Kapitel 74: Homophobia

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Merk dir das ja.

Hastig sprinten wir zu unserem Klassenraum, da es gerade zum Anfang klingelte, als Evelyn sich ihre Sachen wieder zu richtete.
Um es kurz zufassen, sie sieht aus, als ob nie etwas passiert wäre, während mir alle Haare vom Kopf abstehen.
Warum krallst du dich auch immer so in meine Haare?
Außer Atem reiße ich die Tür auf, weshalb sofort alle Blicke auf uns liegen.
„Ihr seid doch nicht nur vom Rennen außer Atem." lacht einer, worauf er einen geschockten Blick von dem älterem Herr bekommt.

„Wovon denn sonst?" fragt er etwas angewidert nach, was alle Alarmglocken in mir schrillen lässt.
„Sieht man doch, der Schock steckt in ihnen, weil sie verschlafen haben! Layla konnte sich nicht mal fertig machen!" rettet uns der Blonde aus der Situation, was mich dankend zu ihm blicken lässt.
„Die zwei Minuten trage ich nicht ein." murmelt der Lehrer und deutet uns, dass wir uns an unsere Tische setzen sollen.
„Homophobie Alarm." nuschelt Samuel grinsend, woraufhin ich ihn genau so dümmlich ansehe.
„Wenigstens ist er nicht rassistisch, wir können unsere Sexualität verstecken, deine Affenabstammung ist nicht zu übersehen." necke ich ihn, was er mit einem gespielt empörten Gesichtsausdruck kommentiert.
„Jeder andere hätte jetzt eine kassiert." lacht er, doch ich mustere ihn nur kritisch.
„Du hast nur schnelle Beine, keine starken Arme." fahre ich fort, was ihn lauthals loslachen lässt.
„Entschuldigung." jauchzt er, als er einen genervten Blick des Lehrers bekommt.

Relativ schnell endet die Stunde, alle rennen sofort aus dem Raum, doch Evelyn und ich werden von dem Lehrer aufgehalten.
„Passen Sie auf, tun und lassen Sie was Sie wollen, aber solche unnatürlichen Vorgänge will ich nicht auf diesem Schulgelände haben. Wenn sich die Jüngeren das abgucken, gibt es bald keine Fortpflanzung mehr." bittet er uns, doch ich sehe ihn einfach freundlich an.
„Ich würde gerne sagen, dass ich auch so einiges will... Aber ich hab alles. Das schönste Mädchen der Welt an meiner Seite, unzählig viel Geld auf den Konten... Nur, weil Sie nicht rund um glücklich mit ihrem Leben sind, brauchen Sie das nicht an uns auszulassen... Und sind wir mal ehrlich, keine Menschheit mehr, würde der Welt nur das Beste sein." antworte ich abweisend, nehme meine Freundin an der Hand und verlasse den Raum.
„Das kann böse Folgen haben..." murmelt das Mädchen an meiner Hand, weshalb ich kurz auflache.
„Glaub mir, wird es nicht." antworte ich beruhigend und streiche ihr sanft über den Arm, weshalb sie sich gegen mich lehnt und wohlig aufseufzt.

„Junge du Scheiß Spinner, du weißt genau, dass der ein Homohassender Wichser ist! Was soll der Scheiß?" brüllt Nick über den ganzen Hof einen seiner Gefolgen an.
„Komm runter, wird Zeit, dass Evie mal eine ausgewischt wird. Die hat doch so viel Scheiß über dich erzählt." lacht dieser nur, während der Rest etwas unschlüssig daneben steht.
„Ich hab sie mal geschlagen du dreckiger Hund. Und ja, ich bereue es. Sie hat nur die Wahrheit gesagt und das weißt du. Noch ein Wort gegen die beiden und du weißt nicht mehr wo oben und unten ist." knurrt er gefährlich, was ich interessiert beobachte.
„Willst mich wohl zu hart ficken oder was? Komm runter." versucht Nicks Gegenüber ihn zu beruhigen, doch ehe man sich versah, liegt der Junge auch schon durch einen Schlag zwischen die Augen auf dem Boden.

„Ey entspann dich." mische ich mich rein und bevor ein nächster Schlag in das Gesicht des Typen landet, ziehe ich Nick mit einem Arm von ihm weg.
„Ja, hör auf die Kampflesbe, sie weiß es besser." lacht der am Boden liegende, worauf ich eine Augenbraue hoch ziehe.
„Ich sehe das jetzt nicht unbedingt als Beleidigung... Ich bin sehr geschmeichelt. Denn immerhin sieht man mir eine Art Männlichkeit an, während man bei euch kurz nachdenken muss, was ihr dar stellen sollt." antworte ich desinteressiert, weshalb sich der Junge aufrappelt und sich vor mich stellt, wobei er mir direkt in die Augen sehen kann.

„Immerhin hab ich Geräte an mir, die dafür von der Natur gedacht sind." knurrt er, was mich auflachen lässt.
„Du meinst deinen kleinen Schwellkörper der unkontrolliert auf und ab hüpft? Ich hab meine ‚Geräte' wenigstens unter Kontrolle und kann beeinflussen, was getan wird." antworte ich kalt, um am Ende meine Zunge zwischen meinen Zeige und Mittelfinger zu schieben.
Auf dem ganzen Hof ist Ruhe eingekehrt, keiner traut sich was zu sagen, außer Evelyn, die lacht sofort bestätigend.
„Nimm das zurück." fordert er.
„Was? Dass Lesben besser ficken als Kerle?" frage ich scheinheilig nach, woraufhin er ausholt, ich jedoch mit einem Schritt nach hinten ausweiche.
„Nur Dumme greifen augenblicklich zu Gewalt." grinse ich und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
„Nick schlägt auch immer gleich zu." lacht er triumphierend, doch ich zucke nur mit den Schultern.
„Hab auch nie gesagt, dass er schlau wäre." kommt es gleichgültig von mir.

„Aber wenn es um dein Mädle geht, da wirst du dumm, oder?" grinst er gefährlich, was mich aufmerksamer werden lässt.
„Ich bin dir vom Kopf her immer überlegen." antworte ich ruhig, beobachte aber jeder seiner Schritte in Richtung von Evelyn.
„Das vielleicht, aber wenn jemand auch nur Evie falsch ansieht, schwindet deine Vernunft in nur wenigen Sekunden. Wie bei deinem Bruder. Als ich Kylie auf den Arsch geschlagen habe, hat er mich fast erwürgt. Die Gewalt für eure Mädchen liegt wohl in eurer Natur." fährt er fort und bleibt bei meiner Freundin stehen, die sofort etwas Abstand nehmen will, er hält sie aber am Handgelenk fest.
„Lass sie da raus." knurre ich jetzt und mache schnelle Schritte auf ihn zu, um seine Hand von meiner Freundin los zu reißen.
„Layla, entspann dich..." flüstert sie sanft und nimmt augenblicklich meine zur Faust geballte Hand in ihre.
„Ja, tut mir leid..." antworte ich ruhig, schließe kurz meine Augen, um durchzuatmen, und öffne sie auch wieder.
„Irgendwann treffen wir dich ohne sie... Wenn dich schon Drohungen gegen sie aus der Fassung bringen, was machen dann echte Taten?" lacht er gefährlich.

Ohne weiter nachzudenken schlage ich mit meiner freien und somit linken Hand an die gleiche Stelle wie Nick, doch diesmal schwillt diese Stelle sofort an.
Er taumelt kurz nach hinten und hält sich an allem möglichen fest, um nicht wieder auf dem Boden zu landen.
„Bist du nicht Rechtshänder?" fragt Nick erstaunt, worauf ich nur knapp nicke und den Jungen mustere, dessen Augen schon fast von der Schwellung überdeckt werden.
„Layla Adams!" dringt es auf einmal von einer tiefen Stimme aus der Masse.
Na super.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt