Das wird eine heiße... warme Nacht.
Langsam werde ich durch ein Geräusch wach, was mich gleich nach unten zur Tür sehen lässt, wo mein Bruder mit verschränkten Armen steht.
"Wie lang wart ihr zwei bitte weg? Und warum sagst du mir nicht bescheid?" fragt er streng nach, doch ich sehe ihn nur mit großen Augen an.
"Schnauze, ich will schlafen." erklingt eine zärtliche Stimme hinter mir, die Manu augenblicklich vereisen lässt.
"Kylie..." kommt es über seine Lippen, was das Mädchen hinter mir plötzlich Kerzengerade im Bett sitzen lässt und zu Manuel starren lässt.
Eine drückende Stille liegt im Raum, auch meine Freundin hat die Augen geöffnet, jedoch bewegt sie sich keinen Zentimeter.
"Das ist ja wohl nicht euer ernst." knurrt Kylie, klettert von meinem Hochbett und sammelt unten ihre Klamotten zusammen.
Wie gebannt sieht mein Bruder zu dem Mädchen, die gerade aus meinem Zimmer flüchtet.
"Bist du behindert? Geh hinterher!" schnauze ich ihn im Flüsterton an, was ihn wieder seine Fassung zurück bringt und er schnell dem jungen Mädchen hinterher läuft."Kylie!" sagt er laut, doch es kommt keine Antwort.
Schnell springe ich aus meinem Bett und sprinte ebenfalls zur Treppe, schnappe mir noch einen Pullover und beobachte das Szenario von oben.
"Warte jetzt!" haucht er außer Atem und packt sie vorsichtig an der Schulter, doch sie schubst ihn erschrocken weg.
"Fass mich nicht an du elendiger Bastard." knurrt sie, während sie sich ihre Klamotten über schmeißt und gerade zu den Schuhen greift.
"Lass es mich erklären.." versucht er es erneut, was Kylie dazu bringt, sich zu ihm zu drehen.
Gefährlich sieht sie den jungen Mann an, schon fast, als ob sie ihn auf der Stelle erdrosseln würde.
"Erklären?" fragt sie gefährlich ruhig nach, weshalb mein Bruder auch einen Schritt nach hinten weicht.
"Das ist jetzt nicht dein verdammter ernst? Ich glaub ich bin im falschen Film..." fährt sie fort und macht einen Schritt näher zu dem Schwarzhaarigen.
"DU VERDAMMTER WICHSER HÄTTEST MEINE SCHWESTER FLACH GELEGT. UND WENN ES NUR DAS WÄRE, ICH WÄRE AUCH NOCH UNMITTELBAR DANEBEN GEWESEN! FICK DICH! FICK DIE GANZEN WEIBER DIE DICH IMMER WOLLTEN, ABER HALT DICH VON MIR FERN!" brüllt sie ihn an, dass sogar ich hier oben zusammenzucke.
"K..." fängt er wieder an, doch Kylie holt zu einer Ohrfeige aus, der er aber instinktiv ausweicht.
"Du bist einfach ein Arschloch, Manuel. Ich weiß echt nicht, wie du mit so einem wunderbaren Mädchen wie Layla verwandt sein kannst." knurrt sie und verschwindet aus dem Haus.
"Ich geh hinterher." meint meine Freundin, als sie fast die Treppe herunter stolpert, doch ich halte sie sanft auf.
"Ich geh. Ich kann mich wehren, wenn sie durchdreht. Ich will dich nicht in Einzelteilen aufsammeln müssen." antworte ich, habe meine Schuhe schon angezogen und renne der Blonden nach."Kylie." sage ich fest, als ich sie an der Schulter zu mir drehe.
Kalt sieht sie in meine Augen, doch ich sehe alles in ihr vor Schmerz und Wut explodieren.
"Lass es raus, du weißt, dass du es vor mir nicht verstecken kannst." spreche ich ihr Mut zu, was ihr tatsächlich sofort Tränen über die Wange laufen lässt.
Ebenfalls kassiere ich die Schelle, die meinen Bruder treffen sollte, bevor sie mich genauso zusammenscheißt wie meinen Bruder: "Du hast das doch geplant! Das alles, du wolltest es nie anders! Du weißt nicht wie du mit uns umgehen sollst! Fuck Layla, dann vergiss mich. Stehe zu deinem Bruder. Das ist doch selbstverständlich! Er hat dir durch die schwersten Zeiten deines Lebens geholfen! Ich nicht! Jetzt verschwinde und lass mich in Frieden!"
Stumm bleibe ich vor ihr stehen, weshalb sie beginnt mir auf mein Schlüsselbein zu boxen, nicht doll, aber immer wieder. Leichte Schläge, die ihre Verzweiflung ausdrücken.
"Geh doch endlich! Ich bin es nicht Wert!" fährt sie fort, bevor sie mir schluchzend gegen die Brust fällt, was mich schützend meine Arme um sie legen lässt.
Ein Glück ist es früh am Morgen, sonst würde ich mich nachher wieder im Fernseher betrachten können.
"Geh bitte, ich will dich nicht von deinem Bruder weg zerren..." schluchzt sie, doch ich halte sie einfach weiter in meinen Armen und fange an mich langsam hin und her zu bewegen, um sie etwas zu beruhigen.
"Ich geh nirgendwo hin. Außer mit zu dir." hauche ich sanft und küsse sie leicht auf den Scheitel.
Hach Mädchen, du lässt dich aber auch auf nichts ein.
"Hattest du eigentlich jemals was mit einer Blonden?" fragt Kylie interessiert nach, als wir uns irgendeinen Assi-Scheiß auf Sat 1 reinziehen.
"Nein, nie.. Keine Ahnung. Turnt mich absolut nicht an." lache ich und spüre eine Hand auf meinem Oberschenkel, weshalb ich zu dem Mädchen sehe.
"Ach wirklich?" fragt sie lächelnd nach, während ihre Augen vor Belustigung funkeln.
"Absolut." antworte ich fest, worauf sie einen Schmollmund zieht.
"Das kannst du mit mir nicht machen! Ich hab seit Wochen keinen Korb bekommen! Akzeptiere mich, wie ich bin!" meckert sie und schleudert mir ein Kissen ins Gesicht, was ich ihr nach mache.
"Ich mach mit dir was ich will, du kleine Hure." grinse ich, doch ihr Blick wirkt tödlich auf mich.
"Wiederhole das." knurrt sie, was mich nur noch mehr anspornt.
Oh ja, jetzt gibt's Stress.
"Hure." gehe ich ihrer Bitte nach, springe aber sofort auf, als sie sich auf mich stürzen will.
"Weißt du, wie viele Kondome ich aus deinem Zimmer geräumt habe?" fahre ich fort, weshalb sie auf mich zu rennt, ich jedoch ausweiche und ihr ein Bein stelle, dass sie mir vor die Füße fällt.
"So hast du bestimmt auch die Typen angeguckt, als sie dir den Mund ausgefüllt haben." stichle ich weiter, was ihren Geduldsfaden reißen lässt und sie kreischend an mich dran springt.
"Nenn mich noch einmal Hure und ich zerfetze dich in tausend Stücke." knurrt sie bedrohlich und bohrt ihre Fingernägel in meinen Hals, was mich zischen lässt.
Scheiß Schwäche.
"Aha." grinst sie plötzlich, um mir leicht am Hals entlang zu kratzen. weshalb ich sie von mir stoße.
"Kylie..." ermahne ich sie, doch sie lacht nur.
"Da wird die gute am Hals also geil... ich glaubs nicht..." lacht sie weiter und läuft auf mich zu.
"Nebenbei werde ich das nur bei Evelyn, mein Hals ist halt empfindlich." erkläre ich, was sie lächeln lässt.
"Warum nennst du sie immer Evelyn? Das hört sich so streng an." fragt sie nach, woraufhin ich mit den Schultern zucke.
"Weil ich diesen Namen von der ersten Sekunde an nicht mehr vergessen konnte." mutmaße ich, weswegen sich das Mädchen mir gegenüber ans Herz fast.
"Romantisch." kichert sie und schubst mich zur Couch.
"Wenn ich niemanden habe, muss du als Heizung nutzen. Du bist genau so warm wie ein Kerl." grinst sie und schmiegt sich an mich, um sich wieder auf den Fernseher zu konzentrieren.
Bin ich ja gewohnt.
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Psycho and Cutie-After closed doors
Teen FictionTeil 1: Psycho and Cutie/gxg (abgeschlossen) Teil 2: Psycho and Cutie-After closed doors Den ersten Teil zu lesen, ist empfehlenswert, weil ihr sonst bei Personen, Insidern etc. nicht durchblicken könnt. Nach einem Jahr Aufenthalt in der Psychiatrie...