Kapitel 60

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So lag ich dann da, bis Sophie und Val und mein Dad reinkamen.

"Gehts dir gut, Leah?", fragte mein Dad völlig unbeholfen.

"Hm-mh.", machte ich nur.

Val tätschelte meinem Vater den Arm und bugsierte ihn sanft hinaus. "Lassen sie mal, Mr Fox, wir Mädels machen das schon."

Mein Vater nickte und ging.

Sophie Schloss die Tür. Dann setzten sie und Val sich rechts und links von mir aufs Bett.

"Hier.", sagte Sophie und legte mir eine Familien-Packung Eis hin.

Dann holte sie drei Löffel aus ihrer Tasche und riss die Packung auf.

"Okay, was ich passiert?", wollte Val wissen und nahm sich einen Löffel Eis.

"Ich hab mit Alec geschlafen.", platzte ich heraus.

Val verschluckte sich und hustete.

"Waaaas?", rief jetzt Sophie und fuchtelte wie wild mit ihrem Löffel in der Luft herum.

Ich bedeckte mein Gesicht mit den Händen. "Ich weiß, und wisst ihr was das schlimmste ist?"
Die beiden sahen mich entsetzt an, Val hatte noch den Löffel im Mund.
"Es war verdammt gut."
Sophie lachte und Val wackelte mit den Augenbrauen: "tja, ich hab doch gesagt, jemand mit so einem süßen Hintern muss einfach gut sein."
Ich warf mein Kissen nach ihr. "Das war nicht alles!"
Ich schnaufte. "Als ich morgens aufgestanden und mit ihm in die Küche gegangen bin, kam plötzlich sein Bruder rein und meinte, dass Alec mich wirklich mögen muss, weil die von Freitag Nacht kein frühstück gekriegt hat. Alec hat dann versucht sich zu erklären, und dabei kam dann raus, dass Virginia am Freitag bei ihm war. Da bin ich abgehauen."
Val ließ ich ihren Löffel sinken und Sophie fiel die Kinnlade herunter.
"Ich bin dann heulend durch den Regen gelaufen, bis Tyler mich aufgegabelt und nach Hause gebracht hat.", erklärte ich und zog mir die Decke über den Kopf.
"Oh scheisse Leah.", stammelte Sophie nur.
"Ich hab ihm die Geschichte mit Diego erzählt. Ich hab ihm vertraut. Und was ist passiert?", flüsterte ich und merkte, wie ich wieder anfing zu heulen.
"Er weiß von dem Feuer und der Narbe?!", fragte jetzt Val.
"Ja tut er."
"Mann, so ein blöder Sack. Am besten gehst du ihm morgen erstmal aus dem Weg.", schlug Sophie vor.
In dem Moment überfiel mich die schreckliche Erkenntnis. "Scheisse, morgen ist ja Schule!", heulte ich und stopfte mir einen Löffel Eis in den Mund.
"Wir helfen dir.", sagte Val zuversichtlich. "Und vielleicht war das ganze ja auch nur ein großes Missverständnis."
Ich nickte nur. Diesmal war ich nicht nur sauer wegen einer Sache, wie bei dem Ball, als er auf offener Straße Sex-Angebote bekommen hatte. Diesmal war ich wirklich verletzt. Ich hatte mich ihm geöffnet, er war mir unter die Haut gegangen.
Die beiden blieben noch den ganzen Nachmittag und wir redeten über alles mögliche. Am Ende musste ich sogar echt lachen, weil Val einen Streit zwischen ihrer Mom und ihrer russischen Nachbarin so genial imitierte, dass es einfach nur zum brüllen war.
Als es draußen dämmerte, verabschiedeten sich die beiden und fuhren nach Hause.
Ich ging in die Küche.
Dad saß am Küchentisch und las Zeitung.
"Wie geht es dir?", wollte er wissen.
"Ach, ganz gut eigentlich, ich hab nur meine Mädels zum quatschen gebraucht.", lenkte ich ab. "Ich geh ins Bett, morgen ist ja Schule."
Dad nickte, er glaubte mir nicht, das sah ich, aber trotzdem fragte er nicht weiter nach. Ich gab ihm ein Küsschen und verdrückte mich.

Bad boys do it better?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt