Sonntag - 20. Februar 2015 - 14:00 PM

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"Maybelle?"

Verschwitzt nahm ich meine Kopfhöhrer aus meinen Ohren, drehte mich zur Tür. "Ja?"

"Willst du noch etwas essen, bevor dein Vater und ich losfahren?"

"Nein Mum! Ich habe schon gegessen!"
Das war gelogen.

"Was machst du denn überhaupt?"

Genervt verdrehte ich meine Augen. "Ich mache Sport!"

"Na dann lass dich nicht stören."

Erneut Augen verdrehend steckte ich meine Kopfhöhrer wieder in meine Ohren und machte die restliche halbe Stunde weiter ehe ich entspannt duschen ging. Als ich mich abtrocknete und in den Spiegel sah erkannte ich noch ein zwei von Aidens Knutschflecken die langsam verblassten.

Gott sei Dank...

Wieder ein mal bemerkte ich wie sehr er mir fehlte, wie sehr ich aber mich selbst ständig zurückziehen musste, um nicht sofort los zu heulen.
Das Thema ging mir näher als alles andere und ich versuchte es so gut es ging zu meiden.
Ich hatte mir vorgenommen ab zu nehmen, meinen Körper zu verändert genau so wie mein Style, wenn ich dann so weit bin. Seit zwei Wochen zog ich das ganze schon durch, aß so wenig wie möglich, trank nur Wasser und machte Sport. Daran litt leider auch meine Familie und meine Schule, doch meine Eltern hatten mich darauf noch nicht angesprochen...

Wieso wohl!

Sie fanden es gerade gut das ich Sport trieb.

Wie immer...

Ich hatte mich von Aiden distanziert. Von ihm und den Jungs. Er ruft mich pro Tag zwar mindestens sechs Mal an und schrieb mir bis gestern unzählige Nachrichten, doch ich antworte nicht. Auch in der Schule meide ich ihn, verstecke mich, und das war auch gut so. Ich würde nur wieder in Selbstmitleid versinken, würde ich bei ihm sein und ihm meinen Körper antun.

Das wollte ich nicht mehr, ich wollte stark und unabhängig sein.

Lieder klappte das nur nicht wirklich...

Aber naja was soll ich machen.

Etwas frustriert zog ich mich an, kümmerte mich um meine Haare und verabschiedete mich von meinen Eltern die über die Feiertage zu Freunden fahren würden. Morgen hatte ich Schulfrei und den Tag darauf Klassenfahrt.

Nach Frankreich.

Das erste Mal das ich mit auf eine Klassenfahrt wollte...

Ich wurde sonst immer davon ferngehalten und tat alles um nicht mit zu müssen. Sonst waren meine persönlichen Mobber noch viel schlimmer als in der Schule, denn dort konnte ich ihnen nicht entfliehen. Ich hatte sie 24/7 um mich, leider.

Jetzt war es mir egal.
Das Aiden dabei war, obwohl wir keinen Kontakt haben, macht mich sicherer.

Ja, wirklich.

Da heute schönes Wetter gewesen war dachte ich mir, mich noch ein wenig auf die Terrasse zu setzen. Das in kurzer Shorts und Hoodie. So kalt war es heute nicht. Also schleppte ich mich mit Tee und Buch hinaus um etwas zu ruhen.

Ich genoss die Stille und mein Buch wirklich sehr...

"Warum gehst du mir aus dem Weg?"

Heftig zuckte ich zusammen, hielt die Teekanne fest die ich gerade abgestellt hatte und kniff meine Augen, ein und ausatmend, zusammen ehe ich mich umdrehte nachdem ich alles abgelegt hatte. Dann sah ich ihn an.

Ich wollte mich ja eigentlich von ihm distanzieren, doch fehlte er mir trotzdem.
Als ich ihn ansah war, ich leicht angetan von seinem Anblick.
Man sah seine Muskeln durch sein enges Shirt genau und die kurze Shorts die er trug sahen unglaublich gut aus an ihm.

Man...

Irgendwie sah er fertig aus.
Direkt machte ich mir Sorgen.
Entschlossen öffnete ich meinen Mund, schloss ihn wieder als nichts heraus kam und schüttelte mit meinem Kopf.

Mir war klar, das er auftauchen würde aber das ich nicht wusste, was ich sagen sollte, das verwirrte mich.
Er machte mich sogut wie immer sprachlos.

"Bella." Hielt er mein Handgelenk fest als ich wieder hinein gehen wollte. Seine wärme übertrug sich direkt auf mich. Innerlich entspannte ich mich extrem.

"Was?" Brachte ich sehr leise heraus, sah auf seine Hand.

Gott ich liebe diese Hände...

"Warum bist du so distanziert mir gegen über?"

Ohne etwas zu sagen, entzog ich ihm meine Hand und trat wieder in mein Zimmer um etwas zu holen, denke ich. Vielleicht brauchte ich nur Zeit, um mir eine Ausrede aus zu denken.

Ich war aber so schlecht im Lügen!

"Maybelle, bitte! Irgendetwas stimmt doch nicht oder verstehe ich das falsch?" Folgte mir seine Stimme. Hilflos umfasste ich nervös ein paar Socken das ich anziehen wollte und schloss seufzend meine Augen.

"Ist es wegen Stacey? Du weißt das-"

"Nein." Antwortete ich wieder leise. „Ich frage mich nur ständig warum du nicht vor Ekel erstickst."

"Was?!" Entfuhr es ihm fassungslos und laut zu gleich. Ich zuckte nur zusammen. "Spinnst du jetzt, Bella?"

"Was denn?" Drehte ich mich um. "Sieh mich doch an! Und dann dich! Du bist perfekt und dünn und makellos und dann...dann komme ich." Wurde ich leiser. "Das Mädchen neben dir, das hässliche Entlein, die, die nur heult und einfachen Schmerz nicht mal aushalten kann! Das ist doch ekelhaft! Wie die Schöne und das Biest nur umgekehrt." Erst nach der Ansprache bemerket ich meine Tränen und konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Deswegen drehte ich mich wieder um, stützte mich an meinem Schreibtisch ab und entfernte meine Tränen. "Ich bin eine Missgeburt. Mehr nicht. Meine Eltern haben das schon längst verstanden und alle anderen auch, deswegen hassen sie mich alle."

Vorsichtig spürte ich erst eine Hand, dann seine Andere auf meiner Hüfte die mein Becken an ihn zog. Seine Arme legten sich darauf um meinen Bauch, dabei vergrub er mehr oder weniger sein Gesicht in meiner Halsbeuge und küsste sie. "Für mich bist du die schönste Missgeburt auf dieser Welt." Ich antwortete nicht, entfernte wieder meine Tränen. "Hör auf immer an das zu denken was andere denken, oder sehen. Ich sehe dich anders, ich bin mit dir zusammen und ficke dich solange bis du nicht mehr klar denken kannst. Der Rest ist unwichtig. Der Rest existiert nicht mal, Maybelle. Nur wir beide. Nur ich."

Er lies mich wieder los, drehte mich zu sich und nahm eine meiner Hände in seiner, legte sie auf seine Wange und sah mich an. "Wenn du das nicht regelmäßig machen würdest wäre es so viel schlimmer, als die Hölle zu durchqueren." Ruckartig zog er mich ansich, ich keuchte auf. "Und wenn du mich nicht regelmäßig küsst, dann sterbe ich, hörst du? Es ist wie Entzug, mein Kleines."

Sofort küsste ich seine Wange. "Besser?"

"Nein." Murmelte er, hob mich urplötzlich hoch auf meinen Schreibtisch, auf der Gott sei Dank nicht sonderlich viel lag und zog mich so dicht wie möglich ansich, bevor sein Arm wieder um meine Hüfte lag und seine Hand meinen Oberschenkel umfasste.
"Jetzt." Hauchte er, küsste mich, das nicht gerade unsanft. Schmunzelnd legte ich meine Arme um seinen Nacken und erwiderte alles was er mir gab. Auch wenn es mir dadurch nichts leichter machte.

"Bleib bei mir." Murmelte er, zwischen mehreren Küssen. "Du bist schon längst ein Teil meines Herzens geworden, ich will nicht das du Abstand von mir hältst."

Langsam begann ich zu nicken, bis ich immer entschlossener und mutiger wurde.

"Versprochen?"

"Ich verspreche es dir." Küsste ich ihn erneut.

"Ich liebe dich." Flüsterte er in mein Ohr als wir uns umarmten und ich wurde rot, flüsterte, "Ich dich auch.", bevor wir uns wieder küssten.

LITTLE, FAT GIRL. | PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt