Kapitel 4

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"Princesa.", sagte er, als er sich immer noch grinsend auf den Stuhl neben mir fallen ließ.

Ich schnaubte nur zur Antwort. Hoffentlich hielt er mich für eine launige Zicke und ließ mich dann in ruhe.

"Hast du ein buch? Ich hab noch keins, mein Chemie Lehrer hatte keine Lust mehr auf mich und hat mich in den Mathe-Kurs gesteckt."

Ich schob ihm das buch wortlos rüber.

Er las, runzelte die Stirn und fragte dann: "Sag mal verstehst du das?"

Natürlich nicht, ich hab keinen blassen Schimmer! Hoffentlich sah er nicht auf mein Blatt, denn da war bis jetzt ein Herz und ein Strichmännchen draufgekritzelt. Erfolgreich was gelernt heute in Mathe. Juhu. Als Antwort grummelte ich nur ein "Hmpf."

Er schwieg kurz und sagte dann mit Blick aus dem Fenster: "Tolles Wetter heute, was? Wäre prima um schwimmen zu gehen."

Meine Geduld und mein Maß an erträglichem Generve am Montag in der Früh war mittlerweile voll und so schnauzte ich ihn an: "Kannst du mal die Klappe halten, ich hab hier was zu tun okay?!"

Die beschämte Peinlichkeit war weg, dieser Kerl nervte mich.

Er lachte nur leise und sah wieder in das Buch.

Ich versuchte mich auf die eine Aufgabe zu konzentrieren, die ich lösen konnte. Gott wofür musste ich Parabeln beschreiben können ? Steve jobs hat die Schule geschmissen. Und dieser Typ von Facebook auch. Naja, wobei ich würde als Obdachlose in der Gosse landen, wenn ich die Schule abbrechen würde.

"Geh mit mir aus.", sagte Alec plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich fiel fast vom Stuhl vor Überraschung.

"Wie bitte?!", zischte ich nur völlig verwirrt.

Er grinste sein dreckiges Grinsen und zwinkerte mir zu: "Ach komm schon, du bist heiß, ich bin heiß, was ist falsch daran, wenn wir ein bisschen Spaß miteinander haben?"

Ich spürte wie die Wut in mir hochkochte. Diese gottverdammten Kerle waren doch alle gleich.

"Spaß?", zischte ich. "SPASS?!"

Er grinste immer noch.

Ich atmete einmal tief durch, wandte mich blitzschnell zu ihm und hielt meine Bleistift in meiner Faust direkt auf seine Kehle gerichtet. "Hör zu, du schwanzgesteuerter ekelhafter Widerling, ich werde ganz sicher niemals mit dir ausgehen oder etwas mit dir anfangen. Wenn deine Hirnmasse nur halb so groß wäre wie dein Bizeps würde ich es vielleicht eines schönen Tages in Erwägung ziehen, wenn die Zombie Apokalypse kommt und wir die allerallerletzten Menschen auf der Erde wären. Und Polynomdivision schreibt man mit Y, du bildungsresistenter Intelligenzallergiker!", schnauzte ich und deutet auf sein Blatt, auf dem er das einzige Wort, das dort stand, tatsächlich falsch geschrieben hatte. Vollidiot.

Er sah mich nur amüsiert an.

Hinter uns räusperte sich jemand.

"Miss Fox, wenn Sie Mr. Fuentes mit ihrem Stift umbringen wollen, bin ich jederzeit bereit, ihnen zu helfen, ihn verschwinden zu lassen, aber im Moment wäre es mir lieber, sie würden ihre Aufgaben machen.", sagte Mr. Jefferson hinter uns.

Ich ließ meine Stift sinken, lächelte meinen Lehrer freundlich an und sagte: "Vielen Dank für das Angebot."

Dann wandte ich mich wieder den Aufgaben zu. Naja, okay, gelogen, ich tat so, als würde ich angestrengt nachdenken, dabei hatte ich wirklich keine Ahnung.

Bad boys do it better?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt