Kapitel 24: Herr Adams? Nicht mehr Papa?

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„Na hoffentlich ändert sie jetzt was dran, wir sind nämlich das Vorzeigepärchen meiner Familie, nicht die beiden." lache ich leise, küsse sie nochmal sanft und gemeinsam laufen wir den Gang entlang Kylie hinterher.

„Komm ihm nicht zu nahe, sonst muss ich umbringen." scherze ich, als wir zu dritt auf Manu zulaufen, der wieder an seinem Auto gelehnt steht und aufgeregt auf seinem Handy herum wischt.
„Alles klar du Idiot?" reißt Kylie ihn aus seiner Starre, stellt sich neben ihn um auch auf das Telefon zu sehen und kurzerhand genauso geschockt auf dieses zu sehen.
„Was zur...!" sagt sie laut und reißt meinem Bruder sein Handy aus der Hand, was ihn nicht zu interessieren scheint, denn seine großen Augen liegen auf mir.
„Was geht hier ab?" fragt meine Freundin etwas eingeschüchtert, was ich nur mit zuckelnden Schultern kommentiere.
„Layla ist in allen Nachrichten... jemand hat das Video mit Nils hochgeladen, es wurde schon in zehn andere Sprachen übersetzt. Und ich bin mit drin!" kreischt die Blonde begeistert, doch auch jetzt fällt mir alles aus dem Gesicht.
„Das kann nicht sein, das war erst vor ein paar Stunden." antworte ich nur uns zerre Kylie das kleine Gerät aus der Hand, wo sich sofort ihre Aussage bestätigt und ich nach und nach die verschiedenen Seiten anklicke.

„Entspanne dich Babe, du hast niemanden beleidigt oder ähnliches, Hate wird es nicht geben." versucht mich meine Freundin zu beruhigen, doch das ist nicht die Sache, die Manu kreidebleich werden lässt.
„Der sieht aus wie..." sagt er mit zitternder Stimme, weshalb ich nur nicke und den Größeren in den Arm nehme.
„Wie?" fragt Kylie nach, woraufhin meine Freundin knapp mit den Schultern zuckt.
„Jonathan." antworte ich und spüre, wie sich Manu etwas fester in meinen Rücken krallt.
Wir waren ein Team, der Tod unseres Bruder hat uns zwar noch mehr vereint, doch er hat uns auch sehr tief in ein Loch gezogen, mich noch ein wenig mehr, da ich ab da die Schläge, die Jonathan immer abbekam, zusätzlich drauf bekam.
„Wie heißt er?" fragt Manu leise, woraufhin ich leise mit: „Nils." antworte.
„Pass auf ihn auf..." fährt er fort, was mich wieder nicken lässt und Manu sich von mir löst, den Tränen nah, doch seine Freundin steht ja neben ihm, dass kann er jetzt nicht raus lassen.
„Natürlich." antworte ich ruhig, klopfe ihm auf die Schulter und setze mich ins Auto, wo auch alle anderen folgen und wir Heim fahren, während meine Aufmerksamkeit den vorbeiziehenden Bäumen gilt.

„Auf was hast du so Bock?" fragt meine Freundin scheinheilig, als sie mich in die Matratze drückt und sich auf meiner Hüfte absetzt, um ihr Hände auf meinem Brustkorb zu platzieren, wo ich kurz hinblicke, sie anlächle und mich wieder nach hinten fallen lasse.
„Schlafen." murre ich, reibe mir kurz über die Augen und lege meine Hände um ihr Gesicht.
„Du bist so wunderschön, ich liebe dich." flüstere ich, ziehe zu mir herunter und gebe ihr einen langen Kuss, den sie ohne zögern erwidert und sich neben mich fallen lässt.
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„Das Kleid ist sooo schön..." träumt sie und sieht in das Schaufenster, wohinter sich ein schwarz-weißes Kleid befindet, was ihr wirklich perfekt stehen würde.
„Nur 450 Euro, kann man sich doch mal nebenbei leisten." schmunzle ich, ziehe das sich wehrende Mädchen in den Laden und rede eine Verkäuferin an.
„Haben sie dieses Kleid in der S?" frage ich freundlich nach, woraufhin hin mich die Verkäuferin verdutzt mustert.
„Natürlich..." antwortet sie, sieht an mir herab, wo sie alle Markenklamotten wie einen sechsten Sinn erkennt und schnell ins Lager geht.
„Noch schöne Schuhe?" grinse ich meine Freundin an, die mich nur mit Schmollmund ansieht und mir gegen den Oberarm boxt.
„Nur weil ich was schön finde, musst du es nicht gleich kaufen." motzt sie beleidigt, doch die Freude nimmt ihre so schönen dunklen Augen ein.
„Ich will aber." antworte ich grinsend, um sie daraufhin kurz zu küssen, durch die Verkäuferin aber auseinander gehen.

„Wir haben dieses Kleid nicht mehr in der S, aber ein ähnliches, das ist aber leider ein wenig teurer. Sie können sich aber auch umsehen." meint sie, während sie irgendwas auf ihrem Klemmbrett einträgt.
Stumm laufe ich zu dem Ausstellungskleid, wo ich mir das Schild ansehe, wo natürlich die S ausgeschildert ist.
Als ich mich umdrehen will und was dazu sagen möchte, fällt mir eine komplett schwarz gekleidete Person auf der anderen Seite der Straße auf, die mich eindringlich ansieht, doch ihr Gesicht ist stark verschleiert.
Kurz mustere ich die Person, bis sie aufsteht, jedoch ohne den Blick von mir abzuwenden, einfach weggeht.
„Alles okay?" fragt meine Freundin und knetet sanft meine Schultern, woraufhin ich kurz nicke und sie lächelnd ansehe.
„Wir sehen uns erstmal um, wenn du nichts findest, das ist eine S. Und Schuhe nicht vergessen." lenke ich von meinem Verhalten ab und schiebe sie durch das Geschäft, während mein Blick ständig zu dieser Bank schweift.

„Wow..." haucht sie plötzlich, weshalb ich sofort ihrem Blick folge, der auf einem Designerkleid liegt.
Schneeweiß und trägerlos, unauffällige Blumen zieren die untere Hälfte des fast knielangen Kleides, wo direkt die passenden Absatzschuhe drunter stehen, die einen silbernen Ton haben.
„Sehr teurer Geschmack Prinzessin." grinse ich, was sie verständnislos zu mir sehen lässt.
„Du hast den Preis doch noch gar nicht gesehen!" sagt sie schnippisch, doch ich lache nur.
„Ich schätze es auf rund... 2500 Euro." schmunzle ich, weshalb meine Freundin kopfschüttelnd zu dem Kleidungsstück läuft, nur um dann den Mund aufklappen zulassen.
„Nicht mehr Wow."
„Das kauf ich dir jetzt." sage ich schnell und bewege mich zu der Dame, bevor Evelyn überhaupt etwas sagen konnte.
„Das ist jetzt wohl teuer genug, nicht wahr? In der S, ich kaufe auch die Schuhe und das andere Kleid dazu, denn das haben Sie in der S. Somit sind das heute 4000 Euro plus von einer Minderjährigen. Ich hoffe Sie sind jetzt stolz auf." lächle ich überfreundlich, woraufhin die Verkäuferin ertappt zurück in ihr Lager schlendert.
„Das nicht wahr?" fragt sie im Schaufenster nochmal nach, weshalb ich zu ihr sehe, jedoch wieder an ihr vorbei, als ich wieder von dieser Person angestarrt werde.
„Genau." meine ich, wodurch ich einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf bekomme, bevor meine Freundin ihre Hände um meinen Hals schlingt.
„Fick. Dich." grinst sie, was mich auch grinsen lässt und ich sie sanft küsse.

„Ich kenne eine Abkürzung zu dir, ich hab keinen Bock jetzt noch so lange zu laufen, ich habe gerade an anderen Sachen mehr Interesse..." haucht sie mir ins Ohr, als wir durch die überfüllten Straßen laufen und fährt meinen Hosenbund entlang.
„Ich würde lieber... normal gehen..." antworte ich uns sehe mich um, da ich mich wirklich sehr stark beobachtet fühle.
„Wenn du keinen Bock hast, kannst du es auch sagen." kommt es von ihr, weshalb ich sie verständnislos ansehe und kurz verdattert stehen bleibe.
„Ich kann dir versprechen, dass ein Nein von meiner Seite niemals kommen wird, denn auf dich verzichte ich nicht. Nur es dämmert langsam..." versuche ich mich rauszureden, doch die kichert nur.
„Layla Adams hat Angst in einer Gasse vergewaltigt zu werden... Bevor der an uns ran kommt, hast du den doch schon mit deinen Blicken getötet." lacht sie, packt mich an der Hand und wird immer schneller.
„Ich glaube nicht..." beginne ich meinen Satz, doch Evelyn unterbricht mich mit den Worten: „Mimimi, Entspann dich, ich bin hier als Kind täglich langgelaufen." will sie mich beruhigen, doch in mir schreit alles, sie einfach zurück zu zerren.
Während des inneren Kampfes, hat mich die Kleiner aber schon längst in die kleine Durchführung gezogen.

„Siehst du, alles gut." lächelt sie, als wir ein Viertel geschafft haben.
„Genau Layla, alles gut." ertönt es plötzlich hinter uns, weshalb meine Freundin heftig zusammen zuckt und ich sie sofort hinter mich ziehe, um sie zu schützen.
„Wovor hast du Angst meine Kleine? Dass dir das gleiche widerfährt, wie deinem geliebten Bruder?" redet er weiter, wodurch ich seine Stimme erkenne.
„Geh." sage ich laut, während ich langsam rückwärts laufe.
„Wir unterhalten uns doch aber gerade so schön... Zeig deine Schönheit doch mal, verstecke sie nicht immer..." lacht er, was mich heftig mit dem Kopf schütteln lässt.
„Solch eine Schönheit haben deine kranken Augen nicht verdient, Herr Adams." knurre ich, was ihn wieder zum lachen bringt.
„Ach, Herr Adams? Nicht mehr Papa? Papi? Vater? Oder so liebevoll: Erzeuger? Mensch Kleines, wir sind doch nicht fremd... du bestehst aus mir." lacht er, geht aber in ein gefährliches Knurren über, bis ich ein bekanntes Geräusch höre.
„Lauf!" brülle ich meiner Freundin zu, doch als diese das Geräusch auch erkennt, drängt sie sich vor mich und bevor ich reagieren kann, löst sich ein Schuss...
„NEIN!" brülle ich, während ich mich unter Tränen zu meiner am Boden liegenden Freundin fallen lasse.
„Bitte... Nein..." schluchze ich.
Stumm laufen mir Tränen über die Wange, während ich die tiefe Schusswunde an ihrem Herzen zuhalte und ihren so beruhigenden Puls nicht mehr spüren kann...
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Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt