Kapitel 32: Feuer oder Wasser

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Ein Herz der Unendlichkeit...

„Es war heute so schön, danke..." träumt sie, als wir vor unserem Hotel stehen und sieht mich mit einem atemberaubendem Blick an.
Kurz stehen wir uns einfach gegenüber, bis sie ihre kleine Einkaufstasche auf den Boden abstellt und mich zu sich zieht, um mich zu küssen.
Lächelnd erwidere ich den aufdringlichen Kuss, während ich sie an der Hüfte etwas mehr zu mir ziehe und wir so etwas verweilen, dass sich eine kleine Schneeschicht auf unseren Schultern bildet.
„Komm.." hauche ich zwischen einzelnen Küssen, nehme die Tasche nun in meine Hand und ziehe sie mit der anderen hinter mir her.
Kurz werfe ich der Frau hinter der Rezeption einen fragenden Blick zu, woraufhin sie sofort unauffällig nickt.
Sofort steigen wir in den Fahrstuhl und als sich die Tür schließt, schiebt mich das kleinere Mädchen gegen eine der Wände und küsst mich, als ob es der letzte Kuss wäre, was ich aber nicht ablehne.
So selten übernimmst du die Überhand... Manchmal genieße ich es ziemlich...
Als sich die Tür des Fahrstuhles nach einigen Sekunden wieder öffnet, zerrt sie mich förmlich zu unserer Zimmertür, wo sie mich auffordernd mustert.

„Aufmachen." befiehlt sie, was mich schmunzeln lässt und quälend langsam den Schlüssel in meinen Taschen suchen lässt.
Nicht mal fünf Sekunden sind vergangen, da stöhnt sie genervt auf und fährt mit ihren Händen jeweils in eine Arschtasche, aus der einen holt sie die Karte, während sie auf der anderen Seite kurz verweilt und mir eindringlich in die Augen sieht.
Willst du mir irgendwas sagen Prinzessin? Ich habe doch noch was geplant...
Eilig schiebt sie mich zur Tür rein und kaum ist diese geschlossen fällt sie mir um den Hals, was mich wieder nur lächelnd erwidern lässt.
Sanft packe ich sie an den Oberschenkeln, als sie diese um meine Hüfte schlingt und trage sie zum Schlafzimmer, jedoch nicht unbedingt dahin, wo sie will.
Verwirrt mustert sie mich mit ihren treuen schwarzen Augen
Ich sollte ein wenig mehr Verwirrung aufbringen...

„Weißt du, dass Menschen mit dunkelbraunen oder schwarzen Augen voller Lebensfreude stecken, jedoch sehr schnell an die Decke gehen und total impulsiv sind?" frage ich nach, was seinen Zweck vollbracht hat.
Total unverständlich sieht mich das Mädchen an und schüttelt kurz den Kopf, um mich sofort beleidigt anzusehen und von meinen Armen zu springen.
„Wenn du kein Bock hast, kannst du es auch sagen." knurrt sie, obwohl die Überraschung wortwörtlich hinter ihr steht.
„Naja, ich dachte, wir genießen ein wenig den Ausblick..." grinse ich und sehe aus dem Fenster, wo sich die kleine Überraschung befindet.
Der Tisch für zwei ist von Rosenblättern umgeben, was perfekt mit dem dezenten Schnee harmoniert. Der Balkon ist leicht beleuchtet von Lichterketten, wovon manche rote Herzen statt Glühbirnen besitzen. Ein teurer Wein und zwei Tabletts mit Deckel stehen auf dem Tisch, wie man es sonst nur aus einem Restaurant kennt. Der Blick auf den Eiffelturm mach eine angenehme, romantische Atmosphäre, was durch den leichten Schnee unterstützt wird.
Augenverdrehend sieht sie nach hinten, um sich dann komplett umzudrehen und perplex nach draußen zu sehen.
„Ich sagte dir schon, dass ich jeder Zeit für deine Bedürfnisse da bin, aber ohne ein schönes Essen gehen wir doch wohl nicht ins Bett. Es ist zwar ein bisschen kalt, aber wir können auch jederzeit rein gehen." hauche ich ihr von hinten ins Ohr, während ich meine Arme um ihre Hüfte lege und danach meinen Kopf auf ihren ablege.
Sofort legt sie ihre Hände auf meine und lehnt sich gegen mich, was mich lächeln lässt.
Wie kann man so süß sein. So perfekt. So makellos.

„Spagetti mit Meeresfrüchten!" kreischt sie, als ich ihr Essen offenbare.
„Das Beste für meine Prinzessin." lächle ich und nehme ihre Hand in meine, woraufhin sie mich mustert und mich kurz für einen Kuss zu sich zieht, um sich dann über ihr Lieblingsessen herzumachen.
Etwas zögerlich fange ich an meinen perfekt hergerichteten Salat zu essen, den ich als Kind auch schon immer aß.
Ob sich das jemals gut anfühlen wird...
„Layla?" fragt plötzlich meine Freundin, weshalb ich sofort zu ihr sehe, doch ihr Blick liegt auf den atemberaubenden Ausblich, was mich bestätigend brummen lässt.
„Was meinst du ist die stärkere Gewalt? Wasser oder Feuer?" fragt sie, weswegen ich verwirrt zu ihr sehe, dann aber auch meinen Blick dem Sternenhimmel zurichte.

„Feuer." antworte ich fest, woraufhin meine Freundin mit funkelnden Augen zu mir sieht.
„Warum?" fragt sie nach und mustert mich interessiert.
„Verschütte ein Glas Wasser. Es wird nichts passieren. Es besitzt eine bestimmte Masse, die sich zwar ausbreiten, jedoch nicht vermehren kann. Zünde ein Stück Papier an und lass es fallen. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wird es etwas anbrennen, mit Pech überträgt es sich aufs nächste Objekt in unmittelbarer Nähe. Innerhalb weniger Sekunden hat es sich mehrere Meter voran gefressen, unkontrollierbar. Somit kann sich Feuer im Gegenzug zu Wasser sozusagen vermehren. Es wird immer mehr, wobei man nur noch zusehen kann." erkläre ich meine Aussage, was das Mädchen nicken lässt.
„Du bist eindeutig Feuer, du bist unberechenbar und nimmst mein Herz Tag für Tag mehr ein." sagt sie, weshalb ich zu ihr sehe.
„Kleiner Romantiker." grinse ich und als ich sehe, dass sie aufgegessen hatte, stehe ich auf und hebe sie hoch, um sie zum Bett zu tragen.
„Du hast da vorhin etwas verlangt..." flüstere ich gegen ihre Lippen, während ich sie absetze und sie sich lachend nach hinten fallen lässt.

„Ich hol noch was zum trinken." flüstere ich, während ich sanft über ihren Bauch streichle, was sie müde nicken lässt.
„Was möchtest du?" frage ich noch nach, als ich mich vom Bett erhebe.
„Sprite." haucht sie, ich nicke nur und laufe in einem normalen Tempo zu unserer kleinen Minibar, wo ich schnell eine Wasserflasche und eine Zitronenlimonade raus hole, jedoch etwas schneller wieder zurück laufe, da mein Handy laut durch die Wohnung schallend klingelt.
„Welche kranke Sau ruft jetzt noch an?" murrt meine Freundin, als ich auf mein Telefon sehe, wo eine Videochat-Anfrage von Kylie angezeigt wird.
„Eine sehr kranke..." lache ich und lege mich ins Bett, decke uns schnell zu und verdecke alle Stellen, die auf unsere Aktivität vor einigen Minuten hindeuten könnte.

„Ihr hättet euch auch erst was anziehen können." kichert sie durch den Lautsprecher, nachdem ich den Anruf angenommen habe.
„Du auch." antworte ich, als ich sehe, dass sie ein Kissen schützend vor sich hält.
Na dann...
„Ich bin faul. Und außerdem würde der Schrank hier neben mir aufwachen, der hat vielleicht einen leichten Schlaf, der wacht auf, wenn ich meine Augenlider bewege nachts." erklärt sie ihre Situation und dreht ihr Handy zu meinem Bruder, dessen muskulöser Rücken jetzt das halbe Bild ein nimmt.
Zu viele Informationen...
„Und wir wollen schlafen, gute Nacht." zickt die Braunhaarige, drückt Kylies Anruf einfach weg, kurz darauf auch mein Handy und nimmt mich in den Arm, um wenige Sekunden später einzuschlafen.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt