Der Rest des Tages verlief einigermaßen normal.
Einige Lehrer sahen mich etwas schief an, aber niemand sagte etwas, worüber ich auch verdammt froh war. Diese ganzen "Es ist okay, wenn du mit jemandem darüber reden willst."-Blicke hatte ich vor einem Jahr genug bekommen.
Als wir endlich aus der letzten Stunde entlassen wurden und den Gang hinunter liefen, schlug Val vor, dass wir doch jetzt gleich weiterfahren könnten zu ihr nach Hause, damit ich "endlich mit den schmutzigen Details rausrücken" konnte, wie sie es nannte. Dafür schenkte ich ihr ein Augenrollen und nickte dann.
Wir stiegen in unsere Autos und fuhren alle zu Vals großem Haus.
Nachdem wir dem Kühlschrank und die Küchenschränke geplündert hatten, liefen wir mit dem erbeuteten essen nach oben in ihr Zimmer und setzten uns auf Vals Bett.
Kaum, dass sie die Tür geschlossen hatte, rief Sophie auch schon: "Los. Erzählen. Alles!"
Ich musste lachen. Dann fing ich an. Von der Schlägerei und wie Alec mich vor Marc und seinen bekloppten Freunden gerettet hatte. An dieser Stelle schnaubte Val wütend auf und fragte, ob sie Marc nicht doch noch in den Arsch treten sollte. Ich verneinte und erzählte weiter. Wie ich Alec verarztet und wir rumgemacht hatten.
Sophie klappte zum wiederholten mal an diesem Tag die Kinnlade herunter und Val stieß nur ein quietschen aus.
Ich lachte und berichtete, wie wir dann von meinem Dad gestört worden waren. Val lachte und schüttelte den Kopf.
Als ich fertig war, war erstmal stille.
Dann fragte Sophie: "Und was ist jetzt mit euch?"
"Keine Ahnung." Missmutig biss ich in einen Schokoriegel.
Sophie schien verwirrt zu sein. "Also seid ihr nicht zusammen?"
Ich zuckte mit den Achseln. "Nein, ich weiß ja nicht, ob ich nicht nur wieder eines seiner Betthäschen bin. Wir reden hier immerhin von Alec Fuentes."
"Aber er hat dich mitten auf dem Gang geküsst, und das macht er sonst nicht mit seinen One-Night-Stands. Dann hat er dich vor all den Leuten verteidigt. Und nicht zu vergessen hat er einen Prügelei angefangen, um dir zu helfen. Das klingt nach mehr als Betthäschen.", warf Val ein und stopfte sich eine Handvoll Popcorn in den Mund.
"Oh Mann, mich verwirrt das einfach total.", stöhnte ich und vergrub mein Gesicht in eines von Vals Kissen.
"Was genau verwirrt dich?", erkundigte sich Sophie.
"Ich...keine Ahnung, ich mag's, wenn ich mit ihm zusammen bin. Und ich weiß, dass er ein Trottel ist und trotzdem mag ich's, wenn er da ist, versteht ihr?"
Meine beiden besten Freundinnen nickten.
"Er hat die Narbe gesehen. Und er hat nichts gesagt.", fügte ich dann leise hinzu.
"NA DA HAST DU'S!", rief Val und warf mir ein Popcorn an den Kopf. "Er ist ein guter Kerl und du solltest sehen, dass ihr zusammenkommt!"
"Aber will ich das denn?", fragte ich nachdenklich. "Beziehungen sind ja leider nicht gerade meine Stärke."
"Ja, willst du,", rief jetzt Sophie. "Und du denkst nur, dass du beziehungsunfähig bist wegen dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf!"
"Lord Voldemort?", fragte Val dazwischen und grinste.
Ich nickte nur. Sophie hatte recht. Das damals war nicht meine Schuld gewesen. Und nur wegen Diego sollte ich mich nicht weiter fertig machen. Er war weg. Und Alec ist nicht Diego.
Dankend lächelte ich meine beiden besten Freundinnen an und sagte: "Danke, ich wüsste nicht, was ich ohne euch tun sollte."
Sophie grinste und Val knutschte mich auf die Wange. "Na klar, ist doch selbstverständlich."
"Film schauen?", fragte Sophie.
Val und ich nickten nur.
Und so verbrachten wir den Rest des Nachmittags damit, "Magic Mike" anzuschauen.
Als es draußen schon dämmerte, verabschiedete ich mich. Ich wollte zu Hause sein, bevor Dad von der Arbeit kam.
"Danke nochmal.", sagte ich zu den beiden, als ich in mein Auto stieg.
"Immer doch.", antwortete Sophie.
Ich lächelte und startete den Motor.
Als ich nach Hause kam, warf ich mich auf mein Bett und dachte nach.
Was sollte ich tun?
Ich mochte ihn, soviel war sicher. Und ich mochte es, wenn er bei mir war. Aber reichte das? Ich hatte keinen blassen Schimmer.
Frustriert stand ich auf und wollte gerade nach unten gehen, um mir eine Portion Eis (Sophies Rezept gegen alles) holen, als mein Handy klingelte.
Ich wühlte in meiner Tasche und sah auf das Display.
Alec.
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Bad boys do it better?
Novela JuvenilEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...