Kapitel 112

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Remus

Der Orden des Phönix? Remus spürte, wie sich Zuversicht in ihm ausbreitete. Er hatte es gewusst! Es gab einen Plan! Es gab eine Möglichkeit, etwas gegen Du-weißt-schon-wen zu unternehmen! Du meinst gegen Voldemort! Remus' Mundwinkel zuckte. Ja, nein...wahrscheinlich würde er ihn weiterhin ‚Du-weißt-schon-wer' nennen. Aber Dumbledore nennt ihn auch so. Ja. Aber er war eben auch Dumbledore, oder?

Remus' Schmunzeln war nur von kurzer Dauer, begann Dumbledore, die Hand am Gefieder seines Phönix', erneut zu reden. „Wie ich bereits sagte, bin ich in letzter Zeit viel unterwegs gewesen, um den Gerüchten um Voldemort und seine Rekrutierungsabsichten nachzugehen und wie ich Ihnen ebenfalls sagte, sind die Ergebnisse dieser Reisen alarmierend. Daher habe ich alle Zauberer und Hexen darüber in Kenntnis gesetzt, die sich definitiv niemals auf die Seite Voldemorts stellen würden und diese bilden nun den besagten Orden.

Wir haben Auroren und andere Ministeriumsangestellte, wie auch weitere fähige Hexen und Zauberer, auch, wenn ich sagen muss, dass die Anzahl wohl eher überschaubar ist, im Vergleich zu dem, was ER aufzubieten hat, sollte er all die Unterstützung bekommen. Und ich muss leider davon ausgehen, dass er sie bekommen wird. Er scheint, wie gesagt, bei denen, die von uns Zauberern ausgeschlossen werden, die richtigen Fäden zu ziehen. Sie glauben ihm."

Er sah die drei nacheinander an und Remus sah, dass sowohl James, als auch Sirius ihrem Schulleiter ebenso gebannt lauschten, wie er selbst. „Ich nehme an, sie haben von den Verwüstungen in Südengland gehört?" Remus und seine Freunde nickten und Remus riss die Augen auf. „Sie wollen doch nicht sagen, dass es...nun..." Dumbledore sah zu ihm. „...es Voldemorts Anhänger waren? Weil sie bisher nie derart offen aufgetreten sind? Doch, leider muss ich Ihnen sagen, dass die Riesen auf ihrem Weg hierher einiges zerstören. Es fällt dem Ministerium immer schwerer, es zu vertuschen und doch glaubt keiner an eine Verbindung zu Voldemort."

Remus sah die Unzufriedenheit in den eisblauen Augen des Schulleiters brodeln und spürte dieselbe auch in sich. „Wie erklären sie es sich dann? Ich meine...im Tagespropheten stand, es seien Erdbeben gewesen, die keine magische Verbindung hätte!", sagte er empört und Dumbledore lächelte sanft. „So leid es mir tut, Ihnen das mitteilen zu müssen, aber der Tagesprophet..." Sirius schnaubte und Dumbledore unterbrach sich.

„Dass der Tagesprophet nur die Wahrheit schreibt, kannst auch nur du glauben, Remus.", spottete sein Freund und Remus feixte. „Das glaube ich ja gar nicht. Ich dachte nur nicht, dass sie so offen lügen würden.", sagte er ruhig und Dumbledore nickte. „Nun, unglücklicherweise tun sie das. Doch habe ich bald ein erneutes Treffen mit Bartemius Crouch. Er ist der Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung und ein erbitterter Gegner schwarzer Magie. Es ist sehr gut, dass er auf unserer Seite steht, ebenso, wie seine Auroren."

Remus runzelte leicht die Stirn, hatte er das Gefühl, Dumbledore würde nicht ganz die Wahrheit sagen, was diesen Crouch betraf, doch warum? Es war doch wirklich ein großer Vorteil, das Ministerium und gerade diese Abteilung auf der richtigen Seite zu haben. Dumbledore, der seinen Blick offensichtlich richtig gedeutet hatte, lächelte. „Mister Lupin, ich glaube, Miss Leary sagte bereits, dass Sie sehr feine Antennen für Zwischentöne haben. Aber es ist nichts, was Ihnen gerade Sorgen machen sollte."

Sirius schnaubte. „Richtig! Miss Leary.", knurrte er. „Vielleicht sollten wir uns wieder dem gerade wichtigsten Thema zuwenden! Bei allem Respekt, Professor, aber..." Dumbledore nickte nur verständnisvoll. „Ist schon in Ordnung, Mister Black. Sie machen sich Sorgen um ihre Freundin, das ist vollkommen verständlich, jedoch..."

Es knallte und die drei Jungs zuckten heftig zusammen, während der Phönix nur den Kopf wandte und auch Dumbledore als einzige Reaktion ein, wenn Remus es genau sah, erleichtertes Lächeln zeigte. So sicher ihr Schulleiter immer rüberkam, schien er viel zu froh, den kleinen Hauselfen zu sehen, der in seinem Büro aufgetaucht war und den Remus noch nie zuvor gesehen hatte. Aber gut, Hogwarts beherbergte so viele der kleinen Wesen, da konnte er wohl nicht alle kennen.

Der Schulleiter ging in die Hocke und sprach mit dem Elfen, der vollkommen verängstigt, aber fest entschlossen zu sein schien. Remus und seine Freunde warfen sich misstrauische und irritierte Blicke zu, doch so sehr Remus auch die Ohren spitzte, konnte er kein Wort des Gesprächs mitbekommen. Dann trat der Hauself unter den Phönix und berührte die herabhängenden Federn, bevor es erneut knallte und der Elf verschwand.

Dumbledore erhob sich und strahlte dabei eine solche glühende Befriedigung aus, dass Remus überrascht zu seinen Freunden sah. Diese zuckten nur mit den Schultern und die drei blickten ungeduldig zum Schulleiter, der sie anlächelte, auch, wenn er ein wenig in Gedanken schien, als würde er fieberhaft eine Situation neu bewerten müssen. Klar, was bist du, Moony? Hellseher?

„Nun, wie ich bereits sagte, warten wir nur auf den Startschuss. Er...ist ein wenig anders, als ich ihn erwartet hatte, aber...so viel besser...", sagte er, wie zu sich selbst, bevor er tief durchatmete und in die Hände klatschte. „Ich möchte Sie bitten, ein wenig zurückzutreten, da wir den Platz sicher gleich benötigen werden." Er wandte sich an seinen Phönix und strich ihm übers Fell. „Dann mal los, Fawkes." – und der Phönix verschwand in einer Stichflamme.


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