Kleine Warnung: Wie schon in der Beschreibung der Geschichte angekündigt, wird es in diesem Kapitel zu etwas gewalttätigem und übergriffigen Verhalten kommen. Bitte lest dies nicht, wenn Ihr mit so etwas Probleme habt.
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Avessa
Sie stöhnte leise, als sie sich in das heiße Wasser sinken ließ, das herrlich nach Lavendel und Flieder roch. Gänsehaut kroch ihren Körper entlang und sie erschauderte, bevor sie sich mit geschlossenen Augen zurücklehnte, den Kopf auf einer extra dafür angebrachten Ablage ablegend. Hätte sie gewusst, dass das Vertrauensschülerbad so herrlich war, hätte sie sich mehr angestrengt, ebenfalls Vertrauensschülerin zu werden. Ja, klar...als ob du gegen das Trio infernale angekommen wärst... Sie runzelte die Stirn, mochte sie es nicht, wenn sie derart giftig an ihre Freunde dachte. Sie waren die richtigen...naja, Hermine zumindest. Bei Ron war sie sich nicht so sicher, aber war er auf der anderen Seite ein guter Ausgleich zu Hermines strenger Regelversessenheit. Die beiden ergänzten sich gut, daher... Sie öffnete ihre Augen und seufzte leise. Dass es so schwer zwischen ihnen geworden war, tat weh. Und statt daraus zu lernen, machte sie hier gleich denselben Fehler und verstrickte sich darüber hinaus sogar noch in...ja...in was eigentlich? Was war da zwischen Sirius und ihr?
Avessa gab einen frustrierten Laut von sich und tauchte unter, blieb eine Weile in dem heißen Wasser, bevor sie wieder an die Oberfläche kam und nach Luft rang. Sie rieb sich über das Gesicht und beschloss, ihre Gedanken nicht immer wieder um dasselbe Thema kreisen zu lassen. Viel eher sollte sie sich darauf konzentrieren, ihr Gespräch mit Dumbledore weiterzuführen. Eine Eule hatte sie im Gemeinschaftsraum erwartet mit einer Nachricht von dem Schulleiter, dass er sie erst am nächsten Wochenende würde treffen können. Nächstes Wochenende...Das wäre dann nach der Weihnachtsfeier. Auch gut. Auch Remus hatte eine Eule gehabt, doch hatte er seinen Brief schnell weggesteckt und ihr dann das Passwort genannt. Sie war schnell hierhergekommen, da sie einfach nicht im Mindesten in der Stimmung für ein weiteres Gespräch mit Sirius war. Sirius...sie schloss die Augen und Schmerz verengte ihre Brust, als sie an sein Verhalten am Vortag dachte. Warum nur war er immer so schnell wütend und irrational? Immer waren er und James diejenigen, die Streit mit Severus suchten. Nie andersrum. Er hasste sie, keine Frage, aber er ging nie gegen sie vor.
Ihre Gedanken wanderten zu dem schwarzäugigen jungen Mann mit dem kalten Blick und der arroganten schneidenden Stimme und ein Schauer lief über sie, der sie erröten ließ. Severus war so anders als Sirius. Meist beherrscht und emotionsarm, wenn man von Wut und Hass absah, die er selten gut verbergen konnte. Ebenso wenig wie seine Abscheu. Da würde er in den Jahren wirklich noch dazulernen, konnte man ihm später auch dies nicht mehr ansehen – auch wenn seine Handlungen meist eine sehr eindeutige Sprache sprachen...sprechen würden. Ihr Blick hatte einen versonnenen Ausdruck, als sie an ihren Professor dachte und an die verschiedensten Begegnungen, die sie mit ihm gehabt hatte und sie musste zugeben, dass es ihr fehlte, von ihm unterrichtet zu werden. Auch wenn er dieses Jahr nicht mehr Zaubertränke geben würde, was, wie sie jetzt wusste, schlimmer war, als bisher angenommen, war Slughorn einfach...Slughorn.
Sie schloss die Augen und ließ ihre Gedanken treiben, dachte an die wichtigen Personen in ihrem Leben, die meist Männer waren, unterließ es aber, dies zu analysieren und langsam überkam sie Schläfrigkeit. Draußen war es schon dunkel und Sterne schienen an der verzauberten Decke, was es ihr fast unmöglich machte, sich vom Bad zu trennen, aber als jemand an die Tür klopfte, nachdem er oder sie nicht hereingekommen war, zuckte sie schuldbewusst zusammen. „E-Einen Moment!", rief sie leise und mit klopfenden Herzen, da sie hier eigentlich gar nichts zu suchen hatte. So kletterte sie schnell aus dem Bad und schlang ein Handtuch um sich, als die Tür plötzlich aufging. Sie erstarrte und sah hektisch zu ihrer Kleidung, die auf der anderen Seite des Bades auf einer Bank lag. Sie umschlang sich mit den Armen und erbleichte, als sie sah, wie Avery hereinkam. Welcher Idiot hatte ihn zum Vertrauensschüler gemacht?! Er sah sich stirnrunzelnd um, doch als sein Blick an ihr hängen blieb, breitete sich ein böses Grinsen auf seinen Lippen aus.
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𝒜𝒞 - Alles zu seiner Zeit
Fanfiction𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟒 Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien, der Unantastbaren Achtundzwanzig. Und eine Gryffindor. Das sechste Schuljahr beginnt und Avessa will nur noch weg. Denn der Dunkle Lord ist zurück und ihre Familie...