Samstag - 08.12.2018 - 10:01AM

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"Vergiss bitte nicht ihn zu fragen, Maybelle!"

"Mache ich, Mum!" Rief ich als ich über die Straße, in Richtung Aidens Heim lief.
Ich hatte zwar nicht vor mein Wochenende auch nur eine Sekunde damit zu verbringen mit ihnen zu reden aber Aiden konnte mich nicht abholen, weil er einen wichtigen Termin hatte.

Trotzdem hatte ich ein merkwürdiges Gefühl in meinem Bauch als ich die Türklingel drückte.
Vorallem, weil Aiden und ich uns kaum gesprochen oder geschrieben hatten.
Wenn, dann schrieb er mir nur, dass er mich liebt.
Also, etwas stimmte nicht, weil er mir meistens auch genaustens sagte, was er am liebsten mit mir machen würde, wenn ich bei ihm wäre.
Dieser Fakt wurde mir vorallem klar, als er auf mein Klingeln nicht reagierte.

"Komm schon..." Klingelte ich nochmals Sturm und wäre fast ausgerastet, weil sich nichts tat. Dann aber fiel mir ein, dass er mir seinen Ersatzschlüssel gegeben hatte, damit ich in die Wohnung könnte, wann auch immer ich wollte. Immerhin wohnte ich hier schon zur Hälfte...
Ich erblickte ihn auf dem Sofa, nachdem ich meine Tasche abgelegt hatte.
Er rauchte, starrte auf den Tisch vor sich und wirkte so gedankenverloren auf mich, dass ich glatt nervös wurde.

"Aiden?" Sprach ich ihn nochmals an, doch er reagierte nicht. Und dann sah ich die vielen Papiere auf dem Glastisch aber setzte mich erstmals zu ihm bevor ich durch sein pechschwarzes Haar fuhr.
"Hallo?" Flüsterte ich in sein Ohr und musterte besorgter dennje seine dunklen Augenringe. "Was ist los?"

Langsam drehte sich sein Kopf zu mir und ich erkannte, dass er geweint haben musste, da seine Augen ganz glasig und rot waren.

"Hey." Murmelte er leise, seine Stimme so schüchtern wie ein junges Rehkiz.

"Hey." Lächelte ich ebenso leise und küsste seine Wange. "Was ist los?" Fragte ich ihn nocheinmal vorsichtig und er schloss kurz seine Augen, ehe er sich etwas hervor lehnte um nach einem der Unterlagen zu greifen, bevor er sie mir reichte. Ich aber sah ihn darauf nur an. "Aiden? Muss ich mir-"

"Die wollen 20.000$ von mir."

"Wer?" Ich sah auf den Zettel aber verstand die Hälfte dieses hochgestochenen Gerede nicht.

"Das Finanzamt. Sie sagen, das ich die Schulden angeblich nie bezahlt hätte." Er wurde wütend und ballte daher seine Hände zu Fäusten.

"Aber-" Stockend lehnte ich mich zurück und fragte mich was ich sagen sollte. "Aber Mr. Winston hat doch die Fehler von seinen Leuten ausgebügelt?"

"Das ist wahr aber...diese ganzen Unterlagen sind plötzlich nicht mehr da." Zischte er wütend und ich schüttelte meinen Kopf sofort.

"Nein, das kann nicht sein!"

Aiden sagte nichts und ich atmete angespannt aus, ehe ich wieder auf den Zettel sah den ich in meiner Hand hielt. "Bis zum Ende des Monats?!"

Langsam nickte Aiden wieder und plötzlich sah ich wie eine einzige Träne über seine Wange lief die auf seine Brust tropfte. "Das wars, ich kann einpacken und Privatinsolvenz anmelden."

"Nein!" Murmelte ich, legte den Zettel weg und setzte mich auf seinen Schoß um ihn in eine feste Umarmung zu ziehen. "Sag' sowas nicht, das lässt sich alles klären."

"Und wie?" Lachte Aiden falsch auf. "Woher soll ich 20.000$ herbekommen?"

Ich sah ihn wieder an und merkte wie sehr er sich versuchte zusammenreißen, weil er offensichtlich nicht weich werden wollte. Jedoch war mir das völlig egal und deswegen strich ich sein noch feuchtes Haar aus seinem Gesicht und musterte ihn. "Es gibt für alles eine Lösung. Du bist schon so weit gekommen, willst du das wirklich aufgeben?"

LITTLE, FAT GIRL. | PAUSEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt