Und ich brauch ordentliche Schulkameraden.
"Was ist denn mit Liam passiert?.." flüstert meine Freundin, als er den Klassenraum betritt.
Er sieht schrecklich aus, vieles ist aufgeplatzt und er war auch beim Arzt, denn einiges ist geklebt.
Kurz unterhält er sich mit Nick, bis der Blick der beiden auf mich fällt, was auch meiner Freundin auffällt.
"Das warst doch nicht..." murmelt sie, bis sie auf meine Hand sieht und die klaren Wunden auf meinen Fingergelenken erkennt.
"So kenn ich dich gar nicht.." haucht sie und mustert mich von der Seite, da sie weiß, dass irgendwas vorgefallen sein muss.
Ich muss lügen.
"Er wollte an Kylie ran. Aber kein Flirt... Eher Bedrängung... ich hab ihn darauf hingewiesen, es sein zu lassen. Als er es halt nicht hat... da bin ich durch gedreht..." antworte ich und sehe zu meiner Freundin, die mich ebenfalls einfach nur ansieht.
"Er findet Kylie absolut unattraktiv. Du lügst." sagt sie ernst, worauf ich nur die Augen verdrehe.
"Er hat gedroht dich zu vergewaltigen. Dann hat er da auch Nick mit reingezogen. Sobald du dich mal von mir trennst." stelle ich klar, weshalb das Mädchen mich wieder nur ansieht.
"Du sagst das, als ob es in nächster Zeit geschehen könnte." flüstert sie, woraufhin ich mit dem Kopf schüttle.
"Von meiner Seite aus nicht und ich hoffe von deiner auch nicht." murmle ich, während ich eine ihrer Hände in meine nehme.
"Von meiner Seite aus auch nicht." bestätigt sie lächelnd, legt eine Hand an meine Wange und drückt ihre Lippen auf meine.Suchend blicke ich mich in der Kantine um, ob irgendwo noch ein Platz frei ist.
Etwas ist jedoch anders, bis jetzt wurde ich nicht einmal angerempelt, obwohl eigentlich ganz schön viel los ist.
"Wo geht's hin?" fragt meine Freundin und streckt sich, da sie nicht so viel Übersicht hat wie ich.
Plötzlich wird sie von jemandem angerempelt, dass ihr Tablett herunter fällt und sie nur genervt aufstöhnt.
"Mach die Augen auf!" knurre ich, worauf sich der Junge erschrocken umdreht und uns entsetzt mustert.
"Tut mir leid... Ich hol ein Neues!" stottert er und will los eilen, doch ich verneine sein Angebot, weshalb er sofort verschwindet.
"Da drüben ist ein Tisch frei, setzt euch da hin." sage ich, als Kylie eintrifft, drücke Evelyn mein Essen in die Hand und laufe wieder zur Schlange, um noch etwas zu Essen zu ergattern.
Doch statt fast zerdrückt zu werden, sind rechts und links von mir mindestens ein Meter Platz.
Was ist denn nur los?
"Ey, Adams." ertönt es plötzlich hinter mir, weshalb ich mich umdrehe und in grüne Augen sehe.
"Hab gehört, dass du sehr empfindlich bist, wenn man anspricht, dass man deine Freundin oder Kylie ficken will." provoziert er, was einige Schüler sofort die Kantine verlassen lässt, während andere gespannt zu uns sehen.
"Das Einzige, was mich aggressiv macht, ist Inkompetenz." antworte ich ruhig und will mich umdrehen, doch der Junge lacht.
"Massenvergewaltigung an deiner Freundin auch." grinst er, worauf ich mich umdrehe und ihn am Kragen packe.
"Ich kläre das jetzt nicht hier. Sehe es als Warnschuss." knurre ich. um ihn dann von mir weg zu stoßen, was ihn zu Fall bringt.
"Unschuldige greift sie einfach an!" brüllt er, weswegen sich noch mehr umdrehen.
"Unschuldig? Ihr Wichser droht ihre Freundin anzufassen!" kommt es plötzlich aus der Schlange, wozu einige ein bestätigendes Geräusch von sich geben.
"Hört jetzt auf. Der Typ, der gestern zusammengeschlagen wurde, hat es verdient. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, würde man so über meine Freundin reden." hängt sich Nick in das Gespräch und sieht niedermachend zu dem Jungen am Boden.
"Und nur, weil sie mehr Eier als du in der Hose hat, brauchst du nicht neidisch zu sein. Deine Ex hat dich verlassen, weil du unten nicht rein gefunden hast, soweit ich weiß, packt das Layla immer ganz gut." fährt er fort und klopft mir lachend auf die Schulter.
"Geht schonmal vor." flüstere ich meiner Freundin ins Ohr, während ich Nick im Auge behalte.
"Wo willst du denn hin? Wir haben hier Unterricht." hält mich Kylie auf, was ich aber ignoriere und Nick schnellem Schrittes folge.
Als ich ihn dann fast aufgehalten habe, biegt er ab.
Oh bitte nicht...
'Du bist Lesbe, du darfst das.'
Nagut.
Ohne weiter zu zögern öffne ich die Tür und werde von dem Wundervollen Schultoilettengeruch empfangen.
Kurz sieht Nick von dem Pissoir auf, sieht wieder nach unten, bis er anscheinend realisiert hat, dass hier kein Kerl steht.
Innerhalb von Sekunden dreht er sich von mir weg, um sich zu richten, was mich nur lachen lässt.
"Was denn?" fragt er etwas geschockt und starrt mich unverständlich an, was mich wieder ernst werden lässt und ich etwas auf ihn zugehe.
"Was willst du dafür?" stelle ich eine Gegenfrage, weshalb er mich noch bedepperter ansieht.
"Nichts." antwortet er fest und nimmt langsam wieder etwas Haltung an, da er gekrümmt vor mir stand, weswegen er mich wieder um einen halben Kopf überragt.
"Ach ja?" frage ich kritisch nach, woraufhin er nur nickt und seine Hand auf meine Schulter legt.
"Du kümmerst dich gut um sie. Ich wünschte ehrlich, das hätte ich auch... Aber wahrscheinlich hätte ich über so eine Aussage noch gelacht damals. Du tust einfach das einzig Richtige." bestätigt er, doch ich schlag nur seine Hand von meiner Schulter und deute auf das Waschbecken.
"Wasch deine Hände, bevor du mich anfasst." grinse ich, was ihm auch ein Lächeln auf die Lippen bringt.
"Wäscht du denn deine Hände immer danach?" lacht er und ich weiß genau, was er meint, als er Zeige-und Mittelfinger ausstreckt.
"Ich bitte dich, die kommen kaum zum Einsatz." lache ich mit, drehe mich einfach um und verschwinde.
Vielleicht kann er doch ganz in Ordnung sein...
'Vertraue niemandem blind, Schwesterherz.'
Du kennst mich, würde ich niemals tun.
"Kann ich heute bei dir pennen?" fragt Kylie, weshalb ich mich erstmal fragend zu meiner Freundin drehe, die mit den Worten: "Ich muss heute Heim." einfach nickt.
"Oh Babe, ich werde an dich denken." grinst Kylie und greift sich in den Schritt.
"Hoffe ich doch." antwortet sie lächelnd, doch ihre Augen... fuck...
"Ich liebe nur dich." hauche ich gegen ihre Lippen, worauf sie mir einen Kuss haucht und in das Auto ihrer Mutter einsteigt, die uns freudig winkt.
Wir sollten darüber nicht mehr so viele Witze machen.
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Psycho and Cutie-After closed doors
Teen FictionTeil 1: Psycho and Cutie/gxg (abgeschlossen) Teil 2: Psycho and Cutie-After closed doors Den ersten Teil zu lesen, ist empfehlenswert, weil ihr sonst bei Personen, Insidern etc. nicht durchblicken könnt. Nach einem Jahr Aufenthalt in der Psychiatrie...