Kapitel 58: bisschen Bi schadet nie

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Nicht, dass Manu Sachen sieht, die ihn nichts angehen...

-eine Woche später-

„Ich bleib hier. Genau hier. Auf diesem Bett." jammert meine Freundin, während ich unsere Koffer zusammen packe.
„Da freuen sich bestimmt die nächsten Mieter." lache ich und sehe zu ihr, wie sie sich unter der Decke versteckt und man nur noch einen Klumpen auf dem Bett sieht.
„Mich findet hier keiner." kommt es etwas gedämmt unter der Decke vor, was dazu verleitet, leise aufzustehen und zum Bett zu schleichen.
„Layla?" ertönt es erneut, woraufhin ich langsam mit unter die Decke krabble und wir nun ihm Schneidersitz voreinander sitzen.
„Böse Erinnerungen." kichert Evelyn und streicht über meine Oberschenkel.
„Warum?" frage ich nach, weshalb sie etwas lauter lacht.
„Unter einer Decke hatte ich meinen ersten Kuss, in der vierten Klasse. Mit dem guten Willi. Der hat mir meine Unterlippe wund gebissen, da mussten wir zum Lehrer. Sehr unangenehm." erzählt das Mädchen, was mich dann auch lachen lässt.
„Aus negativen Erinnerungen sollte man Positive machen." flüstere ich und ziehe mit meinem Zeigefinger Kreise über ihren Oberschenkel, um mich dann zu ihr zu lehnen und ihr einen kurzen Kuss zu geben.
„Nicht genug..." lächelt sie, worauf hin ich ihr nochmal einen Kuss auf die Lippen hauche, um ihr dann auf die Unterlippe zu beißen.

Erschrocken weicht sie nach hinten, was ich nutze, um sie komplett umzuschubsen un mich auf sie zu legen.
„MEINE FÜßE GUCKEN RAUS!" kreischt sie und winkelt ihr Beine ruckartig an, weshalb sie mir ihr Knie genau zwischen die Beine rammt.
„Fuck." huste ich lachend aus und rolle von ihr herunter, während sie nur lauthals lacht und sie sich diesmal auf mich legt.
„Tat es so weh?" fragt sie scheinheilig, worauf ich nur mit dem Kopf schüttle.
„Nein, nein absolut nicht." lache ich mit schmerzhaften Unterton, doch meine Freundin grinst mich nur frech an.
„Wenn was weh tut, gibt man ein Küsschen drauf..." scherzt sie, was mich lachen lässt.
„Ich glaub diesmal hilft das nicht.." schmunzle ich und ziehe sie wieder zu mir runter, um sie etwas intensiver zu küssen.

„So Kinder, wir müssen... Was zur Hölle sucht ihr unter der Decke?" platzt Manuel in den Raum und ich muss schon lachen, da ich seinen Gesichtsausdruck direkt vor Augen habe.
„Knutschen." antwortet meine Freundin und hält mir den Mund zu, damit ich nicht auf der stelle los lache.
Ein leises Lachen mit den Worten: „Wir müssen dann los.", dringt zu uns durch, weshalb ich die Decke von meinem Kopf schlage und zu meinem Bruder sehe, der mich leicht verstört ansieht.
„Deinen Haaren nach zu Urteilen habt ihr nicht nur Küsschen auf die Lippen verteilt." grinst er und verschränkt die Arme vor seiner Brust, wobei sich sein Bizeps anspannt und ich nicht schlecht staunen kann.
Das wird ja immer mehr.
„Evelyn hat mir die Eier zerquetscht." stelle ich fest, woraufhin das Mädchen, das noch unter der Decke versteckt ist, laut auflacht.
„Na hoffentlich ordentlich, wenn sowas wie du bald nochmal unter meinem Dach rum hüpft, spring ich von einer Brücke." grinst er und rennt fluchtartig aus dem Raum, als ich meine Freundin zur Seite von mir herunter rolle und wie eine Angestochene hinter ihm her sprinte.

„Arschloch!" brülle ich, als ich ihm auf den Rücken springe, er sein Gleichgewicht verliert und wie jetzt auf einander auf dem Boden liegen.
„Sandwich!" kommt es plötzlich von hinten und keine Sekunde später liegt auch die Braunhaarige auf uns drauf, was den Mann unter und erschrocken aufstöhnen lässt.
„Ihr bringt mich um!" sagt er laut und schubst uns von sich, um sich schnell aufzurappeln und einen Fuß auf meinen Bauch zu stellen.
„Bestie besiegt." lächelt er triumphierend, bis ich ihn am Unterschenkel packe und ihn so verdrehe, dass er auch wieder neben uns liegt.
„Dann halt doch nicht." murrt er mit einem Schmollmund und sieht mich kurz an.

„Ich hab euch eigentlich noch gar nicht erzählt, dass Manu sich im Club fast nen Kerl geklärt hat." lächle ich, was das Mädchen neben mir lachen lässt, doch meinem Bruder fallen nur fast die Augen raus.
„Wie bitte?" fragt er nach und starrt mich ungläubig an, was mich auch nur lachen lässt.
„Wär ich nicht dazwischen gegangen, hätte dein Arsch die Jungfräulichkeit verloren." erkläre ich es extra, woraufhin er sich hinsetzt und seinen Kopf in seine Hände legt.
„Ach du scheiße." kommt es nur von ihm, doch Evelyn streicht dem jungen Mann sanft über den Rücken.
„Kein Problem Manu, bisschen Bi schadet nie.." neckt sie ihr, was ihn auch lachen lässt.
„Bei aller liebe, ich will nicht so enden wie ihr." kontert er, weshalb er einen Tritt gegen sein Steißbein kassiert.
„Kannst du gar nicht, wir sind zu geil." beruhigt ihn meine Freundin, steht auf um mir hoch zu helfen, dass wir beide auf ihn herunter schauen können.
„Wir müssen los." mache ich ihn nach, woraufhin er mich am Bein festhalten will, doch bevor er dazu kommt, habe ich meinen Fuß kurz vor seinen Schritt positioniert.
„Eine falsche Bewegung und es gibt keine kleinen Manuels." knurre ich, was ihn die Hände in die Luft werfen lässt.
„Geht doch." lache ich zufrieden, nehme meine Freundin an der Hand und laufe in unser Zimmer.

„Also.." grinse ich und ziehe sie zu mir, wobei ich die Tür hinter uns schließe.
„Nur knutschen!" brüllt mein Bruder, was uns kurz lachen lässt und ich förmlich zum Bett gedrängt werde, worauf ich mich auch fallen lasse.
Nach wenigen Sekunden klingelt mein Handy, das ich mühevoll mit einer Hand ergreife und schnell ran gehe.
„Hallo?" murmle ich, da ich auch schon wieder die Lippen meiner Freundin auf meinen habe.
„Komm sofort zu Kylie." sagt die Person auf der anderen Seite hektisch, Tyler..
„Warum?" frage ich nach, während ich versuche das Mädchen etwas von mir fern zu halten.
„Ich bin gerade bei ihr, sie ist aber nicht da. Ihre Schlange ist in ihrem Käfig, hier stinkt es wie in einem Kuhstall, ich will die Kondome gar nicht zählen und der Aschenbecher ist voll mit Joint-Stummeln." erklärt er die Situation, weshalb ich mich schlagartig aufsetze und mit voller Wucht gegen Evelyns Schädel schlage.
„Wir können erst in maximal fünfzehn Stunden zurück sein." sage ich besorgt, was meine Freundin auch neugierig werden lässt.
„Erstmal kommst du besser allein. Und auf nen schicken Urlaub auf eine Insel hättet ihr mich auch mal mitnehmen können." murrt er.
„Beim nächsten Mal." mischt sich Evelyn ein.
„Sei bitte so schnell wie möglich da." bittet er und legt auf, woraufhin ich etwas genervt aufstöhne und mich nach hinten fallen lasse.
Das kann ja was werden.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt