Leben am Limit

Kapitel 91

, Willst du echt nichts?' fragte Viktor. Ich schüttelte nur meinen Kopf, was sich als schlechte Entscheidung entpuppte. Den das Hämmern wurde dadurch nur stärker, unangenehmer. , Hast du nicht heute den Termin um dein Tattoo fertig zu machen?' fragte er weiter. Stimmt, genervt stöhnte ich auf.
, Sollen wir es verschieben?' , Nein nein, das geht schon so.' erwiderte ich. Vielleicht würde mich der Schmerz ja auf andere Gedanken bringen. Leider weiß ich noch was ich gestern alles von mir gegeben hatte, naja alles außer wie ich ins Bett gekommen bin. Ich vermeide schon seit dem Erwachen ihm ins Gesicht zu schauen, was ist mir eingefallen ihm so eine scheiße an den Kopf zu werfen? Das ganze mit Elijah, dieses billige anmachen, ich sollte mich bis zum Ende meines Lebens in Grund und Boden schämen. , Es tut mir leid können wir das gestern einfach vergessen.' rief ich plötzlich aus. Er schaute mich erst fragend an bis er schließlich verstand.
, Was meinst du?!' grinste er und ließ mir somit einen großen Stein vom Herzen fallen. Ich grinste zurück und widmete mich wieder meinem Glas Wasser. Zügig leerte ich dieses und schnappte mir dann im Vorbeigehen meine Schlüssel, bis mir etwas einfiel.
Er hatte mich gefahren, mein Auto stand zuhause.
, Viktorrrr.' rief ich und setzte meinen Hundeblick auf. Er schien zu wissen worauf ich hinaus möchte und schenkte mir ein Lächeln. , Hast du alles?' fragte er und öffnete uns die Haustür. Ich nickte und lief raus zu seinem Auto. Was ich hier kurz erwähnen muss, was Autos angeht ist Viktor wirklich bemitleidenswert. Es bricht mein Schrauberherz zu sehen womit dieser Mann rumfährt. Ein alter schäbiger Mittelklassewagen... Ich schüttelte den Kopf. , Hör auf meinen Auto böse Blicke zuzuwerfen.' rief er gespielt empört und lies seine Hand über den mit Rost überdeckten Lack fahren.
Ertappt hob ich beide Hände und lächelte schief.
, Kann sich ja nicht jeder so nh Sportschlitten leisten wie du.' fügte er hinzu und stieg ein. , Wir wissen beide das du es ebenfalls könntest, du hängst nur zu sehr an diesem..' , Wage es ja nicht mein Auto noch mehr zu beleidigen!' fiel er mir ins Wort. , ...an diesem Geschoss.' setzte ich meine Rede fort und setzte mich ebenfalls.

Die Fahrt über redeten wir über belangloses, ab und zu konnte ich nicht anders als sein Auto zu judgen worauf er nur die Augen verdrehte. Doch wieder musste ich an den vergangenen Abend denken, neben den höllischen Schmerzen empfinde ich Scham, so viel das ich am Liebsten Viktors Gedächtnis löschen würde, wenigstens den letzten Abend.

Ich muss mir diesen Gedächtnis-lösch-stick von Man in Black besorgen! Aber wo? Amazon? Eher nicht.

Diese idiotischen Gedanken brachten selbst mich zum lachen.

-
Die Schmerzen hatten nachgelassen, sollten sie auch nach einer halben Packung Schmerztabletten.

Normalerweise müsste ich heute Abend zur Arbeit, doch in Daniels Club hatte ich schon lange gekündigt. Nicht nur weil ich durch die ganze Scheiße immer zu spät oder gar nicht kam, sondern auch weil ich damit abschließen will. Alles was dort passiert ist, die Erinnerungen die ich durch den alleinigen Anblick eines Clubs bekomme will ich einfach nicht haben. Tara war zwar nicht wirklich erfreut aber sie kannte mich gut genug um nicht nach dem Grund zu fragen.

Seitdem bin ich ständig auf der Suche nach einem Jobangebot oder irgendjemanden der eine Aushilfe braucht. Bei Jimmy konnte ich auch nicht antanzen weil dort wahrscheinlich alle schon davon ausgehen das ich unter der Erde weile. Wenn ich so nachdenke dann muss es schon mindestens 2 Monate her sein, meine letzte Erinnerung ist seine neue Karre die er abholen wollte.

Schluss mit wegrennen, was habe ich zu verlieren? Er wird nicht mehr als ,nein' sagen können.

Also packte ich meinen Autoschlüssel und machte mich auf dem Weg zu Jimmys Werkstatt ein paar wenige Minuten entfernt.

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Nach einem verwundertem Blick und Fragen zu meinem langen Verschwinden, waren Jimmy und ich in sein Büro gegangen um zu dem Eigentlichen zu kommen. Wir ließen uns in den Sesseln nieder und er reichte mir eine Flasche Corona welche ich dankend ablehnte, Alkohol war das letzte was ich jetzt wollte. Schon alleine der Anblick reichte um meine Kopfschmerzen wieder hervorzuheben.

, also Jade was führt dich hier her?' fragte er und betrachtete mich fragend. , Ich brauch nen Job.' antwortete ich direkt. Er nickte nur. , Du weißt du bist hier immer willkommen aber ich habe gerade einfach keinen Platz für einen weiteren Mitarbeiter sorry Kleine.' sagte er und blickte mir entschuldigend entgegen. , Alles gut, dachte nur vielleicht klappt es weil ich ja früher schon immer mitgeholfen hatte.' erwiderte ich gekränkt. , Aber ich hätte da jemand der dich bestimmt gebrauchen könnte.' grübelte er. , Wer?' fragte ich misstrauisch. Die Skeptik hab ich wohl meiner antisozialen Art zu verdanken, ich lerne nicht gerne neue Menschen kennen und brauche ewig um jemanden vertrauen zu können.. naja für einen Job muss ich mich eben zusammen reißen.
, Chaser Wennings, er leitet eine ziemlich neue Werkstatt im Südviertel. Ich geb dir mal seine Nummer oder Adresse und dann kannst du mal nachfragen ob er jemanden braucht, sag einfach du kommst von mir.' , Ok danke dir.' sagte ich nahm die Karteikarte mit und verabschiedete mich von Jimmy.

Kurzerhand entschloss ich einfach mal zu diesem Typ zu fahren und mir das ganze dort etwas genauer anzusehen, was sollte schon passieren?

Lange dauerte die Fahrt nicht und als ich dann auch die rießige Halle erblickte bliebt mir fast die Luft weg. Mit ,neuer Werkstatt' hatte Jimmy nicht gelogen, sie sah schon von außen absolut edel und unbefleckt aus. Ich parkte mein Geschoss und lief dann ohne bedenken durch die Ladentür.
Eine große Brünette in Rock und Bluse, lächelt mir am Empfang entgegen. Der Empfangsraum war sehr einladend, ein Sofa aus Ölfässern mit einem Beistelltisch dessen Grundlage eine 22 Zoll Felge ist, sehr einladend.

, Hey wie kann ich Ihnen weiter helfen?' fragte sie mich strahlend. , Hey ich suche Mr Chaser Wennings, aufgrund eines Jobangebots.' antwortete ich und lächelte sie ebenfalls an. , Gar kein Problem ich hole ihn schnell.' sagte sie und verschwand hinter einer Tür, die vermeidlich zur Werkstatt führte.
Währenddessen schaute ich mich etwas in dem Raum um. Ich erblickte Auszeichnungen für Rennen oder Fotos mit großen Rennfahrern. Pokale und Medaillen waren auch unzählige ausgehangen worden. Ich bewunderte die Erfolge des jungen Unternehmers, laut einer Urkunde war er auch erst 25 Jahre alt. Wieder begann ich mich nutzlos zu fühlen. Was hatte ich erreicht? Nichts...
Meine Gedanken wurden durch eine Stimme unterbrochen.

Vor mir stand nun der Mann den ich schon von den Bildern her als Chaser Wennings erkennen konnte.
Ich erwartete ihn in Anzug oder sonstigem bei einem so modernen Gebäude und einer solchen Assistentin, doch er reichte mir seine öligen Hände und schob seinen Arbeitsoverall an den Armen etwas nach oben. Ich nahm seine Hand natürlich entgegen und folgte ihm auf Anweisung zu dem Sofa.

, Also ich habe gehört Sie suchen nach mir, dürfte ich den Grund erfahren?' fragte er sehr formal. , Ich suche einen Arbeitsplatz und ein guter Freund schickte mich zu Ihnen.' , Und wer ist dieser Freund.' , Jimmy von Jim Industries' erwiderte ich. Er lachte. , Wenn das so ist dann komm doch bitte mit.' sagte er und lief durch die Tür aus der er auch gekommen war.
Und ich hatte Recht, dahinter lag wirklich sie Werkstatt, welche mir nun wirklich den Atem raubte. Die modernsten und hochwertigsten Hebebühnen und Werkzeugkisten wie Schränke und vieles mehr, ich fühlte mich wie ein Kind im Spielzeugladen und das schien Mr Wennings zu merken, ein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen.

Wir landeten in seinem Büro. Er legte einige Papiere vor sich und lies seinen Blick dann von diesen zu mir schweifen bis er etwas verwundert wieder zu mir schaut. , Sie haben heute Geburtstag?' fragte er das Offensichtliche. Bevor ich mich wundern konnte woher er das jetzt weiß, und was das für Unterlagen sind, nickte ich. , Dann wünsche ich alles gute, ich bewundere ihr Interesse an dem Job selbst an so einem besonderen Tag.' fügte er hinzu. , Ich feiere meinen Geburtstag nicht, somit ist heute ein Tag wie alle anderen.' erklärte ich und versuchte nicht negativ rüber zu kommen. , Das werden wir noch ausdiskutieren, Ms..' ,Dixion.' vervollständigte ich ihn. Etwas an ihm änderte sich und ich bekam ein ungutes Gefühl. , Kennen wir uns Jade Dixion? Irgendwie kommt mir Ihr Name so vertraut vor.' sagte er und musterte mich intensiv. Ich schüttelte den Kopf. , Nicht das ich wüsste Mr.' , War bestimmt nur ein Irrtum, Entschuldigen Sie ich würde mich gerne noch mit meinen Mitarbeitern besprechen. Bewerbungsunterlagen erwarte ich ebenfalls, sonst stehen ihre Chancen gut.' sagte er und begleitete mich heraus. , Vielen Dank für Ihre Zeit.' sagte ich und verließ dann auch schon wieder das Grundstück.

Heyo,
Ave maria ich habe es doch noch geschafft ein Kapitel vor Weihnachten zu schreiben. Ich hoffe erstmal das es euch gut geht, die letzten Wochen waren hart bei mir wie sieht es bei euch aus? Aber jetzt hab ich erstmal 2 Wochen Urlaub also hoffe ich Ihr genießt die Feiertage genauso sehr wie ich.
Hiermit ein frohes Fest und einen guten Rutsch mit euren Liebsten.
Bis bald( vielleicht sogar noch im Jahr 2019)
-satschka