Kapitel 11: Nicht nochmal

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Wie kann man so perfekt sein...

~2 Tage später~

"Ich hoffe Manu holt uns heute ab." lächelt meine Freundin mir zu, als wir Hand in Hand in die Schule treten.
"Er holt jeden Tag ab, wieso heute bitte nicht?" frage ich verwirrt und mustere meine Freundin von der Seite, die nur wie ein Honigkuchenpferd grinst.
"Weil er riecht, dass etwas Außergewöhnliches passiert?" fragt sie unschuldig und sieht mich vielsagend an, wodurch ich lächeln muss.
"Sie hat es doch nicht etwa eingesehen?" lache ich, doch meine Freundin nickt nur.
"Sie hat es schon seit Dienstag eingesehen, gleich nachdem du ihr die Sachen an den Kopf gehauen hast. Nur ist sie stur, ich musste sie nur noch ein bisschen zutexten." grinst sie zuckersüß mit diesem stolzen Strahlen in ihren Augen, die mich immer wieder verzaubern.
"Hast du gut hinbekommen, bin stolz auf dich." schmunzle ich liebevoll, um ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken, danach aber direkt in diese bestimmten, eisblauen Augen zu sehen, die mich zwar selbstbewusst, trotzdem etwas unsicher mustern.

"Du ziehst so eine Szene bitte nicht wieder mit meinem Bruder ab, okay?" frage ich das Mädchen mir gegenüber.
"Mal sehen." sagt sie total ernst, weshalb ich sie mit hochgezogener Augenbraue mustere.
"Nein, versprochen." lächelt sie dann und hält mir ihre Hand hin. "Freunde?" fragt sie etwas unsicher, doch ich lache nur.
"Wie alt sind wir? Fünf? Kylie, bitte Kleine, übertreib nicht." lache ich weiter und ziehe sie in meine Arme.
"Danke, dass du dich entschuldigst. Langsam war es verdammt anstrengend, dich zu ignorieren." hänge ich noch dran und wuschle der 1.65 m großen über den Kopf, die nur beleidigt kreischt.
"Du dumme Kuh!" wirft sie mir an den Kopf, was mich dramatisch ans Herz fassen lässt.
"Au! Das tat weh! Scheiße!" sage ich mit einer tiefen Stimme, lache dann aber und lege meine Arme um die zwei Mädchen.
"Wenn du dich heute nicht entschuldigst, ignoriere ich dich mein Leben lang." sage ich noch knapp an Kylie gerichtet, welche sofort nickt.
"Dann lass ich das entschuldigen mal lieber." lacht sie, befreit sich aus meinem Griff und rennt vor, durch die Schülermassen.

"Bereit?" fragt Evelyn Kylie nochmal, bevor wir aus dem Schulgebäude treten und einem Manu sofort ins Auge fällt, wie er mit einigen Mädchen redet.
"Die ziehen den doch gleich aus." murre ich ein wenig genervt, laufe ein wenig schneller zu meinem Bruder und sehe die Mädchen an.
"Layla glaub mir, ich hab schon alles versucht, aber sie gehen nicht." verteidigt mein Bruder sich gleich bei mir, wodurch die Aufmerksamkeit der Mädchen gleich auf mir liegt.
"Ohu, Ella... Der für mich und sie für dich?" fragt eins der Mädchen und zwinkert einem anderen zu, die mich gleich lächelnd mustert.
"Abflug, meine." faucht Evelyn sofort und lehnt sich an mich, weshalb ich meinen Arm um sie lege.
"Der Rest geht jetzt bitte auch." fordere ich die kleine Gruppe auf, welche dann tatsächlich ein wenig widerwillig verschwinden.

"So Bruderherz, hier ist jemand für dich." sage ich schnell und schiebe Kylie etwas näher zu ihm, was sie nicht ganz so freiwillig zulässt.
"Tschuldigung." murmelt sie extrem leise und natürlich hat es mein Bruder nicht verstanden, das erkennt man extrem stark an seinem Blick.
"Wie bitte?" fragt er verwirrt nach und lehnt sich etwas mehr nach vorn, um das Genuschelte etwas besser verstehen zu können.
"Es tut mir leid man!" sagt sie viel lauter, brüllt eher, dass sich sogar einige nach uns umdrehen, sich jedoch wieder ihren eigenen Gesprächen widmen.
"Alles cool." lächelt er cool, doch seine Emotionen in den Augen machen gerade Freudensaltos und ich höre sein Herz förmlich bis hier schlagen.
"Na dann, ab zu mir, mein Haus ist auch groß genug, keine Sorge." lache ich, schubse Kylie auf den Beifahrersitz, damit 1. meine Freundin neben mir sitzt und 2. Manu langsam wieder Lebenssinn findet.
Ihm ging es die letzten zwei Tage zwar wieder gut, aber man kann nie glücklich genug sein.

"Ich will ein Tattoo." erwähne ich, als wir zu viert ins Haus treten.
"Nicht solange du unter meinem Dach lebst." antwortet mein Bruder ernst, doch ich lächle ihn nur an.
"Ein Geschwistertattoo!" grinse ich, was Manuel dann doch ein wenig hellhörig macht.
"Und das sieht wie aus?" fragt er trotz alledem misstrauisch und beobachtet mich, wie ich das Bild auf meinem Handy raus suche.
"Starre nicht so penetrant auf mein Handy du Spanner." ermahne ich ihn und drehe mich etwas von ihm weg.
Es ist nichts peinliches drauf, ich hasse es aber, wenn er das macht. Und das weiß er.
"Das!" sage ich begeistert und halte ihm mein Handy unter die Nase.

"Das!" sage ich begeistert und halte ihm mein Handy unter die Nase

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"Ich weiß ja nicht..." gibt er von sich, doch ich mustere ihn bittend.
"Komm schon du Memme, weißt du wie viele Leute Tattoos haben? Die Leben auch noch!" schmolle ich und lege meine Arme um seinen Hals.
"Biiiitttttteeeee Bruderherz." flehe ich weiter.
"Moment mal, du hast Angst vor Tattoos?" fragt Kylie belustigt, versucht es aber so gut wie möglich zu verstecken.
"Natürlich nicht..." antwortet er zögerlich, sieht dann wieder auf das Handy und beißt sich auf die Unterlippe.
Oh doch, schon seit wir Kinder sind, weil es sich bei einem Freund der Familie entzündet hat.
"Auch nur klein auf den Knöchel, dann ist es nicht so auffällig." schmolle ich weiter, weshalb er mich kurz mustert, dann aber geschlagen nickt.
"Versuche das nicht nochmal. Das ist die einzige Mal." tadelt er mich, lächelt dann aber und küsst mich auf die Wange.

"Können wir mit Netflix nebenbei chillen? Wir müssen nicht lernen und ja." fragt Kylie nach, um ein nächstes Thema anzufangen.
"Wir sollten Orange is the new Black anfangen." grinse ich meiner Freundin zu, die lächelnd die Augen verdreht.
"Bitte was anderes..." bittet Kylie unsicher und fängt dadurch verwunderte Blicke ein.
"Ähm... Wir könnten auch Haus des Geldes gucken, soll ganz cool sein." lockere ich die Stimmung auf, was Manu und Evelyn direkt bejahen und ins Wohnzimmer sprinten, als Manu aber voraus rennt, springt meine Freundin ihm lachend auf den Rücken.
"Na die sind ja schnell Freunde geworden..." nuschle ich, weiß aber, dass mir das keiner von beiden antun würde, was ich gerade kurz dachte.
"Warum so allergisch auf Lesben?" frage ich nun Kylie, die sofort bedrückt auf den Boden sieht.
"Ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass ich hetero bin..." lächelt sie schwach, wodurch mein Mund etwas aufklappt.
"Du hast mit einer Frau...?!" frage ich nach, doch sie hält mir den Mund zu.
"Ja, eine einmalige Sache mit nem Weib. Sei still." sagt sie hektisch und sieht mich mit riesigen Augen an.
"Kenn ich sie?" frage ich interessiert nach, was mein Gegenüber etwas rot werden lässt.
"Kylie, bist du es?" frage ich besorgt, als ich meine Hand auf ihre Schulter lege.
"Stella..." haucht sie extrem leise, doch ich kann nur lachen.
"Dafür schämst du dich? Guck sie dir an." lache ich, lege meinen Arm um ihre Schulter und ziehe sie ins Wohnzimmer.
"Wehe du bist nicht still, ich hack dir den Kopf ab..." droht sie mir liebevoll, wodurch ich nur wieder lache.
Stumm mache ich ein Schloss an meinem Mund nach und werfe den imaginären Schlüssel weg.
So schüchtern hab ich meinen kleinen Schreiaffen ja noch nie gesehen, schon ganz niedlich.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt