Den Samstag verbrachte ich komplett im Bett.
Ich war völlig durcheinander. Was zum Teufel war in mich gefahren?! Wieso hatte ich Alec angerufen?!
In meinem Kopf herrschte ein Gefühlschaos.
Was war nur mit mir los?
Ich wollte mir einreden, dass Alec der einzige war, der die ganze Geschichte über mich und Diego kannte und ich nicht mit Tyler darüber reden hätte können, doch ich musste mir selbst eingestehen, dass das nicht stimmte.
Ich konnte mit Tyler über alles reden. Ich hatte in der Situation gestern einfach Alec bei mir haben wollen.
Weil ich ihn brauchte.
Trotz allem.
Um vier Uhr nachmittags war ich so frustriert, dass ich beschloss, joggen zu gehen. Einfach um den Kopf freizukriegen.
Als ich meine Sportsachen aus meinem Schrank holte und mich umzog, war ich wieder einigermaßen guter Dinge.
Ich nahm meinen Schlüssel und meinen heißgeliebten, uralten iPod und verließ das Haus.
Ich rannte los, zwischen den Häusern hindurch, immer weiter und weiter weg, bis ich keine Ahnung mehr hatte, wo ich überhaupt war. Mir tat alles weh, meine Brust, meine Füße, meine Beine. Und ich merkte wie verdammt unsportlich ich war. Toll, Leah, wirklich, sportlich wie so eine Kartoffel und dann euphorisch einfach drauf losrennen, sehr gut gemacht.
Ich seufzte und sah mich um.
Na toll, das würde wohl einen langen Weg nach Hause bedeuten.
Ich seufzte und ging los.
Eine Stunde später kam ich wieder zuhause an. Und war genervt hoch zehn.
Ich hatte zwei mal nach dem Weg fragen müssen. Der Typ, den ich als erstes gefragt hatte, war ein Mann um die 50 gewesen, der dann versucht hatte, mich abzubaggern. Danach fragte ich so eine KACKNUSS von Oma, die mit einem Hund unterwegs war. Sie sah mich mit einem abfälligen Blick an und sagte: "Die Jugend. Ist ja wohl eine Frechheit. Ihr schaut doch sonst auch alles nach in euren iPlods und iTelefonen. Ich hab nämlich nicht den ganzen Tag Zeit Schätzchen."
Ich war also auf mich selbst angewiesen.
Zuhause warf ich erstmal die Schuhe in die Ecke und ging ins Obergeschoss.
Immerhin hatte ich gute zwei Stunden nicht an das Chaos in meinem Herz denken müssen.
Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das heiße Wasser über meine Schulten prasseln.
Dann wickelte ich mich in mein Handtuch, föhnte meine Haare und legte mich im Pyjama ins Bett.
Ich holte meinen Laptop, ein bisschen Ablenkung in Form von "Devious Maids" konnte nicht schaden.
Mein Handy klingelte.
Ich sah auf den Bildschirm. Tyler.
Verdammt. Ich hatte ein so schlechtes Gewissen wie schon lange nicht mehr. Zwar hatte ich Alec weder geküsst noch mit ihm geschlafen, doch trotzdem.
Ich seufzte und hob ab. "Hey."
"Na wie gehts dir?", fragte er fröhlich.
"Ganz gut.", sagte ich nur. Verdammt, ich fühlte mich schuldig.
"Hast du vielleicht Lust, morgen zu mir zu kommen? Wir können was kochen und uns einen Film ansehen.", schlug er vor.
"Ich...äh...kann leider nicht. Ich muss lernen. Du weißt schon, der Bio Test nächste Woche.", log ich.
Er lachte kurz. "Du Arme. Naja, dann sehen wir uns am Montag."
"Okay. Bis dann.", murmelte ich und legte auf.
Ich rollte mich zusammen.
Ich war so ein verdammt schlechter Mensch. Ich wusste, dass Tyler mich liebte. Und ich liebte ihn ja auch, so war es nicht, doch es war eine andere Art von Liebe als bei Alec. Tyler liebte ich nicht so leidenschaftlich.
Ich liebte ihn dafür, dass er immer für mich da gewesen war und mir zuhörte und einfach gut zu mir war.
Und Alec...er macht mich wahnsinnig mit seinen ständigen dummen Bemerkungen, er hatte um mich gewettet, und trotzdem begehrte ich ihn immer noch. In seiner Nähe fühlte ich mich anders als bei Tyler.
Und um alles nur noch schlimmer zu machen, hatte ich ihn Freitag Nacht angerufen. Verdammtverdammtverdammt.
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Bad boys do it better?
Genç KurguEs war einer dieser Tage, an dem man besser gar nicht aufstand. Ich hätte an diesem Montag einfach im Bett liegen bleiben sollen. Dann wäre dieser ganze Schlamassel alles nie passiert....Eigentlich mag Leah ihr Leben. Sie ist 18, hat einen netten Da...