Kapitel 19: Bis zum Ende

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ENDLICH haben sie es auch mal geschafft.
„Lass die beiden jetzt mal allein..." hauche ich meiner Freundin von hinten in ihr Ohr, als sie Kylie und Manu ins Wohnzimmer hinterher laufen möchte.
„Das interessiert mich aber..." schmollt sie mit der Unterlippe vorgeschoben, doch ich schüttle sanft den Kopf und ziehe sie die Treppen hoch in mein Zimmer und schließe hinter uns ab.
„Weißt du, wie sehr Jack dich immer genervt hat, als er jedes Mal in unser Zimmer gestiefelt kam, als wir frisch zusammen waren. Die brauchen gerade etwas Zweisamkeit." erkläre ich ihr die Situation lächelnd und lege meine Arme um ihre Hüfte, während sie ihre Hände in meinem Nacken miteinander verschränkt.
„Ja." antwortet sie geschlagen, während ihre so dunklen Augen tief in meine Blicken.
Diese Farbe... Diese Ausstrahlung...
„An was denkst du?" fragt sie leise nach, was mich nur grinsen lässt.
„An diesen fetten Pickel mitten auf deiner Stirn." necke ich sie, doch sie sieht mich nur absolut geschockt an, löst sich aus meinem Griff und sprintet ins Badezimmer, wo ich entspannt nachlaufe.

„Wo denn?" fragt sie verwirrt nach, weshalb ich sie von hinten umarme und meinen Kopf auf ihren lege.
„Da ist keiner Prinzessin, wollte dich nur mal ein bisschen ärgern. Wenn du unsicher wirst, bist du immer so unfassbar niedlich... Da erinnerst du mich immer ein bisschen an Klopfer aus Bambi. Und glaub mir. Mein Hasen-Ich würde diesen Hasen heiraten." lache ich liebevoll und fahre durch ihre seidig weichen Haare, doch sie sieht mich nur beleidigt an und will sich wieder aus meinem Griff lösen, wodurch ich sie ein wenig fester in meinem Arm halte.
„Du bist das schönste, liebevollste und süßeste Mädchen, was ich jemals gesehen habe. Du bist so perfekt. Jeder Mensch hat Fehler, aber bei dir finde ich keine... Ich liebe dich Süße, deshalb muss ich dich auch mal necken, nicht, dass du mir vor Einbildung noch abhebst..." hauche ich ihr sanft ins Ohr, was ihre Gesichtszüge wieder etwas entspannen lässt und ihre Augen wieder etwas Unsicherheit ausstrahlen lässt.
So selbstbewusst und trotzdem nicht mit Komplimenten umgehen können...
„Ich liebe dich auch." ist das Einzige, was ihre Lippen überkommt, bevor sie sich zu mir dreht und mit einem Ruck nach oben springt, um ihre Beine um meine Hüfte zu klammern.

Lächelnd drücke ich immer und immer wieder meine Lippen auf ihre, während ich sie zu meiner Couch trage und sie auf dieser platziere, damit ich mich über sie lehnen kann.
„Warte mal..." flüstert sie plötzlich, weshalb ich meine Augen öffne und mich etwas verwirrt von ihr runter bewege und ihre Bewegungen auf jeden Millimeter verfolge.
Elegant steht sie von der Couch auf und läuft quer durch das Zimmer, als ob sie sich auf dem roten Teppich befinden würde, um die Heizung runter zudrehen und wieder zu mir zu laufen.
„Es ist zwar kalt draußen, aber hier drin ist es einfach nur unfassbar heiß." erklärt sie ihre Handlung, doch mein Blick liegt einfach nur auf ihrem Gang, da er wirklich verdammt elegant ist, bis sie sich auf meinen Schoß setzt und mich fragend ansieht.
„Du solltest dir einen Promi zum heiraten suchen, dein Gang ist göttlich..." grinse ich, was sie nur zum kichern bringt und sich wieder von mir erheben lässt.
„Meinst du den?" fragt sie nach und wackelt provokant mit dem Hintern, wodurch ich nur lautlos lache.
„Naja, den Hüftschwung kannst du dir auch für was anderes aufheben." antworte ich und warte ab, bis sie sich wieder auf meiner Hüfte nieder lässt und mein Gesicht mit ihren Händen umhüllt.
„Ich dachte Scherenstellung ist nicht so geil." flüstert sie mir ins Ohr, um daraufhin meinen Hals nach unten zu meinem Schlüsselbein zu küssen.
„Du denkst nur an eins." schmunzle ich, während ich sie sanft davon abhalte meinen Pullover auszuziehen.

„Weils geil ist." schmollt sie, als ich mich mit ihr auf dem Schoß erhebe und sie vorsichtig auf dem Boden absetze.
„Alexa, spiele Musik zum tanzen."
„Ich öffne die Playlist „Musik zum tanzen" auf Spotify."
„Darf ich sie um einen Tanz bitten?" frage ich vornehm und halte meiner Freundin die Hand hin, die sie nur kichernd annimmt und sich zu mir ziehen lässt.
„Schonmal Lambada getanzt?" grinse ich Evelyn an, als das nächste Lied erklingt.
„Noch nie gehört..." antwortet sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck, was mich wieder zum Grinsen bringt.
„Lambada... ist sehr erotischer Tanz. Für uns. Für die Südländer, ein ganz normaler Tanz, wobei sie sich nichts denken. Denn dort ist es normal, dass jeder locker miteinander umgeht..." fange ich an, drehe sie elegant mit dem Rücken zu mir und drücke sie fest an mich.
„Es gibt keine Tanzschritte... Die Hüften beider Tänzer müssen eng aneinander im Einklang sein und die Beine müssen sich beinahe miteinander verknoten. Eigentlich ist es nur ein wildes Rumgehüpfe, was durch diese Nähe sehr gut aussieht." fahre ich fort, während ich sie passend zu meinen Bewegungen schiebe, bis sie durch die Erklärung selbst anfängt sie zu bewegen.
„Es gibt keinen gerade Takt. Du musst fühlen, wie die Musik sich durch dein Trommelfell arbeitet und dein Gehirn jedes Instrument analysieren will." lockere ich sie etwas auf, als sie mit gleichmäßigen Schritten beginnen will.

„Woher kannst du das?" fragt sie mich mit diesem tiefen Augenkontakt, den ich unterbreche, indem ich sie drehen lasse und wieder in ihre Augen blicke.
„Ich war damals jedes Wochenende auf Partys Süße, irgendwie musste ich das Grauen Zuhause vergessen. Und ein Mädchen hat sich halt dafür interessiert..." erkläre ich es ihr knapp, wodurch ihre Augen etwas Eifersucht hegen.
„Was für ein Mädchen?" fragt sie zwar ruhig, dennoch mit kochenden Augen nach.
„Eine gelegentliche Sache... keine Gefühle." antworte ich schmunzelnd, da ich ihre Eifersucht immer zu niedlich finde.
„Hattest du überhaupt für irgendwas vor mir Gefühle? Oder lügst du mich an?" fragt sie weiter nach, was mich wieder zum Grinsen bringt.
„Für meine Brüder. Die einzigen Menschen, die ich jemals in meinem Herz hatte. Und Ava. Ava war mir verdammt wichtig..." antworte ich ruhig, während wir noch immer eng aneinander unsere Hüften bewegen.
„Also bin ich deine erste große Liebe?" fragt sie ironisch nach, weshalb ich meinen Kopf schüttle.
„Du bist meine letzte große Liebe, ohne dich gibt es mich nicht mehr..." flüstere ich, unterbreche den Tanz und drücke meine Lippen auf ihre, was sie dazu bringt an mir hoch zu springen und ihre Beine um meine Hüfte zu schlingen.
Das will ich bis an mein Lebensende..

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt