Nachdem ich Tara erfolgreich abgewimmelt hatte was das Kleid anging und sie mir dann eins von ihr angedreht hatte machten wir uns ans Make up und die Haare.
Mein Tisch war groß genug so das wir uns ungestört fertig machen konnten. Was das Make up anging machte jeder sein Eigenes, während wir uns bei den Haaren gegenseitig etwas Hilfe leisten mussten.
Tara hatte nun leichte Locken und ich hatte meine geglättet und in die vordere Partie kleine Löckchen gezwirbelt.Das Kleid, welches selbstverständlich Tara ausgesucht hatte, schaute ausgesprochen schön aus.
Der schwarze, leichte Stoff des Abendkleides fühlte sich angenehm an. Besonders ansprechend fang ich das Oberteil mit dem ziemlich gewagten Ausschnitt und der Schnitt am Bein, wodurch es nun freigelegt ist.Etwas sexy, etwas edel, das hört sich doch nach dem perfekten Kleid für mich an.
Mürrisch dreinblickend kramte ich meine schwarzen High Heels aus der letzten Ecke meines Schuhregals.
Ich tausche nur ungern meine Sneaker gegen hohe Schuhe, sehr ungern. Als ich kleiner war hatte ich mich schon strikt dagegen gewehrt diese Knöchelbrecher anzuziehen. Immer das Bild eines umknickenden Fußgelenks im Hinterkopf.
Ein Schauer überkam mich bei dem Gedanken an einen offenen Bruch. Jetzt übertreibst du! Es sind nur Schuhe!! Regte sich meine innere Stimme auf.
Sie geflissentlich ignorierend laufe ich das letzte Stück zu unserem Taxi, dass Tara von ihren Eltern zu Verfügung gestellt bekommen hatte.
Nach einer ca dreißigminütigen Autofahrt durch die Innerstadt Los Angeles bis in das reichen Viertel kam der Wagen endlich zum stehen. Das schneeweiße Kies knirschte unter meinen Absätzen und ließ mich ein wenig mit meinem Gleichgewicht kämpfen.
Als ich mich wieder im Griff hatte hakte sich Tara bei mir ein und wir stöckelten der großen Gartenanlage entgegen, hinter der sich höchstwahrscheinlich der Eingang befand. Beziehungsweise glaubten wir zu wissen das wir dort am ehesten eine Tür finden würden.
Und wenig später standen wir auch schon in der Eingangshalle und wurden von den ersten Kellner mit ihren Sektgläsern auf Silbertablettchen empfangen worauf wir uns einfach zwei nahmen und diese Ladylike exten.
Der Bedienstete schaute uns verwirrt an und verschwand dann kurz darauf wieder in der Menge.
Man konnte die verschiedensten Abendkleider und Designer Anzüge erkennen. Hier zählte nur wer die teuerste Rolex hat, oder das meiste Geld, die größte Firma. Auch ein Grund wieso ich mich aus solchen Schnösel-Geschäften raushielt.Trauen konnte man hier sowieso niemandem und auch die Deals wurden nie zu 100% eingehalten.
Alles was diese Leute hier von sich präsentierten ist eine hässliche Fassade, dieses aufgesetzte Lächeln und diese erzwungene Freundlichkeit.Je mehr ich darüber nachdachte desto bewusster wurde mir das ich hier so gar nicht reinpasste.
,Jade?! Kommst du?' riss mich Tara aus meinen Gedanken. Sie stand ein Stück weiter im Raum, ich hatte meinen Gedanken so nach gehangen das ich nicht mal bemerkt hatte das Sie weiter gelaufen war.
Nickend folgte ich ihr, sie steuerte gezielt einen Tisch an. Ich vermutete den ihrer Eltern. Und ich behielt recht den wenig später schüttelte ich auch schon Caroline, Taras Mutter, die Hand.
Ich musterte ihren Vater der mir seine Hand auffordernd hinstreckte. Ich reckte das Kinn und drückte diese kritisch drei blickend. , Miss Dixion.' sagte er ohne jegliche Regung in Stimme oder Gesicht zu veranschaulichen.
, Mr Clark' antwortete ich stumpf und blickte ihm ebenfalls leer entgegen. Er erwiderte den Händedruck und bittet mich dann Platz zu nehmen.
Vorerst passierte nichts Außergewöhnliches, der Hausherr, der sich als Oskar Patrow vorstellte, machte eine Ansprache in dem er von seinem hohen Gewinn und den geplanten Spendenaktionen, an denen er wahrscheinlich nicht mal teilnimmt, redet und mit einem perfekt aufgesetztem Lächeln auf dem Gesicht in die Menge lächelte.
Mein Ekel gegenüber diesen Menschen wuchs immer mehr und das Unbehagen in mir wurde immer deutlicher. Während sich Caroline und Tara einer Gruppe Frauen anschlossen blieb ich sitzen und winke einen der Kellner her, der mir mein nächstes Gemisch brachte. Was genau ich da trank wusste ich selbst nicht, es schmeckte gut und das war die Hauptsache.
Auch Mr Clark war verschwunden und paffte nun abwechselnd an einer Zigarre, in einem geschlossenem Männerkreis versteht sich.
Während ihre Frauen, die sie wie Accessoires mit sich trugen, sich mit den anderen gleichgesinnten Frauen austauschten und an ihrem Martini nippten.
Kopfschüttelnd wendete ich mich ab und machte mich auf den Weg zu den Toiletten. Ich stolzierte, soweit ich es mit den Schuhen hinbrachte, durch den Raum und merkte die forschenden Blicke der Gäste, klar keiner hatte auch nur ansatzweise eine Ahnung was ich hier zu suchen hatte, und ehrlich gesagt wusste ich das selbst nicht.
Die große Marmortreppe hatte ich überwunden und lief durch den merklich geräuschärmeren Flur und suchte eine Tür die mir auf eine Toilette weist , vergeblich.
Stattdessen fand ich einen schönen kleinen Balkon, der weiße Stuck der das Gebäude allgemein sehr dominierte, glitzerte hier besonders hell in dem Mondschein der zu dieser klaren Nacht herrschte.
Ich zückte die Kippenschachtel aus meinem Strumpf und klemmte mir eine Zigarette zwischen die Lippen. Mein Kopf lehnte an der kühlen Hauswand und die frische Luft lies das Pochen in meinen Ohren und hinter meinen Schläfen ein wenig erschlaffen.
Ich sog den giftigen Rauch ein und entspannte mich ein Stück. Den Blick hinaus gerichtet, genieße ich einfach nur die Stille und Entspannung.
, Ms! Rauchen ist hier strikt untersagt, und was suchen sie überhaupt hier drinnen?! Hörte ich eine gebrechliche Stimme rufen.
Wäre ja auch zu schön gewesen einmal seine Ruhe zu haben.
Ich rappelte mich ein Stück auf um dann um die Wand zu schauen, ein kleiner rundlicher Mann stand böse blickend im Türrahmen und wollte schon lospoltern da legte sich eine Hand auf seine Schulter.
, Ist schon gut Karl, geh! Ich kümmere mich um die junge Dame' raunte er so rau das ich fast auch schon seiner Anweisung zu gehen nachgehen wollte, was sich im Nachhinein als bessere Idee herausgestellt hätte.
Ich kenne diese Stimme zu gut..
Der Mann weichte ohne ein Wort zurück, er entschuldigte sich und machte dann auf dem Absatz kehrt. Nun konnte ich die Stimme auch einem Gesicht zuordnen. Janek stand nun vor mir, ebenfalls in einem Designeranzug und auch die sonst recht unordentlichen Haare hatte er ordentlich zurück gekämmt.
Adonis wie er live und lebt, sabberte meine imaginäre Stimme der ich nur schweren Herzens zustimmen konnte.
Er schien nicht einmal halb so überrascht zu sein mich zu sehen als ich ihn. Mit einem schiefen Grinsen schreitet er auf mich zu. Und wenn ich Schreiten sage dann meine ich auch Schreiten, seine langen Beine machen große bestimmte Schritte auf mich zu und seinen Kopf oder den Blick hatte er keine Sekunde abgewendet. Die breiten Schultern unterstrichen sein machtvolles Auftreten nochmals.
, Jade Dixion auf einem Galaabend das ich sowas noch erlebe.' grinste er schließlich.
, Sachen gibts.' sagte ich nur und zuckte mit den Schultern. Ein leichter Wind zieht auf und weht mir durch die Haare die ich vergeblich versuchte in Zaum zu halten. Doch er kam mir zuvor.
Erst jetzt bemerkte ich seine Nähe, den seine Hand strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht.
, Du siehst atemberaubend aus Jade' raunte er mir zu.
Ein ganz komisches Gefühl breitete sich in meinem Korpus aus, ein Gefühl das sich nicht beschreiben oder einordnen lies.
Hehe, ob das Gefühl jetzt ein Positives oder ein Negatives ist jedem selbst überlassen.. vorerst. ;)
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Leben am Limit
Teen FictionAuch Frauen können so richtig böse sein. Fernab von allen kitschigen Klischees der schüchternen Neuen, die sich in den vier Jahre älteren Ober-Bad boy ihrer Schule unsterblich verliebt und sich von ihm wie Luft behandeln lässt. !Das ich nicht lache...