Kapitel 51

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Erst fiel mein Blick auf die erhobene Waffe und dann direkt in die bernsteinfarbenen Augen die ich hier als letztes erwartet hätte.

Elijah steht unmittelbar hinter mir und blickt mir nun direkt in die Augen. Statt dem üblichen Hass und der Verabscheuung sehe ich das brodeln seines Beschützerinstinktes. Er schaut mich einfach nur an und senkt langsam die Waffe.

Wieso tust du das Black?

Ich nickte ihm dankend zu.

Erneut ertönt ein Schuss, bevor ich nach vorne stürzen konnte trifft es ihn. Sein Blick ist immer noch mit meinem verbunden, während er langsam zu Boden sinkt. Ich drehe mich in die Richtung aus der der Schuss kam und blicke direkt in das Gesicht von Janek.

Wut und Hass überkommt mich, sofort spannt sich jede Faser in meinem Körper an. Und mit einer Handbewegung räume ich ihn aus dem Weg. Einer meiner oder eher Thomasz's Scharfschützen reagierte und verpasste Janek somit einen glatten Kopfschuss, welcher nun weggeschafft wird.

Mariusz und meine anderen engsten hatten sich sofort um Elijah gekümmert und ihn weg gebracht, vermutlich in das Krankenzimmer. Ja auch dafür hatte ich gesorgt.

, Tja Dixion jetzt ist selbst deine große Liebe am verrecken.' krächzte Clay der am Boden lag, blutend und zusammengesackt.

Ich wendete mich wieder zu ihm und blicke ihm eiskalt entgegen.

, Jetzt kann er deinem Bruder schöne Grüße ausrichten.' lauteten seine letzten Worte bevor ich meine Waffe zog und ihm mit dieser das Licht auspustete.

Seine Leute waren schon abgehauen und Thomasz seine dazu gekommen.

, Schafft ihn weg!' gab ich die Anweisung und spuckte ein letztes mal auf sein elendiges Gesicht.

Ich muss zu Elijah...

, Jade.!' sagte Thomasz ruhig. Ich blickte ihn an.
, Das war eine sehr gut durchdachte Arbeit die du hier gebracht hast. Du verdienst meinen Respekt und ich freue mich auf weitere Zusammenarbeit' fuhr er fort und lächelte mich an.

Bevor ich mich darüber wundern konnte das dieser Mann weiß wie man Lächelt fuhr er auch schon fort.

, Und jetzt geh zu ihm! Er braucht dich' sagte er mit einem väterlichen Lächeln auf den Lippen.

Ich erwiderte dieses und startete dann sofort los um so schnell wie möglich zu Elijah zu kommen.

Meine Beine trugen mich durch die kalten und leeren Gänge bis ich endlich vor der gesuchten Tür zum stehen komme.

Ohne Vorwarnung riss ich diese auf und quetschte mich zwischen Mariusz, der verzweifelt versucht die Blutung von Elijahs Rippen naher Einschussstelle zu stoppen.

Ich riss ihm das Papiertuch aus der Hand und schnappte mir eine Pinzette.

, Elijah! Hörst du mich?' sagte ich sichtlich mit den Nerven am Ende.
Ein brummen ertönt. , Erzähl mir was aber bleib bitte einfach wach' fügte ich nervös hinzu während ich mich der Säuberung widmete.

, Ich bin so verdammt Müde' krächzt er schwach.

,Ich weiß aber du darfst nicht die Augen schließen.!' antwortete ich. Ich ziehe ein Teil der Patrone heraus und werfe diese achtlos weg um dann sofort nach dem anderen Teil zu suchen.

Die anderen hatten auf meine Anweisung den Raum verlassen. Nun waren wir beide also alleine, meine erste große Liebe, der Mörder meines Bruders oder auch einer der gesuchtesten Männer Amerikas und ich in einem Raum.

Verarzte ihn lieber! Darüber kannst du dir später den Kopf zerbrechen.

Als ich fündig werde und somit tiefer wanderte stöhnte er auf. Der Schmerz prägte seine Stimme als er sagte: , Wieso tust du das?'

,Wieso tue ich was?!' stellte ich die Gegenfrage.

Verwirrt musterte ich ihn. Mit einem Ruck zog ich die abgebrochene Hülse heraus.

Er unterdrückt sich einen Schrei und lässt erschöpft seine angestaute Luft aus den Lungen.

, Das. Lass mich doch einfach verrecken' raunt er fix und fertig.

Ich schüttelte verständnislos den Kopf und säuberte die Wunde mit puren Alkohol worauf er nochmal schmerzvoll aufstöhnte.  Ich lies mich davon nicht beirren und schmierte noch Entzündungshemmende Creme drauf.

Zum Abschluss hollte ich nochmals Mariusz dazu, der mich besorgt musterte. Mit einem aufgezwungenem Lächeln winkte ich seine Sorgen ab.

Mit der Hilfe meines Cousins , der seine Hüfte anhob. Verband ich Elijah und zog ihm sein von Blut durchtränktes Shirt über. Den das war dass einzige an das ich nicht gedacht hatte, Wechselwäsche.

Und am liebsten wäre es mir, wenn keiner verletzt wäre.

Elijah reißt mich aus meinen Gedanken.

, Du hast mir keine Antwort gegeben Jade.' sagte er so leise das ich dachte es fast überhört hatte. Er versuchte sich aufzurichten worauf ich ihn sanft zurück drückte.

, Ruh dich aus, ich lege dir noch zwei Tabletten hin die dir helfen werden und Mariusz wird dich nach Hause bringen.' sagte ich und wollte schon aufstehen als er plötzlich mein Handgelenk umfasste.

, Bitte Jade. Ich möchte nur diese eine Frage beantwortet haben.' krächzte er schon fast flehend.

Ich blickte auf unsere Hände, ein komisches Gefühl durchfuhr mich. So viel Nähe war ich einfach nicht von ihm gewohnt.

, Elijah, das ist jetzt wirklich..' setzte ich an doch wurde sofort unterbrochen.

, Du bist Tatsächlich  immer noch zu stur um deine Gefühle preiszugeben.' sagte er aufgebracht.

Mein Herz zog sich zusammen.

Ja vielleicht hat er recht, aber er war nun mal der der mein Herz und mein Vertrauen mehr als einmal gebrochen hatte.

, Wenn dich jemand nach Strich und Faden verarscht hätte und dazu noch Schuld an dem Tod deines Bruders ist. Wärst du auch nicht mehr so leichtsinnig was die eigenen Gefühle betrifft' sagte ich mehr zu mir selbst.

Ohne ein weiteres Wort verlies ich den Raum. Mariusz kam sofort auf mich zu gerannt und schloss mich in die Arme.

, Hey, wie geht es ihm?' fragte er besorgt.

Im Kopf läuft definitiv einiges nicht ganz rund.

, Gut. Bring ihn bitte heim. Victoria Main Street No. 9.' antwortete ich ihm und lief dann weiter.

Meine Männer hatten derweil alles gesäubert und jegliche Spuren entfernt, die meisten waren auch schon abgetreten. Ich scheuchte den Rest heraus und sah nur wie Mariusz und ein anderer Elijah ins Auto hievten. Mit einem letzten Nicken verschwand auch das letzte Auto.

Ich zündete mir eine Kippe an und lief die Gänge bis zur Hintertür entlang. Als ich die alte verwitterte Tür öffnete blies mir ein eiskalter Wind entgegen.

Einerseits war ich froh etwas frische Luft an mein Hirn zu bekommen, andererseits machte mir dieser Wechsel zu schaffen.

Der ganze Stress der letzten Wochen, Elijahs Aussagen, die Verletzung und der Verrat Janek's zehrt an meinen Kräften.  Und es schien als würde all diese Last genau jetzt komplett auf mich zurück fallen.

Wo soll das nur hinführen?

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