heute Abend wird magisch. Ich spüre sowas!'

Wir beide lachten nur doch als ich mich wieder zurück lehnte und somit ihn wieder direkt vor mir hatte, entging mir sein angeheizter Blick nicht. Mein Puls drohte zu steigen als er sich mit einer Hand neben mir abstützte und auf mich herabsah.

Ehm.. hier wird es ganz schön warm..

Diese sexuelle Bindung kann keiner leugnen und sie drohte wieder alles schwieriger zu machen. Gerade hatte ich uns beide noch gelobt für unsere Ausdauer und jetzt sahen wir uns beide entgegen als würden wir uns gleich die Klamotten vom Leibe reißen und es direkt auf der Kücheninsel treiben würden, und sein Blick sagte mir das er absolut nichts dagegen einzuwenden hätte. Mein Blick deutete ihm wohl genau das Gleiche..

Ob das wohl so eine gute Idee war jetzt noch auszugehen.. wir werden sehen. Möge Vaditim hoffentlich diesmal nicht Recht behalten.

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