Epilog

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Ich blinzelte und schirmte meine Augen vor der Sonne ab.
Das Thermometer an der Hauswand zeigte 33 Grad an. Und es war schon halb fünf abends.
Ich brauchte definitiv etwas Kaltes zu trinken.
Ich drehte um und ging von der Terrasse, die zum hinteren Garten führte, zurück ins Haus und die Küche, als ich einen Schlüssel im Schloss hörte.
"Ich bin wieder da!", hörte ich Alecs Stimme im Flur.
Ich lief ihm entgegen und sprang in seine Arme.
"Na, du freust dich aber.", grinste er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Hab dich vermisst.", sagte ich und lachte.
Bevor Alec etwas erwidern konnte, hörte ich ein Quietschen von der Terrassentür aus.
"DADDY!", brüllte Jayden und rannte auf uns zu.
Alec ließ mich los und ging in die Knie. Jayden rannte auf uns zu und direkt in Alecs Arme.
"Wie war dein Tag, Großer?", fragte Alec und warf den freudig lachenden Jayden hoch in die Luft.
"Ich will auch!", schrie Jason, der jetzt auch angerannt kam.
Die Zwillinge rannten zu ihrem Vater und er wirbelte sie abwechselnd durch die Luft.
"Seid bitte nicht so laut, Jungs, eure Schwester schläft!", meldete ich mich und nahm Jayden an der Hand.
"Okay.", flüsterte er leise und bedeutete seinem Bruder, still zu sein.
"Mommy, können wir noch ein bisschen draussen bleiben?", fragte Jason und sah mich mit Hundeblick an. Er hatte die gleichen Augen wie sein Vater. Die Jungs waren eine Mini-Version von Alec.
Ich verdrehte die Augen. "Na gut, aber nur eine halbe Stunde."
Alec lächelte mich an.
Es waren 10 Jahre vergangen, seit wir zusammengekommen waren. Alec hatte Jura studiert, kaum zu glauben, aber wahr, und war jetzt Besitzer einer eigenen Kanzlei. Es hatte den grossen Vorteil, dass ich ihn jeden Tag im Anzug sah, was auch nach 10 Jahren seinen Reiz nicht verloren hatte. Ich hatte direkt nach dem College angefangen, als Webdesignerin in einem kleinen Unternehmen zu arbeiten. Bis die Zwillinge kamen.
Das war das zweite Mal, dass ich Alec weinen sah, als er Jayden und Jason auf den Arm genommen hatte. Drei Jahre später kam Lucy.
Ich blieb zuhause und Alec ging Arbeiten. Auch wenn das irgendwie konservativ war, fühlte ich mich unendlich wohl. Wir hatten uns ein kleines Haus mit Garten gekauft, als ich mit unserer Tochter schwanger war.
"Wollte nicht Val noch vorbeikommen?", fragte Alec mich.
Ich nickte und sah auf die Uhr. "Sie kommt meistens zu spät, kennst sie ja."
Er grinste, packte Jason und setzte ihn auf seine Schultern.
Gerade, als ich ihn anweisen wollte, seinen sündhaft teuren Anzug ausziehen, bevor er mit den Jungs im Garten herumtollte, klingelte es nochmal. Alec rannte mit Jason auf den Schultern hinaus, Jayden hinterher.
Ich seufzte und ging zur Haustür. Adios, teurer Anzug.
Val grinste mir entgegen. Vince stand hinter ihr, die beiden waren auch noch immer zusammen.
"Hallo.", sagte ich nur und grinste.
"Hab dich vermisst.", Val und küsste mich auf die Wange. "Mir geht die Zeit ab, als wir uns jeden Tag in der Schule gesehen haben."
Ich musste lachen. "Mir auch. Sogar Mr Jefferson fehlt mir irgendwie."
Vince schüttelte nur den Kopf. "Mir fehlt er nicht. Der hatte wirklich einen gewaltigen Schaden."
Val zuckte mit den Schultern. "Ich fand ihn ziemlich witzig."
"Da kommt Sophie.", bemerkte Vince und deutete in die Einfahrt.
Sophie stieg aus ihrem roten Audi und winkte uns zu. Hinter ihr kam Tyler die Auffahrt hinauf.
"Dann kommt mal alle rein.", sagte ich und hielt die Tür auf.
Sophie kam auf mich zu und umarmte mich. Tyler küsste mich auf die Wange.
"Onkel Tyler!", schrie Jason und rannt auf Tyler zu.
Der lachte und nahm ihn auf den Arm.
Sophie und Tyler waren verheiratet. Irgendwann hatte es sich so ergeben. Die beiden waren die Paten von Jason, Val und Vince die von Jayden.
Jay kam mittlerweile auch aus dem Garten angerannt und sprang quietschend um uns herum.
Val grinste und gab dem Kleinen ein High Five.
Alec kam zur Terrassentür herein, Grasflecken an den Knien und die Haare wild verwuschelt.
Sophie lachte laut auf. "Tja, da war wohl einer im Garten spielen."
Alec drohte ihr grinsend mit dem Finger und ging ins Wohnzimmer.
Wir alle folgten ihm.
Jason und Jayden klettern auf den Schoß von Vince und Tyler, während wir uns aus die Couch setzten.
Val fing an zu erzählen, irgendeine Geschichte, wie sie sich mit der Putzfrau in ihrem Büro angelegt hatte, was dann irgendwie in einen handfesten Streit ausgeartet war.
Alle lachten.
Und ich sah sie an. Val und Vince, Sophie und Tyler, der auch endlich jemanden gefunden hatte, der zu ihm passte. Sie alle waren so glücklich.
Und ich war glücklich.
Alec neben mir nahm meine Hand und lächelte mich an.
"Woran denkst du?", flüsterte er mir zu.
Ich lächelte ihm zu. "Ich bin einfach glücklich."
Er gab mir einen Kuss.
Und ich wusste, dass egal, was kommen mochte, wir zusammenhalten würden. Weil er mich liebte. Und weil wir uns hatten. Und das war alles, was zählte.

Bad boys do it better?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt