Kapitel 49: Raus!

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‚Du bist die Einzige, die mehr als alles über mich weiß...'

„Warum existieren hier so viele schöne Menschen?" fragt Kyra schwärmend, als sie sich mal wieder umdreht, um einem Typen hinterher zu sehen.
„Und ihr beschränkt euch auf eine Person... Ihr seid doch krank..." flüstert sie, als sie uns zwei Paare hinter ihr her laufen sieht.
„So hat Kylie auch mal gedacht." grinse ich und sehe zu der Blondine, die nur desinteressiert brummt und sich an meinen Bruder lehnt.
Ihr zwei hattet die Nacht anscheinend nicht genug Schlaf.
Mein Blick schnellt zu Kyra, die nachdenklich zu den beiden sieht.
Das kann nicht gut ausgehen.
„Zoe!" brüllt das Mädchen neben mir plötzlich, weshalb ich schnell nach vorn sehe und den Hund erblicke, wie sie meinen ins Wasser geschubst hat.
„Alles gut, er muss es eh lernen." beruhige ich sie und laufe schnell auf den riesigen See zu.
„Komm her." sage ich zu meinem Welpen, der total überfordert in meine Richtung paddelt, bis er am Ufer ankommt und sich großzügig neben mir schüttelt, was er mit einem Lecken durch mein ganzes Gesicht versucht zu entschuldigen.
„Schon klar..." lächle ich und streichle den großen Welpen über den Rücken.

„Ich geh duschen, das war mir alles zu viel." meint Kyra total erschöpft, als wir zur Haustür herein kommen und verschwindet auch schon ohne weiteres.
„Dramaqueen." motzt ihr Zwillingsschwester und lässt sich auf die Couch fallen, wo ich sie kurz ansehe.
Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Sache... Irgendwas passiert doch...
„Mach sie doch nicht so runter. Wir kennen sie nicht mal." versucht mein Bruder auf sie einzureden und setzt sich neben sie, doch sie blickt ihn nur mit wütenden Augen an und rutscht von ihm weg.
„Kylie..." flüstert er ruhig und sieht das Mädchen an, die seinen Blick nur erwidert.
„Ich schein dich ja zu nerven." antwortet sie nur, doch mein Bruder grinst sie frech an, was anscheinend ihre Alarmglocken läuten lässt.
„Manuel..." sagt sie noch, bevor mein Bruder sich auf sie stürzt und sie komplett durch kitzelt.
„Du tötest sie!" kreischt meine Freundin laut und schleudert sich auf meinen Bruder, der schmerzerfüllt aufstöhnt.
„Evelyn!" sagt er laut und hält sich die Rippen.
„Was hast du denn für Zerstörer-Ellenbogen?!" fährt er fort und reibt sich die schmerzende Stelle.
„Ich dachte wegen deinem Geheule, dass ich dir in die Eier gelatscht habe. Heul nicht rum du Mädchen." ärgert sie ihn und rubbelt durch seine Haare.
„Prinzessin? Können wir kurz hoch?" lächle ich und halte Evelyn meine Hand hin, die sie sofort annimmt und mir folgt.

„Wo sind denn die Handtücher?!" kreischt es nach 20 Minuten aus dem Badezimmer, weshalb das Gespräch zwischen mir und meiner Freundin verstummt.
Gerade wollte sie aufstehen, als wir schwere Schritte durch den Flur laufen hören, die uns verwirrt zueinander sehen lassen.
„Kylie lässt Manu ihrer Schwester helfen?" fragt Evelyn deutlich ironisch und will aufstehen, als schon ein lauten schreien durch das Haus schallt.
Ohne weiteres springen wir auf und stürmen aus dem Gästezimmer, als wir Kylie total aufgelöst ins Bad starren sehen.
„Was..." unterbreche ich mich selbst und sehe, wie mein Bruder schockiert zu uns sieht, während Kyra ohne alles vor ihm steht und ihm unter dem Shirt herumfummelt.
„Raus..." haucht Kylie, als ihr Blick kalt auf die beiden trifft.
„Kylie... es..." fängt Manuel an, doch sie sieht ihn mit tödlichem Blick an.
„BIST DU SCHWERHÖRIG ODER WAS?! RAUS AUS MEINEM HAUS DU SCHEIß HUND!" schreit sie, wobei sie sich deutlich die Tränen unterdrückt.
„Jetzt schon?" jammert Kyra, was Kylie komplett durchdrehen lässt.
„Wenn ihr zwei nicht in fünf Minuten hier raus seid, garantiere ich für nichts. Das wars. Quatsch mich nie wieder an, Manuel Adams." sagt sie kalt und verschwindet in ihr Zimmer.

Überfordert steht Manu dort und sieht an Kyra herunter, die noch immer nicht die Hände von ihm lässt.
Ohne Emotionen läuft er an uns vorbei und rennt die Treppe runter, weswegen nur noch wir drei übrig bleiben.
„Schade..." flüstert sie und zieht sich wieder ihr Handtuch über den Körper.
Wutentbrannt laufe ich auf sie zu, packe sie am Arm und drücke sie gegen die nächst beste Wand.
„Du dreckiges Miststück." knurre ich, was sie unbefristet zu mir sehen lässt.
„Ich habe gerade geduscht, dreckig kann ich schonmal nicht sein." erwidert sie nur, weshalb ich ihr Handgelenk stärker drücke, dass sie förmlich anfängt zu winseln.
„War das dein Ziel du kleine Schlampe? So weit wolltest du es treiben? Damit hast du dir nicht nur einen Feind gemacht." fahre ich fort, während ihr nur Tränen über die Wange laufen.
„Du tust mir weh." haucht sie, wodurch ich sie los lasse.
„Komm nie wieder hier her." sage ich, doch sie setzt wieder ihr triumphierendes lächeln auf.
„Mein Bus ist erst in zwei Wochen gebucht."
„Nimm das und mach dich ab. Oder du bereust es." meine ich nur und werfe ihr 100 Euro in Zehnern ins Gesicht.
„Hört sich nach einem Deal an." lächelt sie und spaziert aus dem Bad ins Gästezimmer.
Laut schnaufe ich aus und will ihr nach, doch Evelyn hält mich an der Schulter zurück.
„Ich will dich nicht wegen Mordes im Knast besuchen Layla." bittet sie, was mich etwas beruhigt.

Stumm beobachte ich das Mädchen noch, wie sie mit allen Sachen aus der Haustür verschwindet und laut die Tür hinter sich zufallen lässt.
Schnell laufe ich nach oben und klopfe bei Kylie an, die man nur noch schniefen hören kann.
„Geh lieber allein rein..." haucht meine Freundin.
Knapp nicke ich und trete in das Zimmer ein, wo ich Kylie auf ihrem Bett vorfinde.
„Hey..." hauche ich und streiche über ihre Schulter, weshalb sie zu mir sieht.
„Es ist bestimmt nicht so schlimm wie es aussah..." versuche ich sie zu beruhigen, was sie nur sauer zu mir sehen lässt.
„Raus hier Layla. Ich will dich nicht sehen, was hätte ich erwarten können? Dass du dazu stehst, dass dein Bruder ein elendig notgeiler Spast ist? Was meinst du, wie oft hatte er eine andere im Bett? Geh einfach, ich will dich genauso wenig sehen wie ihn, wenn du mir auf diese Tour kommst." faucht sie mich an, was ich einfach an mich nehme und wieder aus dem Zimmer verschwinde.
„Wir sollten gehen." sage ich nur noch, als ich Evelyn sehe.
„Ich schlaf bei dir, okay?" frage ich, worauf sie sofort nickt.
„Zoe, Arko. Kommt." sage ich zu den Hunden, die kaputt im Wohnzimmer auf dem Teppich liegen.
„Sie hatte sogar ihre Schlange eingesperrt..." hauche ich meiner Freundin zu, die scharf Luft einzieht.
„Das wird eine schwere Zeit..." meint sie, woraufhin ich nur nicke.

„Meinst du, dass Manu mitgemacht hat?" fragt Evelyn und legt sich neben mich in ihr Bett.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Du weißt, dass er vor Kylie auch nicht der Treuste war... Ich kann sie jedenfalls verstehen..." hauche ich und nehme sie in den Arm.
„Kyra war nicht mal einen Tag richtig da." flüstert sie und streicht mir eine Strähne hinters Ohr.
„Sie hätte gar nicht kommen dürfen..." antworte ich und gebe der Braunhaarigen einen Kuss auf die Stirn.
Ich habe es gespürt...

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt