Psycho and Cutie-After closed doors

Kapitel 37: Einladung

Es tut mir leid Manu... Aber soviel bin ich mir selbst nicht Wert...

Unproduktiv liegen wir aneinander in meinem Bett und sind jeweils mit dem eigenen Handy beschäftigt, bis mich meine Freundin plötzlich erschrocken mustert.
„Ich muss Nachhause! Ich hab was vergessen!" sagt sie hastig und krabbelt von meinem Bett, woraufhin ich mich aufsetze und sie fragend ansehe.
„Soll ich mit?" frage ich nach, doch sie schüttelt nur knapp den Kopf und lächelt mich sanft an.
„Bin gleich wieder da, muss nur was für dich holen. Danach müssen wir mal kurz zu Kylie." antwortet sie, deutet einen Luftkuss an und verschwindet aus meinem Zimmer.

Kurz lege ich mich nochmal hin und starre an meine Decke.
Ich war noch nie bei Kylie. Sie hat doch ne Schlange... Eine Würgeschlange... Ist sie sehr groß? Diese Tiere sind so unfassbar stark, wenn sie einen erwischen, hilft nichts als sie in zwei zu teilen... An Schmerzen halten die doch so viel mehr aus als ein Mensch... Oder?
Etwas perplex von meinen Gedanken stehe ich nun auf und begebe mich etwas hüpfend nach unten ins Wohnzimmer, wo mein Bruder irgendetwas auf seinem Laptop schreibt, wobei ich ihn auch nicht weiter stören möchte und mich in die Küche begebe.
Als ich mir einen Saft aus dem Kühlschrank hole, dreht sich Manuel zu mir um und starrt mich überrascht an.

„Bist du nicht mit Evie mit?" fragt er nach, worauf ich nur mit dem Kopf schüttle, mir den Saft in ein Glas gieße, den Saft wieder ordentlich zurück stelle und meinen Bruder ansehe.
„Warst du schonmal bei Kylie?" frage ich, während ich mich etwas auf die Küchentheke setze und meinen nachdenklichen Bruder ansehe.
„Ja, klar..." antwortet er, um sich dann wieder zu seiner vorherigen Beschäftigung zu widmen.
Laut atme ich aus, springe von der Theke wieder runter und laufe zur Couch, um mich hinter meinen Bruder zu stellen, der sofort das Gerät zuklappt und seinen Kopf auf die Lehne fallen lässt, um mich ansehen zu können.

„Was machst du da gerade für kranke Scheiße drauf?" grinse ich und streiche durch seine nicht gemachten, inzwischen viel zu langen Haare.
„Nichts." antwortet er grinsend, was mich nicht wirklich überzeugt.
Ich nicke, nehme einen Schluck aus meinem Glas, aber Manu liegt so genau unter meinem Gesicht, weshalb ich ihm das Trinken ins Gesicht spucke.
Erschrocken springt er auf und wischt sich die orangene Soße aus dem Gesicht, bis er mich plötzlich grinsend ansieht.
Shit...
Sofort stelle ich das Glas auf den Boden und renne los, während mir mein Bruder dicht auf den Fersen hinterher ist.
Mindestens zehn Minuten sprinten wir lachend durchs Haus, haben wahrscheinlich schon zwei Stehlampen umgeschmissen, als ich einen minimalen Fehler mache, den mein großer Bruder nutzt um mich am Arm zu packen und mich an sich zu pressen:
„Du unartiges Gör!" lacht er kehlig, umschließt meinen Oberkörper mit einem kräftigen Griff und will mich wegtragen.
Wild strample ich, bis ich ganz aus Versehen zwischen seine Beine trete, was ihn zu Boden gehen lässt.
Triumphierend sehe ich zu ihm runter und verschränke meine Arme, um dann arrogant: „Leg dich nicht mit einer Adams an, Bitch." zu sagen.
„Ich glaub du hast mir ein Ei weggelatscht!" lacht er unter Tränen, was mich auch grinsen lässt.
„Hoffentlich beide, da schütz ich dich vor unerwarteten Überraschungen." grinse ich und will ihm aufhelfen, doch er zieht mich zu Boden und streckt mir nur die Zunge raus.

„Das muss Geschwisterliebe sein." erklingt plötzlich die Stimme meiner Freundin, die angelehnt im Türrahmen steht.
Du bist so heiß Mädchen.
„Ich hab was für euch." lächelt sie und hält uns eine Karte vor die Nase, die ich entgegen nehme und mich auf den Bauch drehe, damit Manu auch mit drauf sehen kann.