Teil 31

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Avessa

Avessa ging langsam den Weg zurück zum Schloss, tief in Gedanken versunken. Was hatte Remus an ihr 'wahrgenommen', das ihn an sich als Werwolf erinnerte? Er konnte kaum sich selbst an ihr, keine Ahnung, gewittert haben, oder? Sie hatte Professor Lupin... Er ist schon so lange nicht mehr drin Professor, warum kannst du dich da nicht dran gewöhnen? Sie musste schmunzeln, hatte er sie das auch gefragt, weil sie ihn einfach immer wieder so genannt hatte. Das letzte Mal hatte sie ihn kurz nach... Sirius' Tod gesehen. Er war nach Hogwarts gekommen, mit ihr zu reden. Hatte ja sonst keiner für nötig gehalten. Sie erinnerte sich, wie sie sich gefühlt hatte, nachdem der Kampf im Ministerium rausgekommen war. Sie hatte es eben so spät erfahren wie die anderen, die nicht dabei gewesen waren. Weder Harry noch die anderen hatten sie informiert. Kein Wort. Das hatte sie stark verletzt. Wenn sie nur dabei gewesen wäre...! Sie wischte sich verärgert über die Augen, hatte sie diese Gedanken schon sooft durchgespielt. Wäre sie da gewesen, hätte sie etwas tun können, helfen...aber sie war nicht gefragt worden.

Sie sah auf, als sie verschwommene Bewegungen vor sich wahrnahm und erschrak leicht, als sie sah, dass es Professor Slughorn und Lucius waren, die ihr entgegensahen. Na super... Lucius Malfoy. Er war auch im Ministerium gewesen...auf der Seite Bellatrix'...Sirius' Mörderin! Sie straffte sich und tupfte sich so unauffällig wie es eben ging unter den Augen die Tränen weg. Professor Slughorn lächelte sie an und breitete die Arme etwas aus. „Miss Leary! Wie schön, Sie zu sehen. Sie haben mir einen kleinen Schrecken eingejagt, junge Dame, als Sie und Mister Snape nicht wiedergekommen sind. Ich hätte fast Professor Dumbledore informiert. Aber dann kamen die Nachrichten von Mister Snape und Mister Malfoy. Dennoch, meine Liebe, sollten Sie nicht einfach über Nacht fortbleiben." Er hob mahnend seinen Finger und sie überlegte kurz, ihm zu sagen, was sie von seiner chauvinistischen und vor allem falschen Aussage hielt. Doch schlug sie nur kurz die Augen nieder und setzte ein verlegenes Lächeln auf. „Bitte verzeihen Sie, Professor. Mister Malfoy besitzt nur einen so herausragenden Garten, da...habe ich ganz vergessen, Ihnen eine Eule zu schicken. Zumal Severus mir sagte, er habe Sie bereits informiert und Sie seien einverstanden. Nie hätte ich von mir aus diese Entscheidung getroffen."

Sie fing Lucius anerkennendes Lächeln auf, achtete aber weiterhin auf Professor Slughorn, der sie zufrieden ansah. „Natürlich nicht, mein Kind. Sie sind eine sehr anständige junge Dame, das ist mir durchaus bewusst." Er betrachtete sie wohlwollend. „Ich bin sehr neugierig auf die Arbeit von Ihnen und Mister Snape. Oh und wir werden übrigens am Freitagabend vor den Weihnachtsferien eine kleine Feier des Slug-Clubs geben. Mit einigen Ehemaligen. Unser Lucius hier wird ebenfalls dabei sein. Er war zu seiner Zeit eins der begabtesten Mitglieder meines kleinen Clubs. Ich hoffe doch, Sie werden kommen, meine Liebe? Sie dürfen natürlich eine Begleitung mitnehmen, sofern Sie nicht mit jemandem aus dem Club gehen..." Er sah sie fast fragend an und sie brauchte einen Moment, bis ihr auffiel, was er wohl meinte. Sie schüttelte schnell den Kopf. „Nein, Sir...das denke ich nicht. Aber ich werde natürlich gern kommen." Sie hatte nach Lilys Aussage eh damit gerechnet, dass es eine Weihnachtsfeier des Clubs geben würde. Dass nun auch Ehemalige kommen würden war ganz spannend, kannte Professor Slughorn wirklich einige interessante Persönlichkeiten. Er lächelte zufrieden und rieb sich die Hände.

Lucius lächelte und nahm sie bei der Hand. „Wenn ich noch an der Schule wäre, würde ich dich um die Ehre bitten, meine Begleitung zu sein.", sagte er galant und sie errötete leicht, auch wenn sie wusste, dass er es nicht so meinte. Doch Professor Slughorn lachte und hob mahnend den Finger. „Nicht, dass Sie sich da mit ihrem Freund überwerfen, Lucius." Avessa runzelte verwirrt die Stirn und entzog Lucius ihre Hand, der schmunzelte. „Er meint Severus, Avessa." Sie stieß einen kurzen spöttischen Laut aus, räusperte sich dann und wickelte ihren Umhang enger um sich, wurde der Wind langsam schneidend und so ganz ohne Schal und Wintermantel war es empfindlich kalt. „Ich denke, ich werde allein kommen. Und nun...ich habe noch nichts gegessen und würde gern in die Große Halle." Professor Slughorn sah sie mitfühlend an. „Oh, Miss Leary, dazu sind Sie aber zu spät, das Mittag ist schon lange vorbei. Aber in zwei Stunden gibt es schon Abendessen."

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt