Ich hockte mich auf die Stufen vor dem Haus, froh, dem Lärm und der stickigen Luft im Haus zu entkommen.
Krass, allein der Vorgarten und die Auffahrt vor Vince's Haus waren so groß wie unser gesamtes Grundstück. Ich ließ meinen Blick über die riesige Rasenfläche streifen und genoss die Nacht.
Es ging ein leichter Windhauch und ich begann zu frösteln in meinem Minikleid.
Mit einem Seufzen beschloss ich, ins Haus zurückzukehren.
Ich stand auf und bemerkte sofort die Wirkung des Alkohols. Als ich anfing zu Schwanken, krallte ich mich schnell am Treppengeländer fest. So ein Scheiß.
Ich latschte die Treppe hinauf und steuerte in Schlangenlinien auf die Eingangstür zu, als ich plötzlich einen Blick auf mir spürte. Ich sah nach rechts und sah Alec, eine Bierflasche in der Hand, an der Außenwand des Hauses lehnen.
„Wohl schon bisschen zu viel gehabt heute, was?", fragte er und grinste.
„Hab schon schlimmeres erlebt.", antwortete ich möglichst würdevoll. Das war gelogen, normalerweise gab ich mir nicht so heftig die Kante, aber er nervte mich dermaßen, dass ich mich nur noch besaufen konnte. Und er erinnerte mich zu sehr an IHN.
Nein! Nicht daran denken, nicht jetzt!
"Bist du sicher?", fragte Alec weiter.
"Oh mein Gott, Fuentes, du ahnst gar nicht wie sehr du mich nervst und wie gern ich dich zum schweigen bringen würde!", schnaubte ich völlig genervt und stützte mich an der Hauswand ab.
Er grinste nur noch breiter. "Den Versuch würde ich gerne sehen."
Ich schüttelte nur den Kopf und stolzierte hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei durch die Tür.
Als ich das Haus betrat, meinte ich, ihn leise lachen zu hören. Idiot.
Drinnen herrschte immer noch ein Geräuschpegel, als würde man neben dem Triebwerk eines Düsenjets stehen. Die Musik dröhnte in meinem Kopf und ich spürte den Bass in meinen Knochen wummern.
Ich fand Sophie, die auch schon reichlich angeheitert war, auf der Couch mit dem Typen aus Mathe. Sie winkte mir und ich bahnte mir einen Weg zwischen den tanzenden Leuten hindurch auf sie zu. Ich warf mich neben sie auf die Couch und sie bot mir einen Schnaps an.
Was solls., dachte ich und kippte das Zeug weg.
Ich begann mich mit dem Typ aus Mathe zu unterhalten. Er hieß Zac und spielte in der Schulbasketballmannschaft. Sophie, er und ich unterhielten uns ewig über die Chicago Bulls. Ich kannte mich einigermaßen aus, Dad war Bulls-Fan. Wir lachten und tranken noch ein paar Shots zusammen. Mir war inzwischen richtig schwindelig.
Plötzlich setzte sich jemand neben mich.
Ich wandte den Kopf und sah wieder in das Gesicht von Alec.
"Verfolgst du mich etwa?!", fragte ich ihn.
"Nein, ich dachte nur, ich hör mir deine genauen Pläne mal an, wie du mich zum schweigen bringen willst.", grinste er.
"Was willst du?!", schnaubte ich ihn an.
Er beugte sich näher zu mir und flüsterte: "Vorerst würde ich gern dich zum schweigen bringen. Obwohl, eigentlich eher dazu meinen Namen zu schreien..."
Das war ja wohl dir Höhe! Ich sah ihn völlig entgeistert an und wollte gerade zu einer deftigen Ohrfeige ansetzten, als Sophie meinen Arm packte und mich mit sich auf die Tanzfläche riss.
Wannabe von den Spice Girls lief. Trotz meines Ärgers über Alecs Frechheit musste ich grinsen.
Val bahnte sich einen Weg durch die Menge und gesellte sich zu uns. Wir fassten uns an den Händen und grölten das ganze Lied mit.
Die nächsten Lieder liefen und mir wurde noch schwindliger, aber ich ignorierte es und tanzte weiter,in der Hoffnung, die Gedanken, die ich seit einem Jahr aus meinem Kopf und Herz verbannt hatte, abwehren zu können. Vermutlich sahen wir aus wie hirnamputierte Zombie-Huren auf Koks, aber das war uns egal. Wir tanzten und tanzten und tanzten...

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Bad boys do it better?
Teen FictionEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...