Teil 57

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Avessa

Sag nein! Sag nein und lauf! Denn wenn du ja sagst... Sie nickte und spürte, wie er triumphierend seine Arme fester um sie schloss. Großartig... Sie hatte nicht anders gekonnt. Sie konnte sich nicht von ihm fernhalten, das hatte sie immer wieder gemerkt. Er fehlte ihr so und zudem...war der junge Sirius mehr als ein Freund oder...Familie. Seine Lippen fanden ihre und alles in ihr begann zu kribbeln, als er sie zärtlich küsste, die Hände an ihren Wangen. Sacht stellte sie sich auf die Zehenspitzen, hob sich ihm entgegen und seufzte leise in den Kuss hinein, den er sanft enden ließ, bevor er sie ansah. „Dann sollten wir vielleicht reingehen, bevor meine Freundin mir erfriert", sagte er und schmunzelte, als sie errötend den Blick senkte.

Er nahm sie bei der Hand und verschränkte seine Finger mit ihren und sie gingen langsam zum Schloss hinauf. Avessas Herz pochte schnell und ihre Gedanken wirbelten. Sie schluckte. War das richtig? Durfte sie das tun? Nein. Nicht, solange er nicht wusste, wer sie war...oder? „Rede mit mir, Kätzchen", raunte seine Stimme lockend. „Wenn du so viel nachdenkst, geht es meist schlecht für mich aus." Sie sah mit einem schwachen Lächeln zu ihm und hob ihre Schulter. „Ich...weiß nicht, Sirius...es..." Er brummte. „Nimm es nicht zurück, Avessa...", sagte er leise und sie zog weiter die Schultern an. Sein Wangenmuskel zuckte und er sah zum Schloss. „Ich will es nicht zurücknehmen, nur...du...du weißt nicht..." Sie gab einen frustrierten Laut von sich und schlüpfte durch das Portal, das er ihr offen hielt.

„Was weiß ich denn nicht?", fragte er und zog sie an der Hand dicht zu sich. Sie spürte erneut das Kribbeln in ihrem Bauch und sie errötete, fühlte sich fast etwas zerbrechlich neben ihm, was ihr ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit gab. Sie verscheuchte die schwärmenden Gedanken und biss auf ihrer Unterlippe herum. „Du weißt eben nicht alles über mich...", sagte sie dumpf und er zog eine Augenbraue hoch. „Und du denkst, meine Sicht auf dich wäre eine andere, wenn ich es wüsste?" Sie hob die Schulter und fuhr sich mit der Hand über ihr Gesicht. „Es ist so...verwirrend." Er stieg mit ihr die Treppe zum Gryffindorturm hinauf. „Was genau, Kätzchen?" Sie lächelte schwach. „Alles...Ihr...die Zeit...ich...was ich machen soll..." Er grinste anzüglich. „Ich wüsste, was du machen sollst..." Sie boxte ihm auf den Oberarm, grinste aber leicht. „Spinner...", sagte sie leise und er nickte, drückte ihre Hand. „So sagen manche...", stimmte er scherzhaft zu und nannte der Fetten Dame ihr Passwort.

Im Gemeinschaftsraum sahen sie Remus und James an einem Tisch beim Kamin sitzen und Avessa löste sich von Sirius, um sich dicht vor das Feuer zu stellen. Die Jungs lachten, als sie aufstöhnte und sich auf dem Boden niederließ. „So, wie du immer frierst, musst du wirklich den Wärmezauber lernen, Pfötchen", sagte James und sie warf ein Kissen nach ihm, das sie sich eigentlich gerade zum sitzen geangelt hatte. Remus sah von ihr zu Sirius, der es sich auf dem Sessel neben Avessa bequem machte. „Und? Alles geklärt?" Avessa sah zu Sirius, der mit den Schultern zuckte und sie ansah. „Ich weiß nicht, Moony...irgendwie denkt unsere Miss Leary, dass ich nicht informiert genug bin, mit ihr zusammen zu sein."

Avessa errötete und stieß ihm empört gegen das Knie und James lachte. Er und Remus erhoben sich, sich ebenfalls zu ihnen setzend. „Du wirst lernen müssen, dass wir uns alles erzählen, Avessa", sagte James und als sie ihn entsetzt ansah und noch heftiger errötete, musste er laut lachen, schien aber fassungslos. „Red' keinen Mist, Tatze! Ihr habt...", begann er und Avessa schloss die Augen und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. „Bei Salazar...", sagte sie gequält und zog die Beine in einen Schneidersitz, machte sich klein. Sirius, der das Ganze schmunzelnd verfolgt hatte, lachte auf und rutschte dichter zu ihr, eine Hand auf ihre Schulter legend. „Alles gut, Kätzchen...James verarscht dich nur."

Sie machte einen undefinierten Laut und James und Sirius lachten erneut. Remus hatte sich auf der Couch niedergelassen und zurückgelehnt. „Wenn er nicht genug informiert ist...willst du das dann vielleicht nachholen?", fragte er an Avessa gewandt und sie hob verunsichert den Kopf, spürte sie eine gewisse Kälte von ihm ausgehen. Sie sah zu ihm und er seufzte, als er die Unsicherheit in ihrer Miene sah. „Ich meine nur...wir haben noch den ganzen Tag und sind vorhin nicht wirklich durch gewesen mit reden, oder?" Sie erhob sich und setzte sich ebenfalls auf die Couch, ihm erneut einen leicht unsicheren Blick zuwerfend.

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt