Kapitel 35

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Nachdem ich vorübergehend bei meinem Cousin eingezogen war und er mir seine Wohnung plus Mitbewohner näher brachte hatten wir entschlossen uns in unserem Stammlokal, in der Nähe seiner Wohnung, niederzulassen.
In das Lokal in dem wir schon damals saßen, der ganze Clan. Und erstaunlicherweise empfingen mich genau die selben Personen wie vor etlichen Jahren auch. Das kleine veraltete Lokal fühlte sich so vertraut an und auch der Barkeeper nickte mir lächelnd zu. Damals war ich gefühlt durchgängig hier, bei meiner Familie. Unser Stammtisch stand immer noch an exakt der selben Stelle am Ende des Raumes auf den mein Cousin jetzt zusteuerte.
Mariusz lief vor mir, sein breites Kreuz verdeckte mir jedoch die Sicht. Er hatte sich auch verändert, er war erwachsener,reifer geworden und auch seine Stimme gleiche nicht mehr einer Gummiente. Während sich alle begrüßten stand ich immer noch unschlüssig hinter dem Rücken meines Cousins der sich aber nun umdrehte.

, Leute schaut mal wen ich da aufgeschnappt habe' rief dieser lachend. Ich blicke in die vertrauten Gesichter. Kurz schienen alle geschockt ich ebenfalls, doch dann polterten sie los und stürmten auf mich zu. Der Tisch wackelte gefährlich und die darauf stehenden Biergläser ebenfalls. Als erstes erreicht mit Milosz , mein damaliger bester Freund und Bruder sowie Mitbewohner Mariusz's.
, Jade bist dus wirklich?' fragte er verblüfft und seine eisblauen Augen musterten mich. Er lies mir gar keine Zeit oder Luft ihm zu antworten, stattdessen zog er mich in eine feste Umarmung. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, man hab ich diese Idioten vermisst. Auch die anderen löcherten mich mit Fragen und zerdrückten mir die letzten Knochen im Leibe, alle außer einer. Einen den ich fast nicht bemerkt hätte was wahrscheinlich auch besser gewesen wäre. Nämlich der Junge aus dem Flugzeug saß genau vor mir, ich hätte vieles erwartet aber bestimmt nicht ihn wieder zu sehen. Was zur Hölle hatte er mit meinen Engsten zu tun?!

Elijah Sicht

, Sie ist aus der Gegend und in Sicherheit' antwortete Thomasz der am anderen Ende der Leitung ist. Ich ließ meinen Blick über die Skyline Los Angeles fliegen und blies währenddessen den Rauch meiner Kippe aus. ,Gut Danke' sagte ich knapp mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. ,Black..' ,Ja?!' fragte ich stutzig. , Wir holen dich da irgendwie raus versuch einfach nur zu überleben' sagte der sonst so souveräne Mann nun sichtlich angespannt. , Sie kennen mich, bis ans Ende Sir' lautete meine Antwort. , Ja das tue ich und ich kann mich glücklich schätzen sie als einen meiner besten Männer auszeichnen zu können, ich verdanke ihnen vieles vor allem was meine Tochter angeht. Also bleiben sie mir ja heil!' waren seine letzten Worte bevor ein piepen das Ende des Gespräches deutete.

Die komplette Sache mit Jades Flucht war durchgeplant, was ich nicht wusste war dass sie den Brief erst nach über einem Jahr öffnete. Dennoch lief alles so wie es solle. Mir war klar das sie diese Worte so sehr verletzten würde dass sie es nicht mehr aushalten würde und ihr erster Weg sie nach San Diego führt, zu Natasha. Was mich wundert ist dass sie unbemerkt aus dem Land fliehen konnte ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, aber so war sie eben, unberechenbar. Einerseits war ich glücklich das sie endlich hier weg sei doch andererseits schrie jede Faser in meinem Körper nach ihr. Ich hab mich mit diesem Brief selbst auf ihre schwarze Liste gesetzt und das beabsichtigt, es ist besser wenn wir Abstans halten, sie muss nicht noch mehr in die Scheiße hier rein rutschen als sie sowieso schon ist. Ich konnte es nicht mehr ansehen wie Jackson sie folterte oder mit Worten fertig machte um ihr dann anschließend die Zunge in den Hals zu stecken. Der Bastard hatte unaussprechliche Dinge und Taten verdient. Und er wird der erste sein den ich nach Clay umlege soviel steht fest.

Die Nächte zogen immer mehr an Kälte zu und somit konnte es gut sein das selbst hier in LA mal die Gradzahl unter 5 fiel. Meine angeraute Lederjacke zog ich ein Stück höher und vergrub meine Nase in dem Fellansatz des Kragens. Die Kippe in meiner vor Kälte zitternden Hand führte ich vorsichtig an meinen halb vermummten Mund. Da fiel mir ein Band an meinem rechten Handgelenk auf, es war ihr Haarband. Lächelnd erinnere ich mich an diesen Abend, als wir damals unseren kleinen Film-Sauf-Abend zusammen verbracht hatten. An viel kann ich mich ab der 6. Flasche nicht mehr erinnern aber eins blieb mir wie eingebrannt hängen. Als sie auf meinem Schoss lag hatte ich ihr noch mit einem ihrer Haargummis, die sie immer um ihr Rechtes Handgelenk trug, die Haare zusammen gebunden und kurzerhand hatte ich mir einfach eins geklaut. Was ich seid dem Abend an nie abgelegt hatte und es ehrlich gesagt auch nicht vorhatte jemals wieder abzulegen. Wieso weiß ich bis heute nicht, lag wahrscheinlich am Alkohol. Somit hatte ich wenigstens einen kleinen Teil von ihr bei mir.

Die Sonne stieg schon wieder langsam auf als ich zurück in die belebte Stadt Kaliforniens einfahre. Die komplette Nacht hatte ich am Rande des Großstadtdschungel verbracht, mit Blick auf die Stadt und Gedanken bei ihr hatte ich dort stundenlang gesessen und nachgedacht. Doch nun war es wieder Zeit sich um den Ernst der Lage zu kümmern. Clay stürzen und seine Bagage ausrotten. Jackson vorweg, dieser elendige Bastard.
Die Reifen meines E - Klasse Coupés stoppten in der Lagerhalle oder auch den Cartier des GM. Ich parkte dort wo der eigentliche Platz für ihren C63 war. Jetzt wo sie über alle Berge war blieb die Werkstattarbeit an mir hängen das war wohl auch ein weiterer Nachteil an der Flucht. Ohne ein Auge zugemacht zu haben arbeitete ich einfach weiter an einem der SUVs, irgendwie klappert da etwas und bis jetzt bin ich noch nicht draufgekommen was der Auslöser dafür sei. Meine Lederjacke und die schwarze Rippedjeans hatte ich durch einen in ölgetränkten Overall getauscht. Neben dem arbeiten in der Werkstatt erledigte ich auch einige Aufträte für die Clay Jackson zu Inkompetent hielt. Womit er auch Recht hatte umso besser für mich denn das stockte mein sonst schon ziemlich hohes Ego natürlich noch ein Stück weiter empor. Er zog mich über sein eigen Fleisch und Blut. Und das kam mir genau recht daher mein entzücken Jax gegenüber sich bekanntlich in Grenzen hielt.

Was denkt ihr hat der Typ aus dem Flieger damit zu tun? Hat er überhaupt was mit der Sache zu tun oder ist es nur ein Spiel des Schicksals?! Haut mal eure Vermutungen raus!

Bis dahin, Tschusssi

-T

Leben am Limit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt