Sonntag - 14.10.2018 - 21:01PM

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"Wieso denkst du darüber nach?" Fragte er mich, nachdem wir beschlossen hatten, rauchen zu gehen.

"Weil ich öfter gesehen habe, dass Stace immer noch nicht aufhören kann andere zu Beleidigen oder Auszulachen." Alleine der Fakt zu wissen, dass Stace so etwas immer noch tat... Ich wollte sie umbringen!

"Dann solltest du das tun, was du damals gebraucht hättest." Riet mir Aiden und zog an seiner Zigarette. "Das ist Hilfe. Mehr nicht. Hätte sich damals nur eine einzige Person für dich eingesetzt, dann hätten sie dich niemals gebrochen."

"Aber ich hatte doch dich." Sah ich ihn an.

Er lachte kühl auf und sah in die Ferne."Bis ich gekommen bin, war es schon längst zu spät gewesen, mein Herz."

"Ich will aber nicht, das es für sie zu spät ist!"

"Wenn du ihnen helfen willst, dann setz'  dich für sie ein, verteidige sie, zeig ihnen, dass sie Wertvoll sind und vor allem solltest du dafür sorgen, dass sämtliche Handlanger sich abseilen." Seine Stimme war so ruhig und konzentriert, dass ich mich ernsthaft fragte, wie er sich mit dem Thema so gut auskennen konnte. "Stace ihre Handlanger sind einfach zu knacken, du musst ihnen nur drohen sie fertig zu machen oder ihren Eltern davon zu erzählen."

Ich sagte nichts, eher nickte ich und schnippte die Asche von meiner Zigarette.

"Wieso kennst du dich so gut mit dem Thema aus?"

Stille.

Aiden atmete angespannt ein und aus, ehe er sich eine neue Zigarette anzündete. Dann atmete er lange den Rauch aus und schloss kurz seine Augen. "Als ich ungefähr vierzehn Jahre alt war, wurde ich dafür gemobbt, dass mein Dad eine gut laufende Firma hatte." Erzählte er mir brummend. "Ich habe Jahre lang nichts gesagt, obwohl sie mich sogar bespuckt und meine Sachen kaputt gemacht haben. Es waren die Leute, die man heutzutage Möchtegern nennt und sie hatten sich nun mal mich ausgesucht."

"Du wurdest gemobbt dafür, dass deine Familie wohlhabend war?" Fragte ich verwirrt.

Tausende Fragezeichen schwirrten in meinem Kopf herum.

Aiden lachte auf. "Ja, richtig. Ich war damals brutal schüchtern und unsicher. Ich habe damals noch gestottert und... sagen wir es so, die Pubertät kam sehr spät bei mir. Und irgendwann, da hatte Lucy mitbekommen, was sie jeden Tag mit mir machten." Kurz machte er eine Pause und lachte auf. "Sie hatte dem Obermöchtegern voll eine' verpasst und sämtliche Anhängsel- Informationen aus mir herausgequetscht. Dann ist sie damit zu meinen Eltern gegangen und mein Vater hat nicht lange gefackelt bis es ernsthaft Stress gab. Er nahm mich von der Schule und ich bin auf ein Internat gegangen."

Geschockt sah ich auf meine Hände und schloss meinen Mund wieder.

"Ich weiß also genaustens wie das ist, wenn sie dich auslachen und tyrannisieren. Ab diesem Zeitpunkt, als sie das mit mir gemacht hatten und alles vorbei war, hatte ich mir geschworen niemanden nach seinem Äußeren zu beurteilen. Das hatte mir meine Mutter auch immer vorgehalten und du glaubst gar nicht, wie viele gute Menschen du treffen kannst. Und nur, weil jemand dicker oder dünner ist, mehr Pickel oder was auch immer hat, heißt das nicht, das sie schlechte Menschen sind."
Damit hatte er mehr als nur Recht.
Mir war schon des Öfteren aufgefallen, das er mit seinem Umfeld äußerst gewissenhaft umging.

Vielleicht merkte er mir darauf sogar an, dass ich dezent überfordert damit war?

"Wieso hast du mir das nie erzählt?" Fragte ich Aiden fassungslos. "Mal davon abgesehen, dass du den heftigsten Glow up des Universums hattest...Wieso redest du nicht mit mir darüber?"

Schmunzelnd zündete er meine Zigarette erneut an, denn sie war ausgegangen, weil ich vergessen hatte zu rauchen, vor lauter Fassungslosigkeit.

"Ich habe es nie für wichtig gehalten." Zuckte er mit seinen Schultern. "Und naja... Ich wollte nie, dass Jemand mehr über mich weiß, als ich ihm erzähle."

LITTLE, FAT GIRL. | PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt