Kapitel 29: Ankunft Paris

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Aber immerhin allein...

„Kannst du französisch?" fragt meine Freundin, als wir uns auf einen Zweierplatz in der ersten Klasse fallen lassen.
„Nicht ein bisschen... Bonjour... oui.. je ne parle pas france... das kann ich schon mal..." lächle ich, während ich meinen Sitz in eine gemütliche Position stelle, die ich gleich wieder gerade machen muss.
Was ist manchmal mit mir los?
„Man könnte dich ja beinahe als Franzose durchgehen lassen Babe. Total erotisch." kichert sie, woraufhin ich eine Augenbraue hochziehe.
„Ich dachte meine Prinzessin steht auf italienisch?" grinse ich, was sie mit großen Augen zu mir sehen lässt.
„Woher weißt du das?" fragt sie nach, was mich leise auflachen lässt.
„Von welcher Frau schmilzt das Herz bei italienisch nicht?" schmunzle ich, während ich sanft eine Strähne aus ihrem Gesicht hinter ihr Ohr streiche.

„Sehr geehrte Damen und Herren, hier spricht der Kapitän! Chers Dames et Messieurs. Ja mehr französisch kann ich dann auch nicht... Okay, naja. Auf jeden Fall... Bitte achten sie auf das Personal.." erklingt es plötzlich durch die Lautsprecher, doch anstatt auf das Personal zu achten, sehe ich mich ein wenig um.
Ein sehr guter Blick auf all diese vornehmen Menschen hier... über die Hälfte ist über 50 Jahre, da man durchschnittlich erst ab 45 Jahren Reichtum aufgebaut hat. Vor allem deutsch und französisch hört man aus den ganzen sprechenden Menschen heraus, alle sind mit sich beschäftigt, haben entweder die Augen füreinander, kontrollieren ob jemand anderes mehr Reichtum als sie selber haben oder polieren ihre Millionen schweren Uhren am Arm.
So geht meine Analyse weiter, bis meine Augen auf trübe, hellblaue Augen treffen, die von kleinen Lachfältchen betont werden.
„Kennt man Sie? Sie kommen mir wirklich bekannt vor..." lächelt der ungefähr 60 Jährige freundlich und beugt sich leicht zu uns rüber, da er quer vor uns sitzt.
„Nein, bin einfach nur eine Neureiche." antworte ich ruhig, woraufhin er mich konzentriert mustert.
„Kann nicht sein... Ich kenne Sie..." fährt er fort und dreht sich etwas mehr zu uns, dass ich das aufgestickte Logo der Firma meiner Erzeuger auf seinem Anzug erkennen kann.
„25 Prozent dieses Anzuges werden auf mein Konto überwiesen." gebe ich ihm einen Tipp, weshalb er wissend aufsieht.
„Layla Adams! Auf den Weg nach Paris... treffen sie ihren Freund?" fragt er weiterhin freundlich nach, was mich mit dem Kopf schütteln lässt.
„Urlaub." antworte ich, womit er sich zufrieden gibt und sich umdreht.

„Layla! Guck mal!" kreischt plötzlich das Mädchen neben mir, weshalb ich kurz erschrocken aus meinem Halbschlaf hoch schrecke und zu meiner Freundin sehe, die mit großen Augen aus dem Fenster sieht.
Paris ist wirklich groß, viele moderne Häuser die hoch heraus ragen. Der 324 Meter hohe Turm sticht trotz alledem stark heraus, obwohl er noch einige Kilometer von uns entfernt ist, sieht man seinen perfekten architektonischen Aufbau perfekt.
„So mein geliebter, viel zu intelligenter Klugscheißer... Was weißt du über diese Stadt?" lächelt Evelyn liebevoll und lehnt sich an mich, ohne den Blick von Fenster zu nehmen.
„Was willst du denn wissen?" frage ich nach, während ich über ihren Kopf streiche und ihre Haare etwas richte.
„Warum ist es die Stadt der Liebe?" Macht sie es etwas konkreter, was mich kurz überlegen lässt.
Eiffelturm... Maler... die Atmosphäre...
„Also naja... Der Eiffelturm ist ein sehr episches Bauwerk... Die Beleuchtung nachts ist so wunderschön, dass einem das Herz förmlich aufgeht... Kann aber auch sein, dass sich das durch die Aussage, dass es romantisch sei, so eingebürgert hat... Aber allgemein ist es meines Wissens nach durch die damalige Kunstströmung der Romantik entstanden... Paris war das Zentrum dieser Art der Kunst, hier haben sich große Künstler getroffen und ausgetauscht... Aber ein weiterer Grund ist auch, dass Paris eine ziemlich weit entwickelte Stadt war, für seine damalige Zeit. Schriftsteller betonten immer wieder ihre Liebe zu dieser Stadt, auch Besucher und Durchreisende wollten immer wieder an diesen wundervollen Ort zurück, da es auch nicht viele Streitereien hier gibt... Hier stehen sie an den Seiten der Straßen und tanzen zur Musik, haben ein idyllisches Zusammenleben... Und wenn sich mal jemand streitet, hört es sich auf französisch für Ausländer wie ein schneller Rap an... Also würde man einen Streit nicht mitbekommen." erkläre ich einen minimalen Teil der elendig langen Geschichte dieser Stadt.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt