Kapitel 95: Leb wohl

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Ich werde das vermissen... so sehr...

-eine Woche später/Abschlussball-

"Ich hoffe, dass wir nicht das Königspaar werden." lacht Kylie, als Manu wie behindert zu dem Lied im Radio singt.
Wenn sie wüsste.
"Wir müssen das heute genießen, es ist mein letzter Tag hier..." unterbreche ich Manu bei einem erneuten schiefen Ton, der mich nur traurig im Rückspiegel mustert.
"Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich damals an deinem kleinen Bettchen hochgesprungen bin. Ich war aber zu klein... Jonathan hat mich hochgehoben. Da hab ich dich das Erste mal gesehen. So klein und lieb. Heute fast so groß wie ich und unberechenbar." grinst er zum Ende hin, eine Träne kann er sich jedoch trotzdem nicht verkneifen.
"Und inzwischen bin ich 18, schlauer als du je sein wirst und bin eine der jüngsten Firmeninhaber mit einem Umsatz von über 100 Millionen im Jahr." grinse ich, strecke mich von der Rücksitzbank vor und küsse ihn auf die Wange.
"Das mit dem schlauer sein hättest du wohl gerne." grinst er.
"Jetzt fängt das wieder an." stöhnt Kylie schon genervt auf.
"Du bist zwei Jahre älter als ich! Mein IQ kann noch steigen, du hast nur einen Punkt mehr als ich!" schnauze ich ihn an.
"Und solange ich auch nur ein Pünktchen schlauer als du bin, genieß ich meinen Ruhm." lacht er.
"Okay, dann genieß solang noch." lächle ich, um das Gespräch abzuschließen, da wir nun auf das Schulgelände drauf fahren.
"Da vorne ist Stella." sagt er, als er parkt und zeigt mit dem Zeigefinger auf die Frau, die etwas hilflos neben ihrem Auto steht.
"Gut." grinse ich und steige aus, worauf mich Stella fixiert und anfängt zu grinsen.

"Du bist so heiß." lächelt sie, während sie ihre Hände auf meine Schultern legt und mich kurz küsst.
"Und du erst." schmunzle ich und lasse meine Hände über das rote Samtkleid fahren.
Es steht ihr perfekt, Kylie hat einen guten Geschmack.
"Wie geübt bist du denn mit Absatzschuhen?" grinse ich, als mir die leichten Absätze auffallen und mit diesen tatsächlich so groß ist wie ich.
"Ich hatte auch ein Leben vor dir." neckt sie mich.
"Das will ich ja gar nicht glauben." lache ich, ziehe sie zu mir und küsse sie erneut.

"Herzlich Willkommen zum diesjährigen Abschlussball an diesem Gymnasium! Wir wünschen euch viel Spaß. Alkohol wird heute mal ab 17 freigegeben, immerhin leben wir nur einmal!" dröhnt es durch die Lautsprecher, wobei das Ende etwas misstrauisch von anwesenden Lehrern beäugt wird.
"Ja, an dem Alkohol bedienen wir uns gleich mal." bestätigt meine Freundin neben mir und zeiht mich zu der Theke, wo sie irgendetwas bestellt.
"Wenn du nicht mischen kannst, mach ich es lieber gleich selbst." erwähne ich, da der "Barkeeper" einer aus der zwölften Klasse ist.
"Mein Vater hat eine eigene Bar, keine Sorge." beruhigt er mich, womit ich mich zufrieden gebe.
Mein Blick schweift durch die Masse, alle scheinen Spaß zu haben.
Plötzlich bleibe ich an einer Person hängen, Evelyn.
Sie wollte doch nicht kommen.
Sofort wollte ich aufstehen und sie fragen, doch sie wird schon von ihrem Freund abgefangen, dem sie lächelnd in die Arme fällt. Zumindest sieht es von ihrer Mimik glücklich aus, ihre Augen sind so angeekelt und abgeneigt.
"Alles gut?" fragt die Kurzhaarige neben mir und folgt meinem Blick, worauf sie auch auf Evelyn trifft.
"Sie sieht nicht zufrieden aus." bestätigt sie meine Gedanken, was mich nicken lässt.
"Du kannst ruhig zu ihr gehen." will sie mich aufmuntern, doch ich sehe ihr direkt in die Augen.
"Ich bin hier mit dir, nicht um mich um ihre Beziehungsprobleme zu kümmern. Ich bleib hier." versichere ich ihr, Stelle sieht mich aber nur misstrauisch an.
"Layla, ich werde keine Eifersuchtsszene schieben. Ich vertraue dir mehr als jedem anderen, zu dem weiß ich, dass du mich niemals hintergehen würdest. Und vermutlich erst recht nicht mit ihr." versucht sie es weiter, doch ich greife nach ihrem und ziehe sie zu mir, sodass wir nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt sind.
"Wir sollten tanzen." flüstere ich, küsse sie kurz und ziehe sie zwischen die Menschenmenge.

Stella hüpft wie verrückt zu dem Lied herum, während ich es mir auf einer kleinen Bank neben dem ganzen Spektakel bequem gemacht habe.
"Guten Abend." lächelt plötzlich Nick neben mir, der sich auch gleich zu mir gesellt.
"Du hast eine hübsche Freundin." grinst er, weshalb ich ihn gleich kritisch mustere.
"Sie ist absolut Lesbe, also auch wenn es vorbei ist, keine Chance." mahne ich ihn, woraufhin er mich sofort ansieht.
"Du denkst das hat keine Zukunft?" fragt er nach, was mich nur mit zuckenden Schultern beantworte.
"Ich möchte das nicht mehr einschätzen. Es kommt, was kommt." fasse ich es in Worte, doch sein perverses Grinsen lässt mich auch lächeln.
"Hör doch auf, du notgeiler Affe." lache ich und trete leicht gegen Unterschenkel.
"Du musst dich entspannen, Evelyn." erklingt plötzlich die Stimme von Timo in meiner Nähe, weshalb ich sofort nach den beiden suche.
"Ich will jetzt nicht... bitte..." stottert sie eingeschüchtert, worauf ich ein leichtes Knallen höre und daraufhin wie eine Tür geöffnet wird.
"Das ist nicht dein Problem." will mich Nick vom Gehen, doch ich sehe ihn nur verständnislos an.
"Dieses Mädchen hat ein Jahr lang zu mir gehört, Nick. Es wird immer mein Problem sein." knurre ich ihn gefährlich an und gehe zu der Tür, aus der Timo das Mädchen raus geschubst hat.
"Jetzt halt doch still." brüllt er, was den ganzen Flur durchschallt.

"An deiner Stelle würde ich jetzt einen Schritt zurück machen." sage ich laut, was die Beiden entsetzt zu mir sehen lässt.
"Verpiss dich du scheiß Kampflesbe, du hast dieses Mädchen verdorben. ich kann froh sein, wenn ich mal einen runter geholt bekomme. Ein halbes Jahr lang zusammen und nicht mal gefickt. Ich mein, ist ja nicht so, als ob ich dadurch in dieser Zeit keinen Sex gehabt hätte. Trotzdem sollte sie langsam mal ihrer Bestimmung nachgehen." lacht er gehässig, macht auch keine Anstalten sich von ihr zu entfernen.
Stumm laufe ich auf ihn zu, packe ihn im Nacken und kann ihn somit von dem Mädchen weg ziehen, die erleichtert an der Wand herunter rutscht und somit am Boden sitzt.
"Hörst du schwer?!" brüllt er und will mir in den Bauch boxen, vorher habe ich ihn aber schon mit dem Gesicht an die nächstbeste Wand gedrückt.
"Wenn du es so nötig hast, fick ich dich gleich. Aber glaub mir, das wird anders sein. Denn ich reiß dir deinen Arsch auf du gestörtes Dreckschwein. Oder ich reiß dir die Eier ab. Vielleicht sogar beides. Jetzt verpiss du dich lieber, oder es wird unschön." flüstere ich ihm ins Ohr, doch er wehrt sich weiter gegen meinen Griff.
Ohne Anzeichen schlage ich mit einem Ruck seinen Kopf gegen die Wand, was ihn beinah ohnmächtig werden lässt.
"Sieh zu, dass du Land gewinnst. Wenn ich gleich wieder in die Turnhalle trete und ich sehe dich irgendwo, spiele ich mit dir Basketball. Ich als Spieler, du als Ball." sage ich zum Abschluss und schubse ihn in Richtung der Tür.
Sofort rennt er davon.
Kurz sehe ich zur Wand, wo sich nun ein Blutfleck dran befindet.
Verdient.

"Layla..." schluchzt Evelyn, weshalb ich mich zu ihr herunter knie.
"Ist gut, er ist weg." versuche ich sie zu beruhigen, doch sie fängt noch schlimmer an zu weinen.
Oh je.
"Es tut mir leid..." beginnt sie, was ich zuerst nicht verstehe.
"Das muss es nicht, ich sehe doch nicht zu, wie so ein Ekel dich ohne dein Einverständnis anfasst." antworte ich mit hochgezogener Augenbraue, doch sie schüttelt heftig ihren Kopf.
"Nein, alles. Alles tut mir leid. Du hättest mich nie betrogen, das weiß ich doch." kommt es über ihre Lippen, was mir einen kleinen Stein vom Herzen fallen lässt.
"Bitte verzeih mir..." fleht sie und legt ihre Hand auf meine, da diese auf ihrem angewinkeltem Knie liegt.
"Evelyn..." fange ich an, doch sie legt ihre Finger auf meinen Mund.
"Bitte... ich brauche dich... du bist die Einzige, die ich liebe." jammert sie weiter, was mich doch etwas sauer werden lässt, was ich aber nicht raus hängen lasse.
"Ich habe eine Freundin." erinnere ich sie, doch ihre Augen sehen mich so hoffnungsvoll an.
"Die wirst du auch haben, wenn du mich wieder nimmst..." bittet sie erneut.
"Weißt du noch? 'Dann stell deine Liebe ab, die will keiner. Zumindest ich nicht mehr.'" wiederhole ich ihre Worte von vor sechs Monaten.
"Das war nicht so..." beginnt sie, doch ich unterbreche sie.
"Manche Fehler kann man nicht verteidigen. Ich ziehe morgen nach Köln. Somit, Leb wohl, Prinzessin." verabschiede ich mich, stehe auf und gehe.
"Layla."
"Layla!"
"LAYLA NEIN, BITTE!" kreischt sie, fast erstickend an ihren eigenen Tränen.

Mit schmerzendem Herz betrete ich den Party Raum, werde jedoch gleich von meiner Freundin abgefangen.
"Los, komm. Das Traumpaar wird jetzt verkündigt." grinst Stella und zieht mich etwas weiter nach vorne.
"Dieses Jahr gibt es nicht ein Paar... sondern zwei. Einen herzlichen Applaus für Kylie und Manuel! Und Tylor und Samuel!" dringt es durch das Mikrofon, woraufhin alle in ein lautes Jubeln ausbrechen.
Lächelnd beobachte ich, wie Kylie ihren Freund mal wieder zusammen scheißt, dass er sich anstrengen soll. Doch als er beginnt zu singen, schweigt der ganze Raum.
Es war immer seine Leidenschaft.
"Das war der Hammer!" lobt Stella die vier, als sie die Treppe herunter gestöckelt kommen.
"Mit seiner Stimme... Ich weiß jetzt, wer mich nachts in den Schlaf singt." trällert die Blonde.
"Ob er genug Luft bekommt, um dabei noch zu singen?" grinst Tylor, wofür er nur einen Schlag gegen die Schulter kassiert.
"Komm mal bitte her." bitte ich Kylie, die mir sofort aufgeweckt folgt.
"Ich geh jetzt los... Bitte kümmere dich um Evelyn..." fange ich an, doch Kylie unterbricht mich.
"Wie bitte? Vergiss es Layla, bei aller Liebe..." lacht sie ironisch auf, ich sehe sie aber nur flehend an.
"Tu es für mich. Werdet wieder Freunde, vergesst die Vergangenheit. Ihr sollt euch nicht wegen mir nach all dieser Zeit voneinander entfernen." mache ich weiter.
"Layla..."
"Bitte, Kylie bitte." und sie gibt sich geschlagen, zwar etwas genervt, aber sie knickt ein.
"Wo ist sie?" fragt sie nach, weshalb ich nur zur Tür zeige, wo sie auch sofort hin läuft.

"Dürfte ich die Dame entführen, wir gehen Nachhause." grinse ich charmant, womit ich ein anscheinend interessantes Gespräch unterbreche.
"Legt mir die Bude nicht noch auseinander, bevor du verschwindest." lacht Manu.
"Vielleicht weihe ich ja deine Küche ein." schmunzle ich, worauf er mahnend den Finger hebt.
"Das darf nur ich!" sagt er ernst, weshalb ich nur abwehrend meine Arme hebe, daraufhin meine Freundin am Arm packe und verschwinde.
Auf Wiedersehen.

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So, Ende. Ich habe versucht das Ende so zu schreiben, dass man aufhören könnte zu lesen, wenn man kein Interesse mehr an der Story hat.
Ich hoffe es hat euch gefallen, denn von meiner Seite aus steckt viel Arbeit und Zeit dahinter.

Ich werde die Informationen zum nächsten Buch in ein extra Kapitel packen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und schonmal eine schöne Weihnachtszeit, falls bis dahin kein neues Kapitel kommt!

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt