Der Montag war, wie zu erwarten, der absolute Horror. Ich stand auf, aß mein Müsli und fuhr zur Schule. Dort angekommen, parkte ich, richtete meine Haare und latschte über den Parkplatz ins Gebäude.
Ich sah mich nach allen Seiten um, und hielt Ausschau nach der einen Person, der ich an diesem Morgen nun wirklich nicht begegnen wollte.
Sophie kam mir mit Val entgegen. Die beiden hatten gute Laune. Ich nicht. Es war Montag und ich musste mich verstecken.
Sophie verabschiedete sich und verschwand um die nächste Ecke zu Chemie. Val und ich gingen weiter zu unseren Spinden.
Als ich mein Mathe-Buch herausholte, schoss mir plötzlich die schreckliche Erkenntnis durch den Kopf, dass Alec ja seit letzter Woche in meinem Mathe-Kurs war. Verdammter Mistdreck! Mit einem Stöhnen ließ ich meine Stirn gegen mein Schließfach knallen. Val sah mich verwirrt an und fragte, ob es mir gut ginge. Ich machte nur „Hmpf." Sie merkte, dass ich nicht darüber reden wollte und nickte nur.
Dann nahm sie mich am Arm und schleifte mich ins Klassenzimmer.
Ich ließ mich auf meinen Platz fallen. Val setzte sich neben mich und sagte mutlos: „Mathe, und das zwei Stunden lang. Das überleb ich nicht."
Ich musste lachen. „He, was soll ich sagen, letzte Woche war ich allein!"
Sie grinste.
In diesem Moment ging die Tür auf und Alec kam in den Raum. Ich wollte ihn nicht ansehen. Trotzdem tat ich es. Unsere Blicke trafen sich. Seine grünen Augen versprühten nicht wie sonst Freude, sondern waren einfach leer.
Schnell senkte ich den Blick.
Val, der unser Blickwechsel natürlich nicht entgangen war, stieß mich mit dem Ellenbogen an und fragte leise: „Alles okay? Du siehst aus, als würdest du gleich losheulen."
Ich war tatsächlich kurz davor. Und das Blöde war, ich hatte nicht mal eine Ahnung wieso. Eigentlich sollte mir diese Sache einfach nur total peinlich sein und mich nicht zum heulen bringen. Was war nur los mit mir? Ich schüttelte den Kopf und murmelte ein „Schon okay.". Sie sah mich nur mit einem besorgten Blick an, fragte aber nicht weiter nach, wofür ich ihr wirklich dankbar war.
Rumpelstilzchen trabte herein und brüllte sein obligatorisches „Aufstehen, Klasse!". Val neben mir schnaubte nur.
Die zwei Stunden vergingen, und ich bekam vom Unterricht rein gar nichts mit. Ein paar Mal spürte ich Alecs Blick auf mir, doch ich zwang mich, nicht zu ihm rüberzusehen.
Kurz bevor es klingelte, und die meisten schon ihre Sachen zusammensammelten, plärrte Rumpelstilzchen ein „Mooooment, Herrschaften!"
Genervtes Stöhnen ging durch die Reihen. Ich hing halb auf meinem Tisch, froh, dass die Stunde endlich zu Ende war.
„Wir werden morgen einen Test schreiben, und weil heute so gutes Wetter ist, habt ihr sicher alle Zeit zu lernen.", verkündete Mr Jefferson.
Die Klasse protestierte lautstark. Rumpelstilzchen war das natürlich vollkommen egal. Gelassen packte er seinen Taschenrechner und seine Stifte ein und ging.
Val neben mir war kurz vorm Explodieren. Sie stürmte aus dem Klassenzimmer und ich hinterher.
„Dieses Arschloch!", regte sie sich auf, als wir an unseren Spinden standen. „Ich wollte heute mit Vince im See schwimmen gehen! Das kann ich ja wohl jetzt knicken. Vielen Dank auch, wirklich!"
Sie tat mir leid, ich konnte ihren Ärger vollstens verstehen. Meine Leistungen in Mathe waren aber sowieso so grandios schlecht, dass dieser eine Test es auch schon nicht mehr rausreißen konnte. Mir war alles egal.
Sophie stieß zu uns. Val kotzte sich erst mal bei ihr über ihren anstehenden Lernnachmittag aus.
Ich stand an meinen Spind gelehnt da, und beobachtete die Leute im Flur.
In diesem Moment kam Alec mit Josh um die Ecke.
Er sah mich an und seine flaschengrünen Augen schienen mich zu durchbohren. Ich hielt seinem Blick stand und versuchte, den Ausdruck in seinem Gesicht zu deuten, schaffte es aber nicht.
Alec sagte etwas zu Josh, der nickte und ging weg, zu einem Mädchen, dass ebenfalls an seinem Spind lehnte. Ich glaube, sie hieß Sara.
Dann steuerte er direkt auf mich zu. Ich blickte mich panisch um, und suchte nach einer Möglichkeit, mich zu verstecken.
Doch er war schneller. Bevor ich verduften konnte, packte er mich am Arm und sagte leise, aber bestimmt: „Ich muss mit dir reden. Jetzt."
Sophie sah mich fragend an, und ich murmelte ein „Schon gut. Bin gleich wieder da."

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Bad boys do it better?
Roman pour AdolescentsEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...