Dienstag - 02. Februar 2015 - 16:30 PM

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Aiden


"Also langsam mache ich mir Sorgen. Wo ist sie nur?" Fragte Taylor.

"Und ihr habt sie nicht gesehen?" Fragte John. "Du Aiden?"

"Nein, ich habe sie überall gesucht. Sie war auch nicht in der Cafeteria." Schüttelte ich mit meinem Kopf, während ich auf den Tisch starrte.
Wo war Maybelle nur?
Wir hatten sie schon überall gesucht, selbst in der Schule, aber dort war sie auch nicht.

Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen...

Auch in ihrem Zimmer war ich aber noch nicht mal da war sie nicht auffindbar.

Fuck!

Es klingelte, sofort erhob ich mich. Vielleicht war sie das?!

"Aiden!" Wimmerte Maybelles Mum. "Sag mir bitte das sie bei dir ist!"

Ich seufzte. "Nein, sie ist nicht bei uns."

"Sie hätte schon längst zu Hause sein sollen! In der Schule ist sie auch nicht! Selbst nicht bei dem Grabstein ihrer Schwester!"

Tief atmete ich durch.

Denk nach Aiden...

Wo könnte sie sein?

"Okay, gut Mrs. Clarke? Sie bleiben zu Hause, falls sie kommt und die Jungs bleiben hier bei mir, falls sie auftaucht. Ich fahre los und suche sie."

Nickend tupfte sie ihre Tränen weg. Darauf verschwand sie, ich drehte mich zu den Jungs und erklärte ihnen mein Vorgehen.
Nachdem das erledigt war machte ich mich auf den Weg zu ihrem Lieblingsort. 
Zu diesem Ort ging sie immer, wenn sie Abstand brauchte, oder alleine sein.
Niemand kannte ihn, soweit ich weiß, nur ich.

Ich grübelte dauerhaft, wieso sie überhaupt weg war...

Sicher war etwas passiert!

Andauernd hatte ich schon das Gefühl, das etwas nicht stimmte.
Verdammt ich hätte einfach bei ihr bleiben sollen!
Aber ich dachte sie bräuchte einfach etwas Ruhe, Zeit für sich alleine.
Als ich ankam raste mein Herz, ich machte mir unglaubliche Sorgen. Wenn sie dort nicht sein würde, dann wüsste selbst ich nicht weiter.
Mit schnellen Schritten lief ich auf das alte, verlassene Zoo Gelände zu und suchte sie, nachdem ich über die Absperrung sprang.

Nachdenken...

Welches Gehege war ihr Liebling?

Denk nach Aiden!

Katzen- Nein, Raubkatzen!
Auch wenn dort keine Tiere mehr waren, verbrachte sie dort gerne Zeit. Wir waren schon einmal hier. In den Ferien.
Ich sprintete auf das Gehege zu, sprang über die nächste Absperrung und kletterte hinauf zu der Höhle. Und als ich darauf in ihre blauen Augen sah, die ganz rot waren, und mein Blick auf ihre Wunden und Flecken in ihrem knuffigen Gesicht fiel, baute sich Wut und Erleichterung zugleich in mir auf.

"Aiden..." Hauchte sie, erhob sich und ließ sich von mir in meine Arme ziehen. Sie dachte, ich merkte es nicht, aber ich hörte wie sie aufzischte.

Wer auch immer ihr etwas angetan hatte, wird meine Wut zu spüren bekommen!

"Warum bist du hier?" Nahm ich ihren Kopf in meine Hände. "Wir haben uns Sorgen gemacht, verdammt nochmal!"

"I- ich wollte alleine sein." Stotterte sie leise, dann sah sie mich wieder an. "Wo- wo warst du?"

"Ich musste etwas für Lucy klären. Sie brauchte mich, wegen Mayden."

Ihre Augen blitzten auf. "Wie geht es Mayden?"

Ich zog meine Augenbrauen zusammen als ich das Blut an ihrer Schläfe erkannte. Sofort öffnete ich ihre Jacke und zog ihren  Pulli hoch. "N- nicht-"

Meine dunkle Vorahnung stimmte also

"Wa- Was in Gottes Namen ist das?" Verließen diese Worte meinen Mund, fassungslos. Ich ging auf meine Knie, betrachtete die Blutergüsse, Flecken die sich mir zeigten.

"Nichts..." Hauchte sie kaum hörbar.

Bitte lass das nicht wahr sein...
Ich träume sicher!

Ich musterte die Risse in ihrem Pulli, die Löcher ihrer Hose, die man ihr zugefügt hatte.

"Wer war das, Maybelle?" Strich ich über die Flecken. Augenblicklich zischte sie auf, entfernte meine Hand und trat zurück, ehe sie den Pulli wieder hinunterzog.

"Niemand."

WAS?!

"Du willst mir doch jetzt nicht sagen,das du dir das selber angetan hast, May? Hast du dich mal angesehen? Du siehst aus als hätte man dich zu fünft verprügelt, verdammt nochmal!" Wurde ich lauter zeigte auf ihren Bauch.

"Es ist nichts!" Murmelte sie, sah mich nicht mal an.

Warum lügt sie denn auch noch?

"Bitte was?"

"Es ist nichts!" Rief sie erneut.

"Maybelle!" Entkam es mir laut und sie zuckte zusammen, schluchzte einmal auf. "Wenn du mir jetzt nicht sofort sagst wer das war, werde ich mir jeden Gott verdammten Idioten auf dieser beschissenen Schule vornehmen, selbst wenn es mich Jahre kostet!"

"A- aber-"

"Sieh dich doch an, Maybelle! Du siehst unzumutbare aus-"

"Es ist aber mein Alltag!"

"Das war er aber mal, verstanden?"

Sie sah auf den Boden und ich atmete wütend aus. "Wer war es?"

Sie sah zur Seite, ich zog sie an mich. "Du sagst mir jetzt sofort wer das war, May!"

"N- Nein..." Wimmerte sie und dann platzte alles in mir. Ich packte ihr Handgelenk, riss sie mit mir.

"Gut. Dann fahren wir jetzt zur Polizei."

"Bitte nicht!" Schluchzte sie. "Das macht doch alles nur noch schlimmer!" Ich schwieg. "Aiden bitte!"

Nein.
Niemand tut ihr weh!
Jetzt nicht mehr!
Niemand verletzt mein Baby.

"Daddy! Daddy, bitte das-"

Sofort drehte ich mich um, kam ihr so nahe wie möglich. "Daddy sagt dir jetzt mal etwas, also hör genau zu! Es ist meine Aufgabe dich zu beschützen und dafür zu sorgen, das es dir gut geht, hörst du? Ja, ich ficke dich nicht nur, sondern ich beschütze dich, ich bin für dich da. Ich helfe dir! Es ist meine Aufgabe verstanden!? Das tut ein Mann wenn er seine Freundin so sehr liebt, dass er über Leichen gehen würde, nur damit es ihr gut geht! Verstehst du es jetzt endlich? Ich will dich wirklich, klar? Ich habe dich gesehen und sofort warst du das was ich beschützen wollte, vor dieser unsensiblen Welt."

Mit offenem Mund und verheulten Augen starrte sie mich an. Ich völlig außer Atem starrte zurück und musterte sie.

Ich hoffte sie würde keine Angst vor mir haben...

"Stace, Leila, Ben und Tom." Murmelte sie darauf  leise, sah zu Boden. "Ich habe sie nur korrigiert und deswegen-" Verstummend sah sie mich an, dabei verließ eine Träne ihren Augenwinkel und ich musste mich zusammenreißen nicht aus zu rasten, vor ihr. "Die Anderen haben nur zugesehen. Und- Und hätte ich mich gewehrt dann- Sie hat mir ihren Milchshake über geschüttet und Leila hat meine Haare mit-" Sie verstummte, sah zu Boden. Mir war klar was sie sagen wollte und mein Brustkorb schmerzte. Tatsächlich war ich sprachlos und bekam kaum Luft, so sauer war ich auf dieser Menschen.
Wie kann man sowas nur so einem süßen Mädchen antun?

"Du- Du meintest mal ich sollte mich wehren und das nicht jeder so ist." Das stimmte.
"I- irgendwie habe ich das Gefühl, das jeder so ist."

Ihre Stimme versagte, also nahm ich sie in meine Arme und wusste nicht so ganz was ich tun sollte. Ich handelte einfach aus meinem Herzen heraus und bat ihr so viel Platz in meinen Armen, wie ich konnte.

Mein armes Baby...

Ich schwöre, diese Missgeburten persönlich fertig zu machen.
Sie werden vor Maybelle auf die Knie gehen und um Verzeihung betteln.
Oh, und wie sie es werden!

LITTLE, FAT GIRL. | PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt