Kapitel 3: Manuel!

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Das kann ich jetzt jeden Abend haben...

"Manuel!" brülle ich erschrocken, als er sich auf einmal auf mich schmeißt, da ich mich inzwischen mit meinem Handy auf dem Bauch auf den Rücken gelegt habe.
"Jaaa?" grinst er unschuldig und rollt sich neben mich, nur um seine Arme um mich zu schlingen und mich an sich zu pressen.
"Och Manu.." schnauze ich genervt, während ich ihn mit den Füßen versuche wegzutreten, was mir allerdings nicht gelingt.

'"Manu! Ich will nicht kuscheln!" kreische ich zickig und wende mich in den Armen meines Bruders, wodurch sich aber sein Griff nicht lockert.
"Ich bin das Kuschelmonster, ich lass dich nie wieder los!" kichert er mit funkelnden Augen und haucht mir einen federleichten Kuss auf den Haaransatz.
"Ich will aber nicht kuscheln!" protestiere ich, trotzdem bleibt Manu standhaft.
"Ich aber, weil ich dich ganz dolle lieb habe. Für immer und ewig!" flüstert Manu liebevoll, nur um mich noch fester an sich zu drücken.'

Warum ist Manu eigentlich so verkuschelt? Das war er schon immer, obwohl wir nicht mal wirklich wissen, was Liebe ist... Sie wurde uns nie gegeben, außer wir uns gegenseitig.

"Ich hab dich lieb, Manu..." sage ich dann doch ergeben und lasse meine Muskeln entspannen, damit ich die Umarmung genießen kann.
"Ich dich auch mein Engel." antwortet er ruhig und streicht mir über die Haare, während sein Blick meiner Glasfront gewidmet ist, durch die man ein wunderbare Aussicht über Köln hat.
"Wo ziehen wir hin?" versuche ich die Situation auszunutzen, doch Manu kann man nicht so leicht verarschen.
"Siehst du, wenn es so weit ist." grinst er wissend und kneift mir leicht in die Seite, weshalb ein erschrockener Quietschton meinen Mund verlässt.
"Arschloch!" murre ich beleidigt und lege meinen Kopf auf seinen Brustkorb, da er sich wieder auf den Rücken gelegt hat.
Mit einem anderen Mann wäre das unvorstellbar... Wenn ich ehrlich bin, auch hier fehlen mir eindeutig die Titten...

"Männer sind so hart." schmolle ich und klatsche meinem Bruder mit der flachen Hand auf seine viel zu muskulöse Brust, wodurch er mir verwirrt mustert.
"Bei Evelyn ist das viel angenehmer." schmolle ich weiter und setze mich wieder im Schneidersitz neben ihn.
"Ja, ich versteh dich schon. Ich mag es auch lieber weich." scherzt er mit seinem bezaubernden Lächeln, mit dem er jede Frau rum bekommt.
"Komm mir nicht mit diesem Lächeln, solange du mir nicht sagst, wo wir hinziehen." schmolle ich weiter und drehe mich von ihm weg, weshalb er nur lacht und sich vom Bett erhebt.
Arschloch.

Einige Minuten wälze ich mich einfach in meinem viel zu weichen Bett herum und versuche mir irgendwie die Zeit zu vertreiben, damit es endlich Freitag wird und ich erfahre, wohin wir ziehen...
Irgendwie hilft das nicht.
Demotiviert greife ich nach meinem Handy und starre es planlos an, bis mir etwas kleines einfällt, was mir ein Grinsen auf die Lippen bringt.
Sofort öffne ich WhatsApp und erstelle eine Gruppe, die aus Evelyn, Kylie und mir besteht.

.
Layla:
Könnt ihr mir bitte alle Bilder schicken, die von uns existieren?
Kylie:
Wer bist du denn?
Layla:
Dein schlimmster Albtraum, jetzt schick die Bilder, du hast die meisten. O.o
Kylie:
Ach Laylalein! Natürlich Püppchen, du brauchst ein sexy Profilbild! Und das ist nur sexy, wenn ich mit drauf bin. (Dann dürftet ihr aber auch nicht mit drauf sein)
25 Bilder
Layla:
Muss du nicht lernen? Ihr schreibt doch morgen Chemie? Da bist du doch eine Niete
Kylie:
Es ist aber so langweilig!
.

Kopfschüttelnd klicke ich auf die Bilder, wodurch mein Grinsen immer breiter wird.
Es ist das Bild aus der Zeitung... Evelyn und ich küssen uns, während Kylie mit erhoben Mittelfingern vor uns hockt.
Wenn sie nicht anonym wäre, würde sie vor Modelangeboten gar nicht mehr sicher sein.
Sofort stelle ich dieses auch als Profilbild ein, bevor ich die anderen nochmal genauer ansehe.
Bis auf drei sind alle nur beim rumalbern passiert, wobei die beiden aber trotzdem immer wie Models aussehen. Außer auf einem... Da haben wir Kylie nicht gewarnt und sie guckt verwirrt grinsend in die Kamera, was mich dezent an einen Kugelfisch erinnert.

Immer noch mit einem schmunzeln scrolle ich meine Kontakte durch, bis ich auf den von Stella stoße... Das hab ich ja komplett vergessen...
Kurz sehe ich mir ihr Profilbild an, weshalb ich wieder mal Schmunzeln muss und es etwas genauer mustere.
Rücken an Rücken steht sie mit einer Frau mitten im Bild. Ihr Blick ist ernst, dennoch funkeln ihre Augen belustigt in die Kamera, während das andere Mädchen direkt eine Grimasse zieht.

Kurz verfasse ich die Nachricht, damit sie auch meine Nummer hat, und erhebe mich dann von meinem Bett, um zu Manu ins Wohnzimmer zu laufen.
"Kannst du Mara anrufen? Ich brauch einen neuen Haarschnitt." sage ich knapp und schmeiße mich neben ihn, wodurch er mich kurz mustert und wieder zum Fernseher starrt.
"Sie kommt morgen, hab alles schon geklärt. Noch irgendwelche Wünsche? Wir haben momentan viel Geld." scherzt er schmunzelnd, was mich überlegen lässt.
"Einen Piercing?" lächle ich überfreundlich, doch er schüttelt sofort mit dem Kopf.
"Nicht so lange du unter meinem Dach lebst." antwortet er ernst und zeigt mir mit dem Finger einen Vogel, weshalb ich kurz auflache.
Er war schon immer gegen sowas, obwohl er in jeder anderen Sache der lockerste Mensch der Welt ist.

"Ziehen wir sehr weit weg?" frage ich dann doch, was er mit einem Nicken bestätigt.
"Ja, schon. Aber glaub mir, dir wird es dort gefallen." lächelt er ruhig und schubst mich von der Couch.
"Wir machen jetzt Essen. Ich hab Hunger..." murrt mein Bruder und zerrt mich mit in die Küche.
"Und du kannst kochen... Du weißt noch, damals..." lacht er beschämt, weshalb ich sofort auflache.

"Manuel Adams! Verdammt nochmal, was machst du in der Küche?! Du hast da nichts zu suchen, du weißt doch, dass du nicht kochen kannst!" brüllt unsere Mutter erschrocken, nachdem unsere Haushaltshilfe den Brand im Ofen beseitigt hat.
"Ich hab aber Hunger! Ich kann ja nichts für diese HighTech Scheiße!" motzt mein Bruder selber erschrocken, doch anstatt, dass sie handgreiflich wird, gibt sie ihm nur einen sanften Schlag gegen den Hinterkopf.
"Geht auf eure Zimmer." sagt sie an uns beide gerichtet, weshalb wir Kinder direkt die Treppe hoch sprinten und in Manus Zimmer verschwinden.

"Ja, ich weiß noch." lache ich leise, während ich mich dem Herd zuwende.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt