Donnerstag - 11.10.2018 - 02:01AM

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"-Ich kanns einfach nicht glauben." Genervt atmete er aus und sah kurz weg. "Wieso ist man nur so ein Mensch?"

"Keine Ahnung." Zuckte ich mit meinen Schultern. "Ich meine, sie hat ja recht. Diese Narben sind einfach nur grässlich!"

Aiden erhob sich von meinem Schreibtisch Stuhl und setzte sich zu mir ans Bett. "Hör auf so etwas zu sagen. Du weißt ganz genau, dass sie immer einen Grund suchen wird dich schwach zu machen."

Ich sagte nichts, sah auf meine Hände und ignorierte meine Haarsträhnen, die in mein Gesicht fielen. Plötzlich aber legten sich Aidens Finger unter mein Kinn und er hob meinen Kopf an. "Ich wünschte, ich könnte dir zeigen wie schön du bist aber das kannst nur du zulassen."

"Du kannst es mir zeigen."

Ja, damit hatte er nicht gerechnet, das sah man...

"Wovon sprichst du? Sex?" Er lachte auf. "Du glaubst wirklich, dass Er dir das zeigen könnte, ja?"

"Ich bin mir sicher." Nickte ich.

"Ich mir aber nicht. Du bist dafür nicht bereit. Noch nicht." Er ließ von meinem Kinn ab und seufzte. "May, ich weiß ja selbst nicht einmal was ich hier eigentlich tue oder was das zwischen uns sein soll..."

"Da sind wir schonmal zu zweit." Er lachte leicht und sah kurz weg.

"Weißt du, wenn wir jetzt Sex haben, dann-"

"Was dann? Dann zerstört es alles? Was haben wir denn zu verlieren?" Unterbrach ich ihn nachdenklich, sah ihn an.

"Maybelle, ich will dich ficken, wenn du meins bist. Aber nicht, wenn ich weiß, dass du es noch mit anderen machen könntest!" Das war eine klare Ansage und ich verstand, was er meinte.

"Mit wem denn? Die Typen aus unsere Schule sind alle nur Idioten und der Rest ist uninteressant und langweilig, mehr gibt es nicht für mich."

Es war ruhig zwischen und ich starrte ihn an, während er mich musterte.

"Versteh' mich nicht falsch, ich will dich, mehr als alles andere. Aber wenn schon, dann als feste Beziehung." Er atmete aus. "Für mich bist du nichts Lockeres und auch kein Spielzeug. Ich meine, denk mal darüber nach, May. Eigentlich hasst du mich doch."

Dazu sagte ich nichts, denn er hatte Recht.

"Eigentlich darfst du zu mir keinen Kontakt haben. Und eigentlich, stehen wir beide uns näher als es du es zugeben willst. Wie gesagt, jeder denkt, dass wir uns hassen."
Er hatte sowas von Recht. Und mir war klar, dass das alles nicht so einfach war wie ich es gerne haben wollte. Denn ja, eigentlich mochte ich ihn überhaupt nicht mehr.
Und eigentlich, waren wir beide uns nur näher gekommen, weil ich Lust dazu hatte.

Glaube ich?

"Okay, dann lassen wir das einfach." Legte ich fest und ich sah ihm an, dass er am liebsten etwas anderes gehört hätte, als diese Worte.
Ich denke, er hätte sich gefreut von mir zu hören, dass ich eine Beziehung mit ihm wollte. Oder das ich mir irgendetwas mit ihm vorstellen könnte, das in diese Richtung geht. Das wollte ich aber nicht.
Ich wollte Sex.
Mehr nicht.

Jedenfalls dachte ich das...

Ich wollte meinen Kopf vergessen und einfach nichts mehr spüren als Schmerz oder einen Orgasmus nach dem anderen.

Dennoch merkte ich, dass das ganze nicht so einfach für mich war, wie ich es vorgab. Denn als Aiden näher rückte und meine Stirn küsste, ehe er verschwand, fühlte es sich an, als wäre es ein Abschiedskuss gewesen.
Und das tat weh.
Dementsprechend war ich den restlichen Tag nicht gut gelaunt und schleppte mich nur so durch den Unterricht.
Vor allem vermied ich sämtliche Begegnungen mit ihm.

LITTLE, FAT GIRL. | PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt