Kapitel 80

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Avessa

„Informationsbeschaffung.", knurrte Aaron, den hasserfüllten Blick auf Avessa gelegt, die ihn nur Sekunden später in ihrem Geist verspürte. Sie gab einen erstickten Laut von sich und wollte die Augen schließen, konnte aber den Blick nicht von seinen abwenden. Dann aber grinste sie erneut, auch wenn ihr Gesicht langsam rot wurde vor Luftmangel. Zeitgleich wurde Aaron deutlich wütender. Avessas Augen verschleierten sich und endlich griffen Lucius und Severus ein, packten ihren Freund an jeweils einem Arm, ihn von ihr zu lösen.

Er riss sich los, senkte aber den Zauberstab, selbst heftig atmend. Avessa fiel hart zu Boden und blieb, nach Luft ringend, auf den Knien hocken. Sie hatte das Gefühl, immer noch nicht genug Luft zu bekommen und zitterte am ganzen Leib und doch spürte sie in sich eine hysterische Freude. Aaron hatte versucht, in ihren Geist zu dringen, ihr weh zu tun. Und es nicht geschafft. Sie sah zu den Männern auf und Spott lag in ihren Augen und der etwas krächzenden Stimme. „Warst du schon immer so ein Versager auf dem Gebiet, Carrow?", spuckte sie seinen Namen aus und Verachtung und Hass gesellten sich zu dem Spott.

Aaron wollte auffahren, doch Abraxas Malfoy, der immer noch im Eingang stand, hob eine Hand. „Ruhe, Aaron!", sagte er scharf und ging dann zu Avessa. Er hielt ihr seine Hand hin. „Kommen Sie, meine Liebe. Sie sollten sich kurz setzen. Dobby!", peitschte seine Stimme dann durch den Raum. Avessa zuckte zusammen, ließ sich aber automatisch aufhelfen, auch wenn sie sich dann schnell befreite und nicht setzte. Als der kleine Hauself erschien, verbeugte er sich vor dem Oberhaupt der Familie. „Was kann Dobby für seinen Meister tun?"

Abraxas sah zu dem zitternden Mädchen, welches an Schläfe und Lippe blutete und dessen eine Gesichtshälfte angeschwollen war. Er presste unzufrieden die Lippen aufeinander. „Kümmere dich um Miss Leary. Und bring sie danach wieder her." Als Dobby zu ihr sah, zeichnete sich Schrecken auf seinen Zügen ab. „Oh, Miss!", keuchte er, doch blickte er dann schnell zu seinem Meister und den anderen, bevor er sie bei der Hand nahm und mit ihr disapparierte.

Als sie in der großen Küche ankamen, wankte Avessa leicht und stolperte dann schnell zu der Spüle, in die sie sich übergab. Sie krallte sich an den Rand des Beckens und immer mehr Tränen kamen aus ihren Augen, während sie spürte, wie die Panik sie zu überrollen drohte. Sie schluchzte und presste sich dann die Hand vor den Mund, biss sich auf die Knöchel, als wolle sie sich damit von jeglichem Weinen abhalten. Wie konnte das alles nur passieren? Was hatte sich Severus dabei gedacht? Was er sich gedacht hat?! Er ist ein verfluchter Todesser, Avessa! Was hast du dir dabei gedacht, ihm zu vertrauen? Zu denken, du würdest ihn kennen?!

Kaltes Wasser floss plötzlich über ihre Hände, die sie zitternd verschränkt hatte und sie blinzelte in den Strahl, der aus dem Hahn floss und ihren Puls runterkühlte. Sie schloss die Augen und fing Wasser in ihren hohlen Händen auf, um ihr Gesicht zu nässen. Schmerzerfüllt wimmerte sie auf, als die Eiseskälte ihre geschwollene Wange und die aufgeplatzten Stellen in ihrem Gesicht berührte. Dann spürte sie eine kleine Hand an ihrem Arm. „Lassen Sie Dobby helfen, Miss."

Sie sah zu dem Elfen hinab, der das Elend selbst zu sein schien, der sie dann aber zu einem Stuhl führte. Sie setzte sich erschöpft und ließ sich von ihm kühle Salbe ins Gesicht tupfen. Sie linderte den Schmerz und das Gefühl, dass ihre Wange gleich platzt und nachdem er noch etwas gemurmelt hatte und leise schnippste, war der Schmerz verschwunden. Sie blinzelte überrascht, war das schneller, als es selbst Madam Pomfrey gekonnt hätte, wenn sie sich nicht täuschte. Ihre Finger gingen an ihre Wange und die Schläfe, strichen über ihre Lippen, aber nirgendwo tat es weh und an keiner Stelle konnte sie eine Wunde spüren.

Avessa lächelte den kleinen Elfen dankbar an. „Vielen Dank, Dobby.", sagte sie heiser, während der Elf sich noch um ihren Rücken und ihre zerschrammten Hände kümmerte. „Danke.", sagte sie erneut, als auch dort die Schmerzen schwanden und sie atmete tief durch. Dann sah sie zu dem Elfen, der sie schuldbewusst ansah und an seinen Ohren zog. „Es tut Dobby so leid, Miss! Dobby hat sie auf Befehl des jungen Meisters hergebracht. Dobby wollte nicht, dass Ihnen etwas passiert!"

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt