Morgens wachte ich auf, weil Alec sich neben mir bewegte. Ich hörte ihn aufstehen und aus dem Zimmer gehen.
Grummelnd zog ich mir die Bettdecke über den Kopf um die Sonnenstrahlen auszusperren und hoffte wieder einschlafen zu können.
Nach zehn Minuten gab ich es auf. Ich war wach.
Mit einem seufzen gab ich mich geschlagen.
Ich hörte Alec unten in der Küche und schwang mich aus dem Bett. Vom Boden klaubte ich meine Unterwäsche auf und zog sie an. Dann öffnete ich Alecs Schrank und klaute mir einfach ein Tshirt heraus.
Als ich barfuß die Treppe nach unten tappte, kam mir der unwiderstehliche Geruch von frischem Kaffee und Rührei entgegen. Meine Laune hellte sich sofort auf.
Ich betrat die große Küche. Die Wände waren in hellen creme-tönen gehalten und eher schlicht eingerichtet. Mir gefiel sie.
Alec stand mit dem Rücken zu mir in Boxershorts am Herd und briet das Ei. An den Anblick könnte ich mich gewöhnen.
"Guten Morgen, Schlafmütze.", sagte er ohne sich umzudrehen.
Er leere das Rührei auf einen Teller und grinste mich an.
Ich gähnte und gab ihm einen Kuss.
"Ich wusste nicht, dass du kochen kannst."
"Tja, es gibt vieles, dass du nicht von mir weißt, querida!", lachte er fröhlich.
Ich verdrehte die Augen und nahm die Tasse mit Kaffee, die er mir hinhielt.
"Du bist kein Morgenmensch, oder?", fragte er.
"Kommt drauf an, wie du 'Morgen' definierst. Nach elf bin ich immer fit.", grinste ich und nippte an meinem Kaffee, der brühend heiß war.
Er lachte und nahm mir die Tasse aus der Hand.
Ich wollte mit einer Schimpftirade anfangen, immerhin hatte ich diesen Kaffee morgens um sechs wirklich bitter nötig, als er mich packte und auf den Küchentresen setzte.
Er sah mich an und seine Augen blitzten.
Dann kam er langsam näher. Ich atmete schwer.
Als seine Lippen meine berührten, füllte sich mein Kopf mit der gewohnten Mischung aus Zuckerwatte und Leere. Ich schloss die Augen und schlang die Arme um seinen Hals.
Er ließ seine Hände von meiner Hüfte zu meiner Taille hochgleiten und zog mich noch näher zu sich.
Ich musste in den Kuss hinein lächeln. Mir ging es gut. Er tat mir gut.
Alec löste sich schließlich von mir und sagte frech: "Ich dachte du wärest kein Morgenmensch?"
Ich hüpfte umständlich von der Platte und drohte ihm mit dem Zeigefinger. "Halt die Klappe."
Alec wollte gerade etwas sagen, als die Tür aufging und jemand hereinkam.
"He, Alec, hast du vielleicht...", fing die Person an und stockte, als sie mich neben Alec stehen sah.
Der riesige Typ, der in der Tür stand, war fast noch größer als Alec, wenn das denn möglich war, und sah fast genauso aus wie er, nur ein paar Jahre älter.
Peinlich berührt zog ich unauffällig an dem Saum den Tshirts, das mir gerade einmal bis über den Po reichte. Immerhin hatte er uns nicht mitten beim rummachen erwischt, das wäre nämlich peinlich hoch zehn gewesen.
"Oh, Entschuldigung, wollte nicht stören.", sagte der Typ, der offenbar Alecs älterer Bruder war, mit dem gleichen dreckigen Grinsen, das sein Bruder auch immer im Gesicht hatte.
Alec neben mir seufzte. "Leah, das ist mein Bruder Sam."
Ich lächelte Sam zu und hoffte, dass ich nicht knallrot im Gesicht war, immerhin war ich gerade aus dem Bett seines kleinen Bruders gekrochen und stand jetzt halb nackt in der Küche herum.
"Hi."
"Hi.", sagte er auch und holte sich einen Schokoriegel aus dem Schrank.
Er wollte gerade wieder hinausgehen, als ihm einzufallen schien. Er zwinkerte mir zu und sagte: "Alec muss dich wirklich mögen, die von Freitag Nacht hat kein Frühstück gekriegt."
Dann verschwand er und ich hörte ihn die Treppe hinauf poltern.
Ich stand wie vom Donner gerührt da.

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Bad boys do it better?
Novela JuvenilEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...