Kapitel 79

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"Alec! Du hast grade deinen Becher zerbrochen, Mann!", rief Josh und wedelte mit der Hand vor Alecs Gesicht herum. "Hallo?!"
Alec sagte nichts, doch er merkte, wie sich vor Wut alle seine Muskeln anspannten.
Leah küsste Tyler.
Warum zur Hölle tat sie das?!
Josh folgte seinem Blick. "Oh Shit."
Alec warf seinen zerbrochenen Plastikbecher auf den Boden und ging.
Sein bester Freund lief ihm hinterher in die Küche.
Alec schnappte sich eine Schnapsflasche und ein Glas.
"Was...?", begann Josh, doch Alec brachte ihm mit einem Blick zum schweigen. Dann kippte er sieben Shots und stellte das Glas mit einem Knallen auf den Tresen.
"Besser.", sagte er schlicht und wollte die Küche wieder verlassen.
Josh packte seinen Arm. "Geht es dir gut?"
Alec setzte sein Killer-lächeln auf und nickte. "Ja, wieso auch nicht?"
Er log. Und er wusste, dass Josh es wusste.
Doch trotzdem bohrte sein bester Freund nicht weiter nach.
Alec nahm die Schnapsflasche mit und ging.
Er verließ das Haus und setzte sich auf die Veranda.
Die kühle Nachtluft ließ ihn frösteln, doch er kümmerte sich nicht darum.
Wieso zu Teufel hatte sie das getan? Um ihn eifersüchtig zu machen?!
Als würde er sich nicht auch so schon beschissen genug fühlen.
Er hatte ihr eine Million mal auf die Mailbox gesprochen, Nachrichten geschrieben und war zu ihr gefahren, nur um dann von ihrem Dad gesagt zu bekommen, dass Leah Migräne hätte. Angeblich.
Er hatte ihr gesagt, dass es ihm leid tat. Und was machte sie?!
Knutschte irgendeinen Typen.
Okay, nicht irgendeinen Typen, Tyler war ihr bester Freund. Aber trotzdem!
Und sicher, er hatte einen riesigen Fehler gemacht, doch es tat ihm leid und er hatte sich mehrmals bei ihr entschuldigt.
Er wurde wütend. Wieso bemühte er sich eigentlich noch weiter um sie?! Wenn sie ihn nicht wollte, und das hatte sie ihm in den letzten Tagen mehr als deutlich gezeigt, und irgendeinen anderen Kerl küsste, dann würde er es eben lassen.
Er konnte jedes Mädchen Haben.
Wenn Leah ihn nicht mehr wollte, tja, Pech gehabt. Ihm doch egal.
Er nahm noch einen Schluck.
Er war langsam ernsthaft betrunken.
Mühsam rappelte er sich auf und ging zurück ins Haus.
Die Musik dröhnte in seinem Kopf.
Er schwankte und rempelte einige Leute unabsichtlich an.
Und dann sah er sie.
Wie sie neben Tyler stand.
Leah drehte den Kopf und bemerkte ihn.
"He!", brüllte ihm plötzlich ein betrunkener Josh von rechts ins Ohr. "Na, gehts dir wieder besser? Tut mir übrigens echt leid, dass mit euch beiden."
Alec schüttelte nur den Kopf. "Ist doch egal." Dann grinste er dreckig und sagte: "Ich kann sowieso jede hier haben und sie ist eine blöde Bitch."
Josh zog die Augenbrauen hoch. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Einstellung ist, Bruder."
Alec merkte, wie er wütend wurde. "Ach halt die Klappe, ich kann aufreißen, wen ich will."
Und damit schob er sich an Josh vorbei in die Menge.
Die Musik würde noch lauter, je näher er der Musikanlage kam, doch nichtmal der tosende Lärm konnte die Wut in ihm übertönen.
Erst Leah und Tyler mit ansehen müssen und dann stellte sich auch noch Josh gegen ihn.
Er trank noch einige Schlucke und lehnte sich dann an eine Wand.
Leah und Tyler standen ihm fast genau gegenüber, auf der anderen Seite des Raumes.
Tyler hatte seinen Arm um Leah gelegt, doch ihr Gesicht sagte nichts aus. Es war einfach leer.
Und dann drehte sie sich zu ihm und küsste ihn. Sie presste ihren Lippen nochmal auf Tylers. Sie küsste ihn nochmal.
In diesem Moment explodierte etwas in ihm drin.
Er drückte seine Flasche einem Mädchen in die Hand und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
Es war ihm egal, wen er da gerade aus dem Weg schubste, seine Augen waren nur auf sie gerichtet. Und wie sie Tyler küsste. Zum zweiten mal.
Alec kam bei ihnen an, just in dem Moment, als sie sich voneinander lösten.
"Du bist eine Bitch!", sagte er laut.
Leah drehte sich zu ihm um.
"Was?", zischte sie gefährlich leise.
"He, Moment mal..", begann Tyler.
"Du bist ne miese Schlampe.", wiederholte Alec und sah Leah dabei genau ins Gesicht.
Ihre Augen waren schwarz vor Wut.
Dann lächelte sie schlicht und sagte kalt: "Es ist mir egal, was du denkst."
"Dann werdet doch glücklich.", schnauzte Alec, schubste Tyler und ging.

Bad boys do it better?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt