Sirius
Er sah sie an und eine Welle an Zuneigung ging durch ihn und er sah, dass auch Remus sie mit einem warmen Blick bedachte. In ihm regte sich Besitzanspruch, doch wusste er, dass Avessa Probleme mit zu viel Nähe hatte und da sie noch nicht geklärt hatten, wie es nun weitergehen sollte... Wie? Nicht geklärt? Ihr hattet Sex! Das ist genug Klärung. Sie ist deine Löwin. Er stimmte seiner inneren Stimme definitiv zu, doch hatte er gelernt, sie nicht zu sehr unter Druck zu setzen und wenn er ehrlich war...der Abend war extrem impulsiv und spontan gewesen und sie...so ungern er es in Betracht zog, war betrunken gewesen. Er wusste, sie mochte ihn sehr und sicher bereute sie nicht, was sie getan hatten, aber hatte sie schon des Öfteren gezeigt, dass sie irgendwelche Probleme mit einer Beziehung zu ihm hatte. Sie schien regelrecht ängstlich zu sein, was das anging. Nun, vielleicht würde er heute ein wenig erfahren. James sollte sich beeilen, Avessa wurde unruhig und wie schnell sie flüchten konnte, wenn sie über sich reden sollte, wussten sie alle.
Remus nutzte die Zeit, die er in Gedanken war und trat an Avessa heran, legte eine Hand auf ihren Oberarm. „Mach dir keine Gedanken, Avessa. Man kann nicht jeden mögen. Und du schließt ihn ja sonst nicht aus." Er lächelte sie warm an und Sirius sah, wie Avessa mit diesem scheuen Blick zu Remus auflächelte, den sie oft bei seinem Freund hatte. Es schien, wie sie es vorhin gesagt hatte – sie fühlte sich bei Remus geborgen. Und kam damit nicht so gut klar. Das konnte er auch bei sich spüren. Sie hatte Probleme mit Beziehungen und Nähe und er wünschte, er würde wissen, wie sie aufgewachsen war. Wahrscheinlich nicht viel wärmer als er. Allerdings war das für ein Mädchen schwerer, als für Männer, wenn die Wärme in der Familie fehlte. Davon ging er zumindest aus.
„Da bin ich. Hier." James warf ihnen die Umhänge zu und hielt Avessa dann ihren hin, damit sie ihn überziehen konnte.
Sie kicherte leise. „Ihr seid solche Chauvis.", sagte sie leise und James griff sich spielerisch ans Herz. „Autsch! Darf man nicht mal ein Gentleman sein?", fragte er und grinste sie an und sie nickte hoheitsvoll. „Doch sicher, Mister Potter. Vielen Dank." Er verbeugte sich formvollendet und bot ihr seinen Arm an. Sirius schnaubte. „Als ob, Krone." Er drängte ihn beiseite und nahm Avessas Arm, hakte ihn bei sich unter. „Dann mal los." Sie gingen zum See hinunter. Der Wind war kräftig und kalt und Avessa ging dicht bei Sirius. „W-warum sind wir r-rausgegangen?", bibberte sie und Sirius legte einen Arm um sie, zog sie dicht an sich. „Weil uns hier einfach keiner belauschen kann, Kätzchen.", sagte er mit seiner dunklen Stimme und schmunzelte dann, sich zu ihr neigend. „Auf der anderen Seite wirst du ja nicht sehr laut." Sie errötete und senkte den Kopf und er lachte leise. „Kein Grund, sich zu schämen, ich finde das unglaublich erregend." Sie atmete tief durch und eine Wolke entstand vor ihrem Mund. „Du bist unmöglich, Sirius Black.", sagte sie leise und blieb stehen, als James ebenfalls anhielt. Sie sah sich um. „Gemütlich..."
James schnaubte und schwang den Zauberstab. Zwei Bänke erschienen und Avessa riss die Augen auf. „Hey, Potter!", stieß sie hervor und er fuhr sich mit der Hand durch sein Haar, ließ es zerzauster zurück als zuvor und Sirius grinste. „Das ist wirklich fortgeschrittene Zauberei.", sagte Avessa beeindruckt und James' Grinsen wurde selbstgefälliger, auch wenn Sirius einen verlegenen Ausdruck im Gesicht seines Freundes erkannte. „Und das von der besten Schülerin dieses Jahres?", neckte James sie und sie rollte mit den Augen, schien sich aber deutlich zu entspannen. „Na komm, setzen wir uns, dafür habe ich die Bänke ja erschaffen." Avessas Augen leuchteten immer noch und Sirius lächelte sanft, war sie in ihrem Lerneifer einfach niedlich.
Sie setzten sich, Sirius dicht bei Avessa, die Remus fragend ansah und seufzte. „Also?" Remus, der sich auf die Bank gegenübergesetzt hatte, sah sie lächelnd an. „Ich habe den Mund gehalten, Leary, wie du es wolltest, aber ich mag nicht mehr!", sagte er leidend und sie kicherte verhalten. „Ehrlich!", quengelte Remus und deutete auf seine Freunde. „Du ahnst nicht, wie sie nerven können!" Das Kichern wurde zu einem Lachen und Remus grinste zufrieden, während Sirius ihm einen amüsiert finsteren Blick zuwarf. Dann aber wurde Avessa ernst und richtete ihre Augen auf ihre Finger, die wie immer, wenn sie nervös war, mit dem Stoff ihres Umhanges spielten. „Ich...weiß nicht, was ich sagen soll...", begann sie und ihre unsichere Stimme ließ ihn näher an sie heranrücken.
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𝒜𝒞 - Alles zu seiner Zeit
Fanfiction𝐁𝐀𝐍𝐃 𝟒 Avessa Carrow. Jüngster Spross einer der ältesten reinblütigen Familien, der Unantastbaren Achtundzwanzig. Und eine Gryffindor. Das sechste Schuljahr beginnt und Avessa will nur noch weg. Denn der Dunkle Lord ist zurück und ihre Familie...