Bad boys do it better?

Kapitel 24

Erst, als mich jemand am Arm packte und mit sich riss, erwachte ich aus meinen Gedanken. Val schleifte mich mit einem „Komm schon, beeil dich! Ich hab dich schon die ganze Zeit gesucht!" vom Büffet fort ins Obergeschoss. Dort versammelten sich nun alle Mädchen unserer Jahrgangsstufe um dann zu der Zeremonie die Treppe herunterzuschreiten.

Val ließ meinen Arm erst los, als wir oben in einem Raum voller Mädchen, die noch ein letztes Mal ihr Make-up oder ihre Haare richteten, standen. Die meisten kannte ich aus der Schule.

„Mach mal hinne, gleich geht's los!", wies sie mich an und stellte mich vor einen der vielen im Raum bereitstehenden Spiegel. Meine Rose steckte ich in eine der rumstehenden Vasen.

Irgendwie hätte ich sie gern behalten.

Himmel, was war denn los mit mir?! Ich wollte eine geklaute Rose vom größten Aufreißer der gesamten Garfield High behalten! Entsetzt über mich selbst schüttelte ich den Kopf.

Ich überprüfte meine Frisur. Die saß noch, Gott sei Dank. Wenigstens das.

Man hörte Applaus aus dem unteren Stockwerk. Es ging los.

Verdammt, ich hatte keine Ahnung, ob Tyler schon da war. Oder wie ich diese Treppe runterkommen sollte.

Katie Abrahams aus meinem Bio-Kurs war als Erste dran. Ihr Name wurde aufgerufen, sie ging den Gang hinunter zum oberen Ende der Treppe, und die Frau des Bürgermeisters las den Namen ihres Partners vor.

Wahrscheinlich schritt sie jetzt wie eine Königin die Treppe herunter und wurde unten schon von Luke Jameson, ihrem Freund erwartet. Ich mochte Katie, sie war eher still, aber trotzdem total nett.

Alle Mädchen in dem Raum stellten sich langsam auf, denn die Liste war alphabetisch geordnet. Als Jennifer Eddison aufgerufen wurde, bekam ich plötzlich Panik. Danach war ich dran. Mein Herzschlag verdreifachte sich und ich stellte mir wieder einmal vor, dass ich die Treppe herunterfallen würde.

Reiß dich zusammen., schimpfte ich mich selbst.

Dann atmete ich tief durch. Ich war die Nächste.

„Leah Fox!", hörte ich die Stimme sagen.

Ich setzte mich in Bewegung und schritt zur Treppe. Dann stand ich auf der obersten Stufe. Ich lächelte in die Menge und wagte den ersten Schritt abwärts.

Gott sei Dank, die Stufen waren breit, so war die Gefahr, dass ich hinfallen würde, schon mal geringer.

„Mit Tyler Whitelock.", fuhr die Stimme fort.

Ich musste grinsen. Tyler im Anzug, darauf war ich wirklich gespannt.

Als ich meinen Blick auf den Fuß der Treppe richtete, bekam ich den nächsten Schock.

Tyler war nicht da.

Ich suchte die Menge mit den Augen ab, aber nirgendwo sah ich seine blonden Haare.

Unsicher blieb ich auf der Hälfte der Stufen stehen.

„Tyler?", rief die Frau des Bürgermeisters in das Mikrofon. „Ist Tyler Whitelock hier?"

Mir schwante Übles. Mein Herz schlug bis zum Anschlag.

Wo ZUR HÖLLE steckte er denn?

Ich stand wie die letzte Idiotin auf der Treppe, ohne Partner und kurz davor, vor Peinlichkeit in Ohnmacht zu fallen.

„Tyler?", fragte sie noch einmal.

Ich erwägte, einfach umzudrehen und möglichst würdevoll gedemütigt die Treppe wieder hinaufzulaufen, bevor das Ganze hier noch peinlicher wurde.

In diesem Moment löste sich eine einzelne Person aus der Menge.