Kapitel 105

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Wir standen eine ganze Weile einfach nur im Schulflur.
Niemand sagte ein Wort.
Alec hielt mich fest und ich klammerte meine Arme um seinen Bauch. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und atmete seinen Geruch ein. Ich vermisste ihn.
"Wir sollten in den Unterricht, querida.", sagte er irgendwann leise.
Ich seufzte leise.
"Sehe ich verheult aus?", fragte ich sah auf.
Er lächelte leicht und schüttelte den Kopf.
Gemeinsam gingen wir zu unserem Klassenzimmer. Mittlerweile waren wir fast eine halbe Stunde zu spät.
Wir klopften.
"Wer stört?", blaffte Mr Jefferson auch schon.
Verlegen öffnete ich die Tür.
"Sie sind eine halbe Stunde zu spät.", stellte Jefferson gefährlich ruhig fest.
"27 Minuten.", murmelte Alec hinter mir.
"Es tut mir sehr leid, Mr Jefferson.", murmelte ich entschuldigend.
Alec sagte gar nichts. Was vermutlich auch besser so war.
Rumpelstilzchen bedeutete uns, uns zu setzen.
Ich schlich zu meinem Platz.
"Hey.", sagte Val und sah mich besorgt an. "Was ist passiert?"
Ich blickte sie an, und war kurz davor wieder loszuheulen.
"Aufgaben 5-9, Seite 45!", kommandierte Jefferson vom Pult aus.
Val sah mich entsetzt an. "Oh Gott."
Dann wandte sie sich nach vorne und meldete sich.
"Mr Jefferson?", rief sie und lächelte ihn freundlich an.
Er kam auf uns zu. "Probleme mit irgendwelchen Aufgaben?"
"Nicht direkt.", sagte Val und deutete auf mich.
"Leah hat starke Migräne. Wäre es möglich, dass wir ein bisschen an die frische Luft gehen?", fragte sie und sah besorgt zu mir und dann fragend zurück zu unserem Lehrer.
"Also, eigentlich..", begann Rumpelstilzchen, doch Val fiel ihm ins Wort. "Sehen Sie sie doch an, ihr geht es wirklich nicht gut."
Na vielen Dank auch, so scheisse sah ich auch wieder nicht aus.
Jefferson seufzte und sagte: "Na dann raus hier."
Val bedankte sich und ich schenkte ihm nur ein dankendes Lächeln.
"Ach, und Valerie?", rief uns Jefferson hinterher, als wir schon fast an der Tür waren. "Passen Sie auf, dass sie nicht umkippt oder so etwas, ich hatte erst letzte Woche einen Platzwunden-Fall in meinem Kurs."
Val nickte, nahm mich am Arm und zog mich weiter.
Kurz bevor wir aus der Tür gingen, traf mein Blick den von Alec.
Er sah traurig aus. Und trotzdem seltsam befreit.
Val zog mich mit sich, bis wir in der Cafeteria ankamen.
"Was ist passiert?", fragte sie nochmal und setzte sich an einen der Tische, die sonst um die Mittagszeit alle besetzt waren. Jetzt war noch niemand hier.
Ich setzte mich und atmete einmal tief durch.

Bad boys do it better?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt