Kapitel 23: Unter unsrem Schutz!

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„Viel Spaß damit." lache ich, bevor ich die Mädchen schnell in den Unterricht ziehe.

„Was machst du Prinzessin?" flüstere ich meiner Freundin von hinten ins Ohr, als ich mich über den Stuhl auf ihre Schultern lehne.
„Malen nach Zahlen.." antwortet sie konzentriert und drückt auf die kleinen Kästchen auf ihrem Handy, als ob es um ihr Leben ginge.
„Das ist doch langweilig." hauche ich, sehe einmal prüfend nach ob jemand zu uns sieht, und küsse dann sanft ihren Hals, was sie kichern lässt.
„Nööö!" lacht sie, dreht sich zu mir und küsst mich kurz, nur um sich dann wieder ihrem Handy zu widmen.
„Noch eine Stunde, dann ist Mittagspause. Verdammt nochmal, meine Magensäure frisst gleich meinen Magen auf vor Hunger. Hab seit zwei Stunden nichts mehr gegessen, weil ich meine drei Nutellabrote schon gegessen habe." freut sich Kylie, als sie sich mit einem Ruck auf unseren Tisch schwingt und mich eindringlich mustert.
„Was?" frage ich nach, als sie meinem Gesicht immer näher kommt.
„Ich würde dich so gern mal schminken..." flüstert sie, was meiner Freundin ihren Kopf nach oben schnippen lässt und mich ebenfalls eindringlich mustern lässt.
„Vergesst es Girls." lächle ich, doch innerlich weiß ich schon was heute Nachmittag passieren wird...

„Wo wollen wir uns hinsetzen?" fragt Kylie, die mit einem überfüllten Tablett mitten in der Mensa steht und jeder Schüler mit großen Bogen um sie läuft.
Wer weiß, wen sie hier schon halb umgebracht hat.
„Ist der Tisch nicht leer?" antworte ich uns mustere einen Tisch, bis ich eine Person dort sitzen sehe, die mein komplettes Mitleid weckt.
„Wir setzen uns an den Tisch." meine ich nun fest, laufe zielstrebig auf den Tisch zu und setze mich neben den kleinen Jungen, der sofort die Augen zusammen kneift und seine Gabel auf den Tisch fallen lässt.

„Beruhig dich Specki, wir sind keine Mobber." sagt Kylie sofort, weshalb ich ihr heftig gegen das Schienbein latsche.
Man sieht ihr an, wie sie sich zusammenreißen muss, nichts zu sagen. Doch auch sie erkennt an meinem Blick, dass das hier gerade kein Spaß mehr ist.
„Wie gehts dir?" lächle ich den Jungen an, was ihn sofort zu mir blicken lässt und ein leichtes Grinsen auf seine Lippen legt.
„Ganz gut... Mich hat heute keiner mehr angesprochen..." antwortet er zurückhaltend, starrt jedoch gedankenverloren auf sein Essen.
„Keine Scheu Kleiner, kannst essen." fordere ich ihn vorsichtig auf, doch er sieht noch immer leicht verdattert auf sein Essen.
„Psycho..." flüstert Kylie und widmet sich ihrem Essen, während Evelyn nur mitleidig zu dem Jungen sieht und ich ihre Mutterinstinkte förmlich ergreifen kann.

Nach kurzer Zeit essen dann doch alle am Tisch, sogar Nils lacht leise mit über Kylies bescheuerte Witze und man sieht ihm deutlich an, dass ihm sowas viel zu kurz kommt.
Als ich jedoch eine Hand hinter dem Kopf des Jungens neben mir im Augenwinkel wahrnehme, greife ich sofort nach dieser und brauche mich zum erkennen gar nicht umdrehen.
„Wenn du auch nur versuchst sein Gesicht in die Soße zu tunken, tauche ich deinen Kopf so lange in die Toilette, bis du heulend vor mir zusammenbrichst und um Erbarmen bettelst." knurre ich, schubse die Hand mit einem Ruck weg, weswegen der andere Fünftklässler ins Stolpern gerät.
„Sie kann dich nicht immer beschützen." faucht ein anderer, doch ich lache nur.
„Ihr wisst wer ich bin Kinder, ich habe genug Geld um jeden von euch den besten Geheimdetektiv der Welt auf den Hals zu hetzen. Ich finde heraus was ihr macht, ob ihr wollt oder nicht. Und an eurer Stelle hätte ich nicht so eine große Klappe. Ihr wisst nicht was ihr tut und ihr werdet es bereuen. Spätestens in der Achten, da werdet ihr Kniefälle für Vergebung machen." antworte ich, um kurz darauf einen Schluck von meinem Wasser zu nehmen und es laut auf den Tisch abzustellen.
„Der steht jetzt unter unserem Schutz, habt ihr mit ihm Stress, dann mit uns. Außerdem, drück mal deine hässlichen Pickel auf der Stirn ab, das verdirbt mir ja beinahe meinen Appetit." hängt jetzt auch noch Kylie dran, was die Jüngeren dann geschlagen gehen lässt.

„Ihr müsst das nicht machen..." flüstert der Kleinste am Tisch, doch ich schmunzle nur und stupse ihm leicht in die Seite.
„Das wissen wir, aber wir wollen das machen. Du bist der Einzige mit Zukunft aus deiner kleinen Assi-Klasse." antworte ich ruhig, sehe leicht zu meiner Freundin, die mich glücklich ansieht und lautlos: Danke. mit den Lippen formt.
„Was machst du heute Nachmittag noch so?" fragt nun Evelyn, was den Kleinen Grinsen lässt.
„Lernen, wir schreiben zwei Arbeiten morgen... Aber eigentlich kann ich das schon..." antwortet er verlegen und fährt sich mit den Handflächen durchs Gesicht.
„Was brauchst du, um ein Mädchen nicht zu schwängern?" mischt sich Kylie rein, was uns alle verdutzt zu ihr sehen lässt.
„Ein... Ko...Kond...Kondom?" stottert er, während man an seinem Blick erkennt, dass er im Erdboden versinken möchte.
„Der Junge weiß alles was man im Leben braucht, scheiß auf Arbeiten!" lacht sie und hält ihm ihre Faust hin, gegen die er zögernd schlägt.

„Hast jetzt Schluss oder?" frage ich Nils, als wir vor der Mensa stehen, was ihn nicken lässt.
„Lass dich nicht ärgern Kleiner und überanstrenge dich nicht." lächle ich ihn an, wuschle ihn durch dir Haare, was seine Frisur nicht besser macht und gucke ihm och kurz hinterher, bis er vom Schulgelände verschwunden ist.
„Du wirst so eine gute Mutter! Ist das süß! Ich sterbe gleich an einem Zuckerschock. Das ist so süüüüüüüßßßßß!" schwärmt Evelyn und läuft mir in die Arme, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
„Wenn ich so werde, bringt mich um." meint Kylie, weshalb Evelyn und ich lachen.
„Kurz und schmerzlos oder mit Folter? Ihr seid nämlich schlimmer." lache ich, doch der Blondschopf sieht mich nur geschockt an.
„Niemals..." meint sie, wir nicken aber nur, weshalb sie sich mit großen Augen umdreht und mal wieder verschwindet.
„Jetzt hast du ihr Leben zerstört." flüstert die Kleiner neben mir.
„Na hoffentlich ändert sie jetzt was dran, wir sind nämlich das Vorzeigepärchen meiner Familie, nicht die beiden." lache ich leise, küsse sie nochmal sanft und gemeinsam laufen wir den Gang entlang Kylie hinterher.

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt