Viktors Sicht
, Was meinst du mit ,Notfall'? Was ist passiert?' rief ich aus. , Die rennen uns die Bude ein wir brauchen dich! Dein Vater schafft das nicht mehr alleine, schau bitte das du so schnell wie möglich einen Flug erwischst. Dawaj, Bis bald.' entgegnete mein Cousin am anderen Ende der Leitung.
Ich schleuderte mein Handy auf das Sofa und fahre mir übers Gesicht. Verdammte Scheiße.
Einmal in meinen Leben habe ich Ruhe , ein glückliches Leben und eine tolle Freundin an meiner Seite und dann kommt wieder ein Anruf meiner Familie und wirft alles in Sekunden um. Wut und Traurigkeit überkam mich, ich griff zu dem nächstbesten Gegenstand nur um ihn dann gegen die Wohnzimmerwand zu knallen, in tausend Teile zerbrach die Glasflasche. Die Tatsache das ich mich jetzt nach einem Flug & einer Aufsicht für Nala kümmern müsste machte mich noch wütender. Wieder einmal warf ich irgendetwas durch die Gegend. Schweratmend stützte ich mich auf die Kücheninsel. Klar machte das Zerstören meines Hab und Guts die Lage nicht besser aber es stillte meine Mordlust und das brachte mir vorerst Befriedigung.
Doch eines würde meine Aggressionen komplett in den Hintergrund schieben, Sport.
Also schwang ich mich auf und joggte die Treppen zu meinem Schlafzimmer hinauf um mir dort meine fertig gepackte Sporttasche zu schnappen und los zu fahren. Nebenbei schrieb ich Jade ob es für sie okay wäre ein paar Tage auf Nala aufzupassen. Während ich auf eine Zusage hoffte fuhr ich schonmal los.
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Das Training tat gut, die Jungs lenkten mich reichlich ab somit konnte ich jetzt wenigstens etwas klarer denken. Von Jade kam bis jetzt noch keine Antwort, sie war bestimmt noch am Schlaf nachholen.Das erste was ich mir zur Aufgabe machte war die Scherben und alles andere an Dreck was ich in meinem Anfall angerichtet hatte, wegzuräumen.
Gerade als ich die letzten Scherben in den Restmüll warf klingelte es an der Haustür. Ich schaute auf mein Handgelenk, wer würde den jetzt etwas von mir wollen?! Ein Blick durch die Verglasung der Tür lies meine Verwunderung schwinden. Jades BMW stand in meiner Einfahrt und Sie vor der Tür, bevor sie mir diese eintreten konnte, öffnete ich sie.
, Guten Morgen Sonnenschein' strahlte sie mich an und lief an mir vorbei. Was ist den hier los? Von der Spannung ist nichts mehr zu sehen. , Dir auch einen wunderschönen Guten Morgen.' erwiderte ich grinsend. Sie tanzte durch meine Wohnung und ließ sich schließlich aufs Sofa fallen. , Seit wann hast du gute Laune?' fragte ich sie und ließ mich neben ihr nieder. , Ich hab vielleicht bald einen Job in der wohl schönsten Werkstatt die du dir vorstellen kannst. Ich sags dir, diese Maschinen.. ich hab dir doch von dem einem Schlagschrauber erzählt der so teuer war denn ich aber unbedingt wollte, die haben 10 von denen und..' ratterte sie los. Ich betrachtete ihr strahlendes Gesicht, sie konnte gar nicht anders als zu grinsen. Wild gestikulierend erzählte sie weiter von ihrer Traumwerkstatt, so lange bis ich dachte man hätte schon jeden Millimeter der Halle beschreiben können, genau da fielen ihr noch tausend weitere Attribute ein.
Sie so glücklich zu sehen macht mich auch sehr glücklich. Egal wie scheiße mein Tag angefangen hatte, sie schaffte es jedesmal und dafür bin ich ihr sehr dankbar... Sie tut so viel für mich, auch wenns unbewusst ist, und stellt sich selbst IMMER hinten an, ich wünsche ihr diesen Job von Herzen , sie hatte es einfach verdient. Und sollte ihn jemand anderes bekommen werde ich dafür sorgen das er diesen freiwillig wieder abgibt. Das kann ich versprechen.
, Ich rede zu viel stimmts, sorry' sagte sie entschuldigend und schaute mich bemitleidend an. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. , Alles gut. Ich freu mich für dich, ehrlich.' antwortete ich. , Wie war eigentlich dein Tag so?' fragte sie und legte ihren Kopf schief. , ganz normal.' log ich und schaute ihr in die Augen darauf bedacht mir die Lüge nicht ansehen zu lassen. Doch sie wäre nicht Jade Dixion wenn sie mich nicht durchschauen würde. , Erzähl..' sagte sie und fixierte mich mit ihrem Blick.
Mir ist klar das ich ihr nicht die Wahrheit erzählen kann und darf also musste ich mir so schnell wie möglich eine verdammt gute Ausrede ausdenken.
, Familienprobleme, kennst du bestimmt.' sagte ich schließlich. Wow sehr einfallsreich auf die Familiennummer zu gehen. So ganz gelogen war es ja eigentlich nicht. Familie ist zwischen uns immer ein Tabu Thema gewesen, mehr unbewusst als gewollt. Ohne zu wissen was genau bei dem anderen abgeht wissen wir das es weniger weh tut nicht darüber zu reden und das respektiere ich und sie ebenso, bis jetzt hat das auch immer super funktioniert., Ja da kann ich dich verstehen. Egal was ist, mach dich nicht verrückt das ist kein Streit der Welt wert. Wer sich nur an schlechten Tagen meldet den brauchst du nicht an Guten. ' sprach sie ruhig dennoch mit einer unglaublichen Kraft in der Stimme.
, Und bevor du mir noch eine Flasche an die Wand wirfst machst du mir lieber ein paar Nudeln.' fügte sie hinzu und stand auf um in die Küche zu laufen. Ihren wissenden und durchdringenden Blick auf mir ruhend. Bevor ich etwas sagen konnte fuhr sie auch schon fort. , Nächstes mal solltest du daran denken die Wand mit zu putzen und den Müllsack nach draußen zu stellen.' erklärte sie. Mein Blick flog sofort zu den Wand, tatsächlich war ein mittelgroßer Fleck zu sehen.
Wieso ist mir das nicht aufgefallen?!Sie kramte währenddessen schonmal nach Nudeln und einen Topf, schnell folgte ich ihr.
Ich nahm ihr die Gerätschaften aus der Hand und deutete ihr sich auf den Barhocker zu setzten.
, Manchmal macht mir deine Scharfsinnigkeit Angst Jade.' lachte ich gespielt nervös. Sie stimmte mir ein.
, Du kannst mir nichts vorenthalten, absolut nichts.' raunte sie und auch wenn ich wusste das sie es nicht ganz ernst meinte drehte sich mein Magen um 180 Grad.Es gibt einfach Sachen in die ich sie nicht einweihen darf, Sachen die ihr nur Schaden zufügen würden. Sachen die leider ein großen Teil meines Lebens beanspruchen. Ich bete jeden Abend um ihren Schutz, bete das sie niemals erfährt was hinter dieser Fassade steht.
Heyoo,
Na ihr Mäuschen! Ich bin so froh das ich dieses Kapitel innerhalb von 2 Tagen geschrieben habe, hoffentlich kann ich solange ich noch frei habe genug für euch vorproduzieren. Hatten ihr ein schönes Weihnachtsfest? Und wie verbringt ihr Silvester?
Ich wünsche euch schon mal einen guten Rutsch, vllt hören wir uns ja noch vor 2020.
Bis dann,
-satschka
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Leben am Limit
JugendliteraturAuch Frauen können so richtig böse sein. Fernab von allen kitschigen Klischees der schüchternen Neuen, die sich in den vier Jahre älteren Ober-Bad boy ihrer Schule unsterblich verliebt und sich von ihm wie Luft behandeln lässt. !Das ich nicht lache...