Kapitel 114

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Sirius

Sie mussten nicht lange warten. Eine heißer Flammenwirbel entstand in der Mitte des Raumes und toste immer ausschweifender, sodass die drei Freunde und Dumbledore noch ein wenig zurückweichen mussten und dann erschien...

„Avessa!" Sirius stürzte vor, noch bevor die Flammen sich ganz aufgelöst hatten, und die Hitze versengte ihn fast, doch war es ihm egal! Er fing den schmalen Körper auf, der zu Boden sackte und ihm wurde übel, als er sah, wie sich sein Hemd rot verfärbte.

„Sie ist verletzt!", rief er und schon knieten Remus und James an seiner Seite, während Dumbledore mit einem Schwung seines Zauberstabes den Kamin entzündete. „Zu Madam Pomfrey, wenn ich bitten darf.", sagte er ruhig, doch konnte Sirius seine Anspannung sehen und hören. Er erhob sich prompt und ging schnellen Schrittes zum Kamin.

Avessa sah zu ihm auf und als er das feine Lächeln sah, das Vertrauen, das in ihren erschöpft wirkenden Augen lag, wurde ihm trotz allem warm ums Herz, das sich zeitgleich anfühlte, als wolle es nun im Nachhinein noch vor Sorge zerspringen. Seine Brust zog sich zusammen und er presste sie fest an sich, seine Lippen auf ihre Stirn drückend, als sie im Wirbel des Kamins verschwanden.

Es gab so viel, was er ihr sagen und sie fragen wollte, doch dirigierte Madam Pomfrey ihn sofort zu einem der Betten und bedeutet ihm, Avessa dort abzulegen. „Mince, alors! Was ist ihr nur passiert?", entkam es ihr schockiert, als sie das ganze Blut sah und schon war ihr Zauberstab an der Kleidung des Mädchens entlanggefahren, die zu den Seiten fiel.

Sirius zuckte zurück, als er die klaffenden Wunden sah, die sich über ihre Brust und Arme zogen. Sie waren wie Hiebe einer Peitsche, nur, dass sie viel tiefer waren. Was hatten sie mit ihr getan? Doch konnte er sie nicht fragen, da Madam Pomfrey sie bereits in einen magischen Schlaf versetzt hatte. Nun begann die Heilerin einen Singsang und führte den Zauberstab über den Körper seiner Freundin, die so klein und schwach, so verflucht verletzlich wirkte! Und er fühlte sich so verflucht hilflos.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als die großen Flügel des Krankensaals aufschwangen und Dumbledore mit James und Remus im Schlepptau den Raum betrat. „Wie geht es ihr, Poppy?", fragte der Schulleiter, doch sah sie nicht zu ihm. Nur kurz unterbrach sie den Singsang. „Blutbildender Trank!", peitschte ihre Stimme durch den Raum und Remus musste sich ducken, als die Phiole knapp an seinem Kopf vorbei zur Heilerin schwirrte.

„Und ihr drei RAUS!", befahl sie den jungen Männern, woraufhin Sirius schnaubte. „Sicher nicht! Ich bleibe bei ihr!", knurrte er rau und stellte sich dicht an ihr Bett. Madam Pomfrey, die Avessa den Trank einflößte, sah kurz zu ihm auf und der strenge Blick wurde ein wenig sanfter. „Sie können Ihrer Freundin gerade nischt 'elfen, Monsieur Black.", sagte sie und versuchte erneut, die Wunden zu schließen, die sich ihren heilerischen Fähigkeiten zu verweigern schienen.

Sirius Miene wurde hart und ein lodernder Hass bildete sich in seinem Magen und schoss von dort heiß durch seinen Körper. Sie hatte bereits so eine Wunde gehabt. Schniefelus hatte ihr bereits eine solche Wunde beigebracht und er würde James' Besen fressen, wenn die widerliche Schlange nicht auch jetzt dahinterstecken würde!

Ihm wurde übel und ihn ihm brannte der Wunsch, es dem Slytherin heimzuzahlen. Ihm all jene Schmerzen und Ängste zuzufügen, die Avessa vermutlich hatte durchstehen müssen. Hundertfach! Er spürte den Blick Dumbledore's auf sich und sah unwillig zu dem Schulleiter auf, der ihn zu durchschauen schien. „Gehen Sie, Mister Black.", sagte er sanft und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

Im ersten Moment wollte Sirius die Hand abschütteln und Dumbledore anschreien, doch traten James und Remus hinzu. „Komm, Tatze...wir können hier wirklich nichts machen. Madam Pomfrey und Dumbledore werden ihr schon helfen." Die Worte seiner Freunde besänftigten ihn ebenso, wie die Hand, die auf seiner Schulter lag und ihn sanft gen Ausgang schob. Der alte Zausel hatte sicher irgendeinen Zauber auf ihn gelegt.

𝒜𝒞 - Alles zu seiner ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt