Kapitel 31: Paris von oben

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Ich war hier länger nicht mehr... Vielleicht treffe ich ja alte Bekannte...

„La Tour Eiffel." flüstere ich meine Freundin ins Ohr, als wir frontal auf das Kunstwerk der Architektur zulaufen.
„Ich kann kein französisch." nörgelt sie rum, weshalb ich leise lache.
„Kann ich nicht, nur so einzelne Worte." grinse ich und lege meinen Arm um ihre Schulter, was in dieser Stadt hier aber nicht beachtet wird.
Hier heißt Liebe Liebe. Egal was geliebt wird, es ist Liebe. Aber die Frau, die den Eiffelturm mit der chinesischen Mauer betrogen hat, ist echt scheiße. Der Eiffelturm hat wenigstens Stil, die Mauer ist eine... Mauer...
‚Jetzt drehst du durch.'
Nein, einfache Fakten.
„Schließt mich nicht aus euren Diskussionen aus!" meckert meine Freundin, weshalb ich lache.
„Jonathan sagt, ich drehe durch. Dabei denke ich nur drüber nach, dass ich eher den Eiffelturm als die chinesische Mauer heiraten würde..." schmunzle ich, wodurch mich meine Freundin kichernd mustert.
„Ja, verständlich." kichert sie, sieht sich jedoch begeistert um und lächelt jeden vorbeilaufenden an, der dies jedes mal erwidert.

„Wir gehen da drüben rein, hier ist es zu voll." sage ich zu meiner Freundin und drücke sie leicht nach links, um sie in die richtige Richtung zu lotsen.
„Hast du wohl Angst?" neckt sie mich, woraufhin ich nicke.
„Ich hasse Menschen, die stinken." lache ich und küsse sie sanft auf die Wange, was sie mit einem Seufzen beantwortet.
„Est le Layla Adams?" erklingt es plötzlich hinter mir, weshalb ich meinen Schritt etwas schneller werden lasse.
‚Ist das Layla Adams... Oh Kleines, da kommt die Paparazzi.'
Ist mir durchaus bewusst.
„Man kann keinen Urlaub machen." sage ich genervt, als ich mich beim Eingang gegen den Zaun stütze.
„Du musst es positiv sehen... Die machen uns bessere Urlaubsfotos als jeder Fotograf." lächelt sie, was mich etwas von meiner schlechten Laune befreit.
„Du bist schon ein heftiger Optimist." grinse ich und ziehe sie zu mir, da sie etwas entfernt im Gang stand.
Ein Blitzlicht erscheint hinter uns, weswegen ich meine Augen verrolle und mich nach hinten drehe, wo eine minimale Crew steht.
Das sind die, die nicht auffallen sollen, damit es einzigartige Zeitungsbeiträge gibt.
„Komm, es geht weiter." flüstere ich meiner Freundin zu, die sich sofort in Bewegung setzt und wir auch direkt  durch die Kontrolle kommen.

„Ich hoffe du hast keine Höhenangst Prinzessin." schnurre ich in ihr Ohr, nehme kurz darauf ihre Hand und ziehe sie zu den Aufzügen, an denen eine relativ kurze Reihe steht.
„Ich hoffe deine kleinen Mitbringsel haben keine." sagt sie plötzlich und nickt hinter mich, wo ich sofort hinsehe und direkt in eine Kamera sehe.
„Ohne Scheiß, in Paris sind die schlimmer als überall sonst, tut mir leid Prinzessin." hauche ich, laufe mit ihr wieder aus der Reihe raus und laufe einen kleinen Extragang lang, wo mich ein Angestellter gleich kritisch mustert.
Knapp zeige ich ihm meinen Ausweis, was ihn nicken lässt und er uns vor alle anderen Leute schleust, weshalb die anderen genervt aufstöhnen.
Tut mir leid Leute... ich mach das auch ungern, aber ich hab kein Bock, dass meine Eltern hiervon mitbekommen.
„VIP." kichert meine Freundin vor mir, als ich mich ans Geländer des Aufzuges lehne und sie zwischen meinen Beinen zu mir blickend steht.

„Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie sehr ich dich liebe." flüstert sie mit diesem Funkeln in den Augen, ohne irgendeinen Gesichtsmuskel zu verziehen
„Was soll ich sagen? Ich liebe dich mehr, als das Universum groß ist... und das ist unendlich..." hauche ich am Ende, küsse sie kurz und sehe mich kurz um, als mir jemand verdächtig bekannt vorkommt, der mit einem anderen Mann an der Hand in einer anderen Ecke steht.
„Zufälle gibts. Vielleicht haben wir ja auch den gleichen Plan." schmunzle ich, worauf meine Freundin aufmerksam wird und dann mit großen Augen zu mir sieht.
„Wirklich?" fragt sie, was mich nur mit dem Kopf schütteln lässt.
„Nein Prinzessin... Du bist heute 16 geworden, eine Verlobung ist dann doch etwas heftig." lächle ich, während ich ihr eine Strähne hinters Ohr streiche.
Gerade sehe ich wieder zu dem Paar, als das Augenpaar des jungen Mannes auf meine trifft, woraufhin er freudig lächelt und mit seinem Freund auf uns zukommt.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt