Ich nahm mir eins dieser Brötchen. Mann, die waren wirklich umwerfend. Herzhaft biss ich hinein, als Alec mich packte, zu sich umdrehte und mich so nah zu ihm zog, dass sich unsere Nasen fast berührten.
„Du gehst mit mir aus. Ein Date. Danach kannst du mich in den Wind schießen.", sagte er leise, aber bestimmt.
Ich war zum wiederholten Male an diesem Abend so baff, dass ich gar nichts sagen konnte.
Gut, wäre bei meinem vollen Mund eh schwierig. Wär peinlich geworden, hätte ich ihm vor Überraschung mein halb-gekautes Brot auf den Anzug gespronzt. Oh Gott wie ekelhaft.
Also kaute ich, schluckte und sagte dann leise: „Okay."
Er lächelte und die blauen Sprenkler in seinen Augen sprühten vor Freude.
Spitzbübisch nahm er mir mein Brot aus der Hand und aß es auf.
Dann ließ er mich los und sagte: „Gut."
Ich verdrehte nur die Augen. Dieser Kerl machte mich wahnsinnig.
„Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte er dann.
Ich nickte. Sonst hätte ich ein Taxi nehmen müssen.
„Dann komm.", sagte er, nahm meine Hand und zog mich zum Ausgang.
Ich verabschiedete mich von Val, die es sich natürlich nicht verkneifen konnte, mir einen vielsagenden Blick zuzuwerfen und verschwörerisch zu zwinkern. Alec hatte es gesehen, das wusste ich, ich hörte ihn leise hinter mir lachen. Ich verdrehte nur die Augen und fragte Val nach Sophie.
„Wieder mit Zac verschwunden.", grinste sie.
Ich lachte. Dann umarmte ich Val und verließ mit Alec die Villa des Bürgermeisters.
„Wo steht dein Auto?", wollte ich wissen, als wir uns vom Haus entfernten.
„Nur ein paar Straßen weiter.", sagte er.
Gott, was tat ich hier überhaupt? Ich und Alec. Wir waren die absoluten Gegenteile. Nicht, dass das nicht auch reizvoll sein könnte, nur könnte es ebenso gut Probleme auslösen.
„Leah? Alles okay?", riss Alec mich aus meinen Gedanken.
Ich schüttelte kurz den Kopf um meine düsteren Gedanken loszuwerden und lächelte ihn dann an. Ich wollte ihn kennenlernen. Ohne Vorurteile.
Also antwortete ich nur: „Nichts. Gar nichts."
Er lachte und seine blauen Sprenkler in den Augen blitzten auf.
Er setzte an, etwas zu sagen, aber in diesem Moment hörte ich eine Stimme hinter uns rufen: „Alec! Warte mal eben!"
Alec und ich drehten uns um. Eine dürre Blondine mit Monster-Brüsten stöckelte auf ihren High Heels auf uns zu und blieb vor Alec stehen.
„Was ist denn, Natalie?", fragte Alec, nicht darum bemüht, seine Genervtheit zu verbergen.
Ich musste grinsen.
„Naja, ich hab mich gefragt, ob du vielleicht...äh...", ihr Blick wanderte jetzt zu mir, sie schien mich erst jetzt zu bemerken. Sie musterte mich einmal von oben bis unten, doch ließ sich nicht davon abhalten, dass Alec nicht alleine war. „Du hast mir einen Tanz versprochen, weißt du noch?", säuselte sie und klimperte mit ihren Wimpern.
Was sollte das denn jetzt bitte?!
„Und da du ja das jetzt nicht eingehalten hast, hab ich mich gefragt, ob du nicht mit zu mir kommen möchtest, als kleine After-Show-Party sozusagen."
Sie lächelte verschwörerisch.
Oh Gott. Alec bekam Sex-Angebote auf offener Straße. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand in den Magen getreten.
Plötzlich wurde mir die Absurdität des ganzen bewusst. Was hatte ich denn bitte gedacht? Dass ein netter Abend mit mir sein gesamtes Bad Boy/Aufreißer-Ding beenden könnte?
Und ich dumme Kuh hatte tatsächlich für eine Sekunde geglaubt, dass er es in irgendeiner Weise ernst meinen könnte. Was war ich für ihn? Nur eine weitere seiner Nummern? Der Kerle war eine männliche Schlampe und hat sich schon durch die halbe Schule geschlafen!
„Äh...Hör zu, Natalie, ich...", begann Alec.
Ich schnaubte. Das wollte ich mir jetzt wirklich nicht reinziehen.
Ich raffte mein Kleid, drehte mich um und lief in die entgegengesetzte Richtung die Straße entlang davon.
Alec rief mir hinterher, ich solle warten, aber ich ignorierte ihn und blieb nicht stehen.

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Bad boys do it better?
Teen FictionEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...