Lucius
Er sah, wie die Gryffindor sich umdrehte und konnte nicht fassen, dass sie dachte, so entkommen zu können, da schickte Aaron auch schon den zweiten Fluch hinter ihr her. Diesmal aber bewegte Severus seinen Zauberstab und der Fluch prallte an einem Schild ab, traf eine Vase, die klirrend zu Bruch ging. Die beiden Freunde starrten sich wütend an. „Spinnst du, Sev?", knurrte Aaron und seine Zauberstabhand zitterte. „Wieso hilfst du ihr?" Severus' Wangenmuskel zuckte. „Du hattest versprochen, dich rauszuhalten. Warum musst du dich immer einmischen? Es gibt weit mehr Wege an Gedanken und Erinnerungen zu kommen, als nur den gewaltsamen!"
Aaron schnaubte spöttisch. „Aaaaw...interessierst du dich nun doch für das kleine Schlammblut?" Lucius schnalzte mit der Zunge. „Aaron.", sagte er scharf. „Zum einen ist sie das wohl nicht und zum anderen sagt selbst der Dunkle Lord, dass du zu wenig mit der Manipulation des Geistes arbeitest, auch wenn er deine eher direkten Talente sehr zu schätzen weiß. Severus und er sind sich da ähnlich. Vertrau unserem Freund ein wenig mehr." Dann sah er seufzend auf den Ausgang des Salons. „Und würde nun bitte jemand unseren Gast zurückbringen?", fragte er herablassend und setzte sich in seinen Sessel.
Severus und Aaron funkelten sich kurz noch an, bevor sich Severus abwandte und hinausging. Aaron sah zu Lucius. „Warum unterstützt du das?", fragte er erbost. Der Angesprochene sah zu ihm auf und rief dann einen Hauselfen. „Bring uns Tee. Für vier Personen.", sagte er scharf und der Hauself verneigte sich zitternd, bevor er wieder verschwand. Dann strich sich der Malfoy-Erbe über die Ärmel seines Hemdes und krempelte es leicht auf.
„Weil es so viel erfreulicher ist. Du hast verlernt, wieviel Spaß das Spiel macht, Aaron. Deine Ungeduld lässt dich zu impulsiv handeln. Lass uns Manieren beweisen und reden. Ihr die Vorteile aufzeigen, die unsere Seite ihr bieten kann, denn ich verspreche dir, Aaron, dass der Dunkle Lord eindeutig Interesse an ihr haben wird. Und er wird nicht erfreut sein, wenn wie sie zu sehr beschädigen oder verschrecken, bevor er sich selbst ihretwegen entschieden hat."
Aaron schluckte und nickte, bevor er sich ebenfalls setzte und seinen Zauberstab wegsteckte. Ein lautes Splittern ließ die beiden aufsehen und Lucius seufzte. „Das klang zumindest nach nichts Wertvollem...", raunte er dennoch recht genervt und griff dann nach der Tasse Tee, die der eben erschienene Hauself ihm reichte. Auch Aaron bekam seinen Tee und so nippten die beiden bereits daran, als Severus mit Avessa wieder hineinkam. Sie schwebte neben ihm und schien erneut zu schlafen, während Severus selbst etwas derangiert wirkte. Seine Kleidung war verrutscht und voller kleiner Holzsplitter und seine Schläfe blutete, ebenso sein Handrücken.
Lucius zog eine Augenbraue hoch. „Das sieht schmerzhaft aus.", sagte er, nicht ohne leicht zu grinsen. Severus' Lippen wurden schmal und er sah angesäuert zu seinem Freund, während er die Gryffindor wieder auf die Couch schweben ließ. „Das war es. Aber nun wird nicht mehr viel Energie da zu sein, ihr Schild war ebenfalls weg." Aaron zuckte mit den Schultern. „Das ist doch gut." Severus runzelte die Stirn. „Manchmal glaube ich, deine Ehe tut dir echt nicht gut, Aaron.", sagte er und sein Freund schnaubte.
„Wie bitte?" Lucius verkniff sich das Lachen und sah amüsiert zu Severus, der nun seinerseits mit den Schultern zuckte. „Du denkst nicht mit. Nur weil sie keine Energie mehr hat, wird sie nicht darauf verzichten, sich gegen uns zur Wehr setzen zu wollen, wenn wir sie angreifen sollten. Und wovon werden ihre Zauber dann zehren?" Aaron atmete tief durch. „Schon klar, Sev. Das könnte lebensgefährlich für sie werden und wir wollen auf keinen Fall, dass der kleinen Hexe etwas passiert, bevor der Dunkle Lord es nicht entscheidet..."
Severus sah kurz fragend zu Lucius, der ihm zunickte und setzte sich dann zufrieden an das Tischchen, sich einen Tee zu nehmen. „Ich weiß nicht, wie lange wir Zeit haben, bis ihre...Freunde sie vermissen. So wie es aussah, wollte sie den Tag ohne sie verbringen, aber ob sie sich daran halten, ist ungewiss. Daher würde ich es gern nochmal mit Reden versuchen." Er sah fest zu Aaron, der seine Hand hob. „Schon gut, Severus. Ich bin raus. Ich bleibe stummer Beobachter, bis ihr Hilfe braucht." Er schmunzelte und Severus erwiderte es erleichtert, bevor er sich um seine Verletzungen kümmerte.
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𝒜𝒞 - Alles zu seiner Zeit
Fanfiction𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟒 Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien, der Unantastbaren Achtundzwanzig. Und eine Gryffindor. Das sechste Schuljahr beginnt und Avessa will nur noch weg. Denn der Dunkle Lord ist zurück und ihre Familie...