Kapitel 7: Am ersten Schultag...

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Na so wird trainieren aber nichts...

~1 Woche später~

"Ich brauch dir die Schule nicht zeigen, wir machen eh alles zusammen. Wir gehen ja auch in die selben Kurse." erwähnt Evelyn sofort, als wir uns im Klassenzimmer hinten rechts in die Ecke setzen.
"Und wenn du krank bist?" frage ich schmunzelnd nach.
"Dann bin ich da Püppchen, wir lassen dich nicht allein." hängt sich Kylie rein, die gerade ihre Sachen auf die Bank vor unserer schmeißt.
"Das ist ja wenigstens etwas Positives." erwidere ich, verstumme aber, als ich den Blondschopf in den Raum laufen sehe.
"Alles gut, er hat nichts weiter mehr gemacht. Er hat uns eigentlich größtenteils ignoriert oder sogar geholfen. Du hast anscheinend Eindruck gemacht." will mich meine Freundin mit ihrer sanften Stimme beruhigen, doch ich starre ihn nicht aus diesem Grund an...
Klar tut er ihr nichts mehr, er ist zwar ein elendiges Arschloch, aber das wäre unmenschlich.

"Was macht die denn schon wieder hier? Lass deine Psychogäste daheim!" keift ein Junge hinter Nick und sieht mich niedermachend an, was ich jedoch mit einem gelassenem Blick kommentiere und mich mit verschränkten Armen an die Lehne fallen lasse.
"Welcher Psychogast? Die ist jetzt in unserer Klasse du Idiot." schnauzt Nick ihn an, verpasst ihm einen Schlag an den Hinterkopf und läuft weiter zu seinem Platz.
"Was hast du mit dem gemacht? Hast du dich nochmal mit ihm getroffen und ihn nochmal Windelweich geprügelt? Das kann doch gar nicht sein!" gibt Kylie begeistert von sich und mustert mich hoffnungsvoll, doch ich winke diese Aussage nur mit einer Handbewegung ab.
"Tu anderen was Gutes und dir wird Gutes widerfahren." hänge ich noch dran, was die beiden verwirrt dreinblicken lässt, zur Antwort kommt es aber nicht mehr, da es zum Unterrichtsbeginn klingelt.

"Guten Morgen Kinder! Darf ich euch die neue Schülerin vorstellen?" lächelt die Lehrerin freundlich und zeigt auf mich, weshalb mich jetzt auch alle anstarren.
"Ich heiße Layla, war aber schonmal hier." stelle ich mich vor, weiß aber nicht, was ich weiter sagen soll.
"Sind deine Eltern wirklich homophob?" fragt plötzlich ein Mädchen laut, wodurch mich einige gespannt ansehen.
"Ja." antworte ich knapp und mustere das Mädchen eingehend.
"Also ich würde mir einen Porno von den Lesben in der Klasse reinziehen!" erwähnt plötzlich ein anderer Kerl, doch die Lehrerin ermahnt ihn sofort.
"Ach wirklich?" fragt Evelyn herausfordernd, weshalb der Junge nickt.
Dies ermutigt meine Freundin anscheinend sich im Reitersitz auf meinen Schoß zu setzen und mir ihre Zunge in den Hals zu schieben.

Überrumpelt erwidere ich, schiebe sie jedoch sanft von mir weg und flüstere ihr ins Ohr: "Die Lehrerin..."
"Die steht da doch drauf." lacht Evelyn, geht wieder von mir runter und mustert die Lehrerin, die nur lächelnd mit dem Kopf schüttelt.
"Ihr könnt froh sein, dass ich noch jung bin. Andere hätten euch rausgeworfen." lacht sie seelenentspannt.
"Ich muss mal auf Toilette!" scherzt einer in der zweiten Reihe, zwinkert mir zu und dreht sich um, da jetzt tatsächlich der Unterricht beginnt.

"Das mit der Toilette war nur ein Spaß, ich bin nicht so dürftig." ertönt die Stimme des Typs hinter mir, während ich mein Zeug in meinen Rucksack packe.
"Ob du es glaubst oder nicht, aber das habe ich gesehen." antworte ich schulterzuckend, nehme meine Freundin an der Hand und laufe aus dem Raum.
"Ganz ruhig, ich wollte keinen Krieg anzetteln! Ich bin Samuel, erfreut dich kennenzulernen." labert er außer Puste los, als er uns eingeholt hat und nun rückwärts vor uns läuft, um uns anzusehen.
"Cool." antworte ich neutral, schlage ihm dann aber leicht gegen die Schulter und lächle ihn an.
"Sorry, es liegt in meiner Natur, abweisend zu sein." entschuldige ich mich locker und sehe zu meiner Freundin, die nur kichernd die Augen verdreht.

"Ich könnte kotzen. Jeden verdammten Tag fressen die sich hier gegenseitig auf und es sieht nicht mal erotisch aus." meldet sich nun auch Kylie wieder zu Wort und deutet auf die ganzen Pärchen, die sich tatsächlich überall die Zunge in den Hals stecken.
"Wenn sie meinen, kann uns doch egal sein." erwidert Evelyn, doch Kylie muss immer das letzte Wort haben.
"Wenn ihr das mal machen würdet, gäbe es wenigstens ein wenig Power unter den ganzen Möchtegernfickern." meint sie nur wieder, woraufhin auch Samuel den Arm hebt und ihr recht gibt.
"Uns hat wahrscheinlich die halbe Welt schon so gesehen. Fernsehen, weißte?" hänge auch ich mich rein, doch Kylie beharrt weiter auf ihrer Aussagen.
"Es nutzt doch alles nichts." gebe ich genervt auf, drehe mich zu meiner Freundin, welche ich dann fragend ansehe, weshalb sie nur mit einem augenverdrehen und leichtem Grinsen nickt.

Sofort ziehe ich sie an der Hüfte zu mir und drücke meine Lippen auf ihre, wodurch Kylie und Samuel nur laut aufjubeln.
Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder und sehen uns noch kurz in die Augen, bis Kylie durch die ganze Schule brüllt: "Dass nennt man küssen! Nicht das, was ihr für Kindergartenscheiß macht."
"Ach und nur weil sie Lesben sind, sind sie besser als wir? Eher anders. Falsch, sie sind falsch." erklingt eine Stimme.
Und das Drama kann beginnen.
"Falsch? Falsch ist, dass du uns ankeifst du Pisser. Rückzug." geht Kylie direkt auf ihn los und winkt ihm abwertend zu.
"Das ist ja wohl das einzig richtige du Großklappe." faucht nun seine Freundin, was Kylie nur auflachen lässt.
"Vinc, Greta... reißt euch zusammen und geht." hängen sich jetzt noch andere rein, doch die beiden bleiben ebenfalls unbeeindruckt weiter an Ort und Stelle.
"Genau, hört ihr Schoßhündchen." hängt Kylie noch dran, was diesen Vinc anscheinend den letzten Schlag gibt und er brüllend mit einer Hand ausholt.
Als ich eingreifen wollte, hat Samuel den Jungen schon am Kragen und drückt ihn an die nächst beste Wand.

"Fass sie nicht an!" knurrt er, doch er lacht nur und schubst ihn ohne Probleme zur Seite.
"Scheiß Neger. Verpiss dich zu deinem Primatenvolk zurück." antwortet er aggressiv und will wieder auf Kylie losgehen.
Um uns herum hat sich eine Masse an Menschen gebildet, keiner will eingreifen...
"Schluss damit! Zum Direktor Vinc!" hängt sich eine Lehrerin rein, doch diese ignoriert er gekonnt und läuft wie ein hungriger Löwe auf die Blonde zu, die immer noch unbeteiligt da steht und ihn herablassend mustert.
"Du gehst mir schon seit langer Zeit mit deiner großen Klappe auf den Sack. Wird Zeit, dass dir mal jemand das Maul stopft." knurrt er und sieht sie tödlich an, weshalb ich schon auf dem Sprung stehe.
"Ich glaub nicht, dass dein Schwanz groß genug dafür ist, Hackfresse." fährt sie schnippisch zurück, wodurch der junge Mann wieder zum Ausholen ansetzt.

Schnell stelle ich mich vor Kylie, weshalb ich die Ohrfeige abbekomme.
Ausversehen lache ich laut auf, da das mehr als peinlich ist...
"Das tut mir schon fast leid..." sage ich wieder kalt und mustere den Jungen vor mir eindringlich, wodurch sein Blick immer mehr Unsicherheit mit sich bringt.
"Ich weiß nicht, was an Liebe falsch ist. Ich weiß nicht, was so anders daran ist, wenn sich das gleiche Geschlecht liebt. Ich weiß anscheinend einiges nicht... Aber eins habe ich inzwischen gelernt. Die einzig falschen Menschen sind die, die so eine Scheiße labern wie du. Was ist dein Problem? Dass ich lieber ne Vagina lecke, als nen Schwanz in mir zu haben? Warum ist Samuel ein Affe, nur weil er nicht so kreidebleich ist wie du? Vielleicht solltest du nicht das Problem an anderen suchen, sondern mal tief in dich gehen. Mal mit Verstand und Herz darüber nachdenken. Jeder Mensch kann seine Einstellung ändern, aber kein Mensch... Keiner, kann bestimmen, für wen sein Herz schlägt. Mit was für einer Farbe der Haut er geboren wird. In welche Familie er kommt. Und ich sehe, dass du verletzt bist. Deine Eltern haben keine Zeit für dich, hatten sie nie. Dein Vater arbeitet rund um die Uhr und deine Mutter steckt in ihrer Alkoholsucht. Das ist aber keine Ausrede, meine Kindheit würde ich niemandem wünschen, obwohl ich mehrere Konten mit Millionen drauf habe. Jetzt bitte ich darum, fahre dich runter, gehe mit der Lehrerin mit und verhindere, dass du einen Schulverweis bekommst." halte ich eine Rede, laufe währenddessen auf den Jungen zu und zeige mit dem Zeigefinger auf die Stelle, wo sich sein Herz dahinter befindet.

Kurz will er seinen Mund öffnen, etwas erwidern, doch er schließt ihn wieder und funkelt mich stark verunsichert an.
Eine starke Ruhe liegt im zweiten Flur der Schule, selbst die Lehrer stehen stumm da und sagen nichts darauf, auch Kylie schweigt, weshalb ich mir dann auf die Schulter klopfen kann.
Einige Minuten bleibt die Stille, bis ein Klatschen durch den Flur hallt. Samuel steht mit einem breiten Lächeln da und nickt mir zustimmend zu, was ich erwidere, nur meine Mundwinkel bleiben neutral an einem Fleck.
Immer mehr Schüler steigen in das Klatschen ein, bis die beiden Kriegsstifter mit einem Lehrer in Richtung des Sekretariats verschwinden.
"Schon mal überlegt das zum Beruf zu machen?" fragt mich eine Lehrerin, während die ganzen Zuschauer sich wieder auf den Weg machen.
"Ne, dafür bin ich nicht gemacht. Das geht nur, wenn es um meine Freunde geht." antworte ich leicht schmunzelnd und sehe zu meiner Freundin und Kylie.
"Ich liebe dich auch." lacht plötzlich Samuel, schmeißt einen Arm um mich und führt mich an der Lehrerin vorbei zu dem Raum, zu dem wir müssen.
Natürlich habe ich schnell noch Evelyn am Handgelenk gepackt, welche dann auch Kylie noch an die Hand genommen hat und wir jetzt wie eine kleine Elefantenherde voranschreiten.

Und das am ersten Schultag...

Psycho and Cutie-After closed doorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt