Teil 25

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Severus

Kaum hatte sie den Raum verlassen, verzog Aaron ein wenig das Gesicht. „Du magst sie.", stellte er fest und Lucius grinste. „In der Tat, ja. Sie ist amüsant und hat weit mehr Benehmen, als ich dachte. Was ich ihr eben sagte, meinte ich ehrlich. Sie weiß sich auszudrücken und wusste genau um die Nuancen des Gesprächs, die ich immer ein wenig beleidigender gesetzt habe." Er setzte sich und schlug die Beine übereinander. Er wandte sich an Severus, der immer noch ein wenig an den Gedankenfetzen zu knabbern hatte, die ihm entgegengeschlagen waren, als sie Aaron erblickt hatte. „Ich kann verstehen, was du an ihr findest, Sev."

Dieser nickte langsam, bevor er wirklich verstand, was sein Freund gesagt hatte. „Warte, was? Was ich an ihr finde? Das Einzige, was ich an ihr finde ist ihre Nützlichkeit als mein Testobjekt.", sagte er kalt und seine Freunde schüttelten missbilligend den Kopf. „Du solltest ihre Dienlichkeit in anderen Belangen nicht vollständig ausschließen. Du bist ungebunden, mein Freund.", sagte Aaron und grinste. „Ich bin es nicht und schließe es auch nicht völlig aus." Lucius und er lachten, während Severus spöttisch Luft ausstieß. „Bitte...sie ist eine Hogwartsschülerin. Ich denke, da solltet Ihr vorsichtiger sein. Dumbledore und McGonagall verstehen da keinen Spaß. Zudem habe ich kein Interesse an ihr – nicht in der Hinsicht."

Lucius du Aaron sahen sich an. „Wenn der Dunkle Lord endlich die Herrschaft übernommen hat, wirst du dein Schlammblut schon bekommen, Sev. Auch wenn dir eine Reinblüterin besser zu Gesicht stände." Severus schaute unwillig. „Nenn sie nicht so. Sie ist weit besser, als die anderen. Man kann sie nicht mit dem Abschaum vergleichen, der sonst so aus Muggelfamilien kommt." Aaron grinste. „Wie Avessa, meinst du?" Severus sah zu ihm. „Wie ich dir sagte...ich denke nicht, dass ihre Geschichte stimmt. Ich habe einige sehr widersprüchliche Gedanken aufgefangen, die...mich doch sehr daran zweifeln lassen, dass sie das unschuldige kleine Schlammblut aus Amerika ist."

„Oh, unschuldig ist die Kleine auf jeden Fall...so schön, wie sie immer errötet.", sagte Lucius und er sah auf die Tür des Salons. „Vielleicht sollte ich ihr doch ein paar der besonderen Blumen selbst zeigen." Sein Lächeln wurde dunkler und Severus runzelte die Stirn. Nichts, dass er sich Sorgen um Avessa machte oder Ansprüche stellte, doch irgendwie...es würde sein eigenes Projekt mit ihr gefährden, wenn sich jemand einmischte. „Lass mich erst ein wenig mehr erfahren, dann überlasse ich sie dir gern wofür auch immer.", sagte er und Lucius schmunzelte. „Nun gut...auch wenn du eine Möglichkeit hättest, dich als Retter aufzuspielen. Das schafft Vertrauen." Severus leerte sein Glas und erhob sich. „Da bin ich dir schon um einen Schritt voraus, Lucius. Ich habe sie heute Morgen aus dem See gefischt, als sie unter das Eis zu treiben drohte...ich denke, ich habe ihren Hass gegen mich bereits erschüttert.", sagte er sarkastisch und zog seinen Pullover zurecht. „Ich werde nun ebenfalls in den Garten gehen und sehen, was du da sonst noch hast, was man nutzen könnte."

Lucius schmunzelte ironisch. „Du meinst außer Miss Leary?" Severus sah ihn augenrollend an, grinste dann aber leicht, als auch Aaron lachte. „Die Blume wird eh erst morgen blühen, wenn wir es richtig anstellen, müsst Ihr hierbleiben. Dann haben wir noch ein wenig Zeit, sie besser...kennenzulernen. Ich würde gern testen, wie gut ihre Abwehr ist...", sagte Aaron nachdenklich. „Irgendwas an ihr...irritiert mich." Lucius sah ihn neugierig an und Severus nickte langsam. Faszinierend. Wenn er die Reaktion und die Gedanken Avessas bedachte, die Aaron in ihr ausgelöst hatte, war nun seine Aussage sehr interessant.

Er trat aus dem Salon und schlug den Weg zum Garten ein, nachdenklich und mit schmalen kalten Augen. Sie war ein Rätsel. Eins, das immer verwirrender wurde, je mehr er herausfand. Sie war völlig aufgelöst gewesen, als sie Aaron gesehen hatte und er hatte deutlich mitbekommen, dass sie sich gescholten hatte, mit ihm hergekommen zu sein. Sie habe doch gewusst, dass die beiden seit der Schulzeit befreundet waren, das habe sie immer erzählt... Wem erzählt? Und warum sie? Woher kannte sie Aaron? Und was hatte ihr Vater damit zu tun? Denn das Wort Vater war auch des Öfteren durch ihren Geist gezogen.

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt