Psycho and Cutie-After closed doors

Kapitel 40: Es ging zu lange gut.

Dass sowas je passiert.. wow... niemals hätte ich davon träumen können... das ist einfach Filmreif... einfach das alles hier...

„Hast du dich eigentlich auch so sehr angestrengt, den ganzen Tag gerade zu laufen?" fragt meine Freundin und schmeißt sich auf dem Bauch ins Bett.
„Ich lauf immer gerade, hat noch mit meiner Magersucht zutun... Ich hab immer voll das Fett am Bauch gesehen, wenn ich nach vorn gekrümmt gelaufen bin." lache ich und schmeiße mich neben sie.
Da sie mit ihrem Gesicht zu mir gerichtet liegt, sehe ich ihr einfach tief in die Augen, die mich genauestens ableuchten.
„Du liebst mich doch..." fängt sie an, während sie sich mit einem übertrieben schmerzendem Geräusch streckt.
„Deshalb willst du mich doch mal massieren..." schnurrt sie weiter und sieht mich flehend an, weshalb ich mich schmunzelnd hinsetze und ihr langsam über den Rücken fahre.
„Nein, richtig!" schnauzt sie mich an, was mir ein leises Lachen entlockt.
Mit aller Ruhe setze ich mich breitbeinig auf ihren Hintern und drücke ihr sanft in die Schultermuskeln.
„Fester!" knurrt sie, weshalb ich mir ein Lachen verkneifen muss.
Eigentlich ein guter Einstieg... wenn sie nicht angetrunken wäre...

Vorsichtig ziehe ich ihr mein Shirt vom Körper und öffne ihren BH, damit ich mich auch an den Rückenmuskeln vergreifen kann.
Doch kaum hab ich angefangen, fängt sie so regelmäßig an zu atmen, dass ich aufhöre, den BH auch wieder schließe und mich leise neben sie lege.
So eine Schönheit...
Auch mir fallen vor Müdigkeit immer wieder die Augenlider herunter, weshalb ich uns zudecke und in einen etwas unruhigen Schlaf falle.
Irgendwas stimmt doch nicht...

„Ich hab hunger!" schmollt Evelyn und trampelt auf dem Boden herum, was ich nur lächelnd beäuge.
„Ich will aber nicht aus dem Bett, es ist soooo warm." äffe ich ihre Tonlage nach, weshalb sie ihre Augen zu Schlitzen formt und mich böse ansieht.
„Ich bin aber heiß. Und heiß ist wärmer als warm... oder so... jetzt komm!" sagt sie angehaucht von Wut, packt mich plötzlich am Handgelenk und will mich aus dem Bett ziehen, wobei ich ihr aber einen Strich durch die Rechnung ziehe.
„Nein!" kreischt sie, als ich geschickt meine Hand drehe und diese um ihren Unterarm geschlossen habe, dass das wieder neben mir liegt.
Lachend kullere ich mich auf sie drauf, lass mich fallen wie ein nasser Sack und schließe die Augen.
„Heiß und warm ist noch wärmer." schmunzle ich und fange an sie festzuhalten, als sie sich mit Händen und Füßen gegen mich wehrt.
„Ich zeig dich an! Freiheitsberaubung und versuchte Vergewaltigung!" beschwert sie sich, als ich ihre Hände neben ihrem Kopf fixiert habe und auf ihrem Becken sitze.
„Das ist keine Vergewaltigung! Eine Nötigung zum... kuscheln!" grinse ich und als sie was erwidern will, küsse ich sie sanft auf die Lippen.
Statt zu erwidern, schubst sie mich mit einem Ruck von sich und zieht mich im gleichem Moment aus dem Bett.
„Sehr gute Taktik..." lache ich, umarme sie von hinten und schiebe sie zur Tür, gegen die wir erst etwas ungeschickt laufen, sie dann aber doch aufbekommen und zur Treppe schlendern.

Als ich eine weibliche Stimme höre, die sich zu erwachsen für Kylie anhört, sehe ich verwirrt zu meiner Freundin.
„Das ist die Mutter von Jake, die hat auch hier geschlafen." beruhigt sie mich, worauf ich nicke.
Gerade wollte ich einen Schritt nach unten setzen, als ich eine Stimme höre, die mir niemals aus dem Kopf gehen wird.
Das kann nicht sein...
Wie angestochen packe ich das Mädchen an der Schulter und zerre sie hinter mir her, um zum Zimmer von Manu und Kylie zu gelangen, wo gerade die Tür von Manu geöffnet wird, der mich nur mit großen Augen mustert, als ich wie verrückt auf ihn zu renne.
Sofort schubse ich ihn ins Zimmer, mache die Tür schnell, jedoch leise zu.
Nein... nein... nein...
„La..." fängt er an, doch ich halte ihm den Mund zu und sehe ihm so intensiv in die Augen, dass er mich eingeschüchtert ansieht.
Ein lautes Lachen schallt ins Zimmer, was Manuels Augen fast raus fallen lässt.
„Was zur Hölle ist los?" fragt Evelyn in einem leisen Ton, worauf ich aber nicht reagiere.
„Es ist zu lange gut gelaufen." sage ich und lasse meinen Bruder wieder los, während wir von beiden Mädchen geschockt gemustert werden.
„Was ist denn nur?" hängt sich jetzt auch Kylie rein, wieder keine Reaktion.

„Ich geh runter... ich lass mir was einfallen..." meint mein Bruder, öffnet ohne mein Einverständnis die Tür und läuft den Flur entlang.
„Ihr bleibt hier." knurre ich bedrohlich den Mädchen zu, doch nur, weil ich vor Sorge gleich mein Bewusstsein verliere.
Leise schleiche ich dem Braunhaarigen hinterher, der inzwischen die Hälfte der Treppe erreicht hat.

„Guten Morgen..." murrt mein Bruder, was die Stimmen schweigen lässt.
„Was machst du denn hier Manuel?" fragt die tiefe Stimme überrascht.
„Naja... der Vater meiner Freundin hat geheiratet..." antwortet er zurückhaltend.
„Na dann..." kommt es nur von ihm, was wieder eine unruhige Stimmung im Raum stehen lässt.
„Wie geht es euch?" fragt die tiefe Stimme.
Warum sollte er das wissen wollen?
„Ganz okay... denk ich..." sagt Manuel noch immer reserviert.
„Wo ist deine Schwester?" fragt er, weshalb sich Manu anscheinend an irgendwas verschluckt.
Du bist so ein schlechter Schauspieler... heilige Scheiße...
„Layla?!" ruft plötzlich die Bassstimme, woraufhin ich meine Luft anhalte.
„Sie ist nicht hier!" sagt mein Bruder sofort, was den Mann lachen lässt.
„Natürlich nicht."

Ein Kratzen über Holz.
Er hat seinen Stuhl nach hinten geschoben.
Leise knarzende Dielen.
Er läuft auf die Treppe zu.
Schweres Atmen.
Er steht unmittelbar neben dem Aufgang.
Zwanghaft halte ich meine Atmung unter Kontrolle, greife rechts neben mich, um die Tür zur Abstellkammer zu öffnen und leise darin zu verschwinden.
Er wird zu den Mädchen gehen...
„Sie ist nicht hier, sagte ich doch. Willst du alle Räume durchsehen? Du wirst nur meine Freundin und ihre beste Freundin finden." gibt mein Bruder ihm Mut.
Er weiß wie Evelyn und Kylie aussehen... Wir waren eine der größten Schlagzeilen...
Laute Schritte schallen die Treppe hinauf.
Er wird sie finden...

Ich muss...
Laut atme ich aus und lege meine Hand auf die Türklinke, um nach draußen zu kommen, als plötzlich ein Handy klingelt.